ocean7 2-2019

xxxxx Say29E xxxx Runabout Carbon
Was ein 503 PS starker Kreisel-Electric-Motor aus Oberösterreich mit einem
8,85 Meter langen Superleichtgewicht aus dem Allgäu alles anstellen kann: die
SAY29E Runabout Carbon auf elektrisierender Testfahrt auf dem Bodensee.
Text Paul Berg, Bernd Hofstätter | Fotos SAY, Yachtwerft Portier
Das schnellste
E-Boot der Welt
Um es gleich vorwegzu -
nehmen: Dieses Boot
hat Sucht-Potential! Der
Empfehlung von SAY-Mitarbeiter
Randy Buhmann, uns gut festzuhalten,
leisten wir gern Folge, als
wir das Boot im Sportboothafen
von Friedrichshafen bestiegen
haben und hören, dass es eine
Höchstgeschwindigkeit von mehr
als 50 Knoten leisten könne. Buhmann:
„Damit ist die SAY29E Run -
about Carbon derzeit konkurrenzlos
und das schnellste in Serie
gebaute E-Boot der Welt“.
Nachdem wir den Hafen noch
langsam fahrend verlassen, ändern
wir, als wir freies Wasser erreicht
haben, den Antriebsmodus von
„Hafen“ (maximal sechs Knoten)
auf „Sport“. Nun stehen 250 PS
Fahrleistung zur Verfügung, die
mit dem aus reinem Carbon-Composite
hergestellten und lediglich
400 Kilogramm wiegenden Rumpf
des Flitzers leichtes Spiel haben.
Jetzt aber: Hebel umlegen!
Was nun passiert, ist schlichtweg
atemberaubend – ein ansatzloses,
beeindruckendes Beschleunigungserlebnis!
Der Bug hebt sich erst aus
dem Wasser, wir beschleunigen
weiter, und schon senkt sich der
hydrodynamisch geformte Halbgleiter-Rumpf
wieder etwas und
brettert flüsterleise über das Wasser
des Bodensees. Der sogenannte
Wavecutter-Rumpf mit seinem
extremen Winkel trägt seinen Namen
zu Recht – er schneidet sanft
auch durch größere Wellen. Im
Nu sind wir bei 40 Knoten Speed –
so könnte es gut und gerne eine
Weile weitergehen.
Im Wahnsinns-Modus
Dann kommt jedoch der eigent liche
„Hammer“ – wir wechseln
in den „Insane“-Modus. In dieser
„Wahnsinns“-Gangart würden
für etwa eine halbe Minute volle
500 PS zur Verfügung stehen, sagt
SAY-Mitarbeiter Randy Buhmann.
Nur einen gefühlten Augenblick
72 2/2019