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O+P Fluidtechnik 3/2019

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PRÜFSTANDENTWICKLUNG<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />

Typ Variable Bezeichnung Messbereich Messabweichung<br />

Druck p Vorlauf<br />

Raildruck Sensor, Fa. Delphi k.A. (OEM) k.A. (OEM)<br />

p A<br />

HBM P3MBP 0 – 5 000 bar < 0,3 %<br />

p B<br />

HBM P3ICP 0 – 3 000 bar < 0,2 %<br />

p C<br />

Hydac HDA 4700 0 – 600 bar < 0,5 %<br />

Temperatur T Ein<br />

Thermoelement Typ K -270 – 1 300 °C +/- 1,5 °C<br />

T A<br />

Thermoelement Typ T -40 – 350 °C +/- 1 °C<br />

T B<br />

Thermoelement Typ T -40 – 350 °C +/- 1 °C<br />

T c<br />

Thermoelement Typ T -40 – 350 °C +/- 1 °C<br />

T Aus<br />

Thermoelement Typ K -270 – 1 300 °C +/- 1,5 °C<br />

T Außen,i<br />

Blattthermoelement Typ K -270 – 1 300 °C +/- 1,5 °C<br />

Massenstrom Wägezelle H10A-C3-0008 0 – 8 kg +/- 0,01 %<br />

Tabelle 01: Sensorik im Mikrospaltprüfstand<br />

11<br />

12<br />

Messstellen im Mikrospalt zur Erfassung des Drucks und<br />

der Temperatur<br />

Spaltkoordinate x<br />

Finaler Mikrospaltprüfstand mit Sensorik<br />

Zuleitung<br />

Abfluss<br />

zur Waage<br />

und somit ist ein sicheres Verpressen der Beißkante in den<br />

Grundkörper gewährleistet. Wenn Grund- und Gegenkörper mit<br />

Führungsstiften vormontiert sind, wird die Einheit in die Servopresse<br />

eingebaut, siehe Bild 10. Beim Pressvorgang werden spezielle<br />

Montagevorrichtungen genutzt, welche die Montage der Schrauben<br />

auch erlaubt, während Grund- und Gegenkörper in der Presse<br />

verspannt sind.<br />

Die Umsetzung der messtechnischen Erfassung der Drücke p ein<br />

,<br />

p A<br />

, p B<br />

und p C<br />

und Temperatur T ein<br />

, T A<br />

, T B<br />

, T C<br />

und T aus<br />

im Spalt sowie<br />

der Volumenströme durch<br />

den Spalt Q ein<br />

und Q aus<br />

ist in<br />

Bild 11 abgebildet. Innerhalb<br />

des Mikrospalts werden die<br />

Messgrößen an drei Orten<br />

aufgenommen. Dies ergibt<br />

sich aus der Notwendigkeit,<br />

dass die Messung das Experiment<br />

in möglichst geringfügiger<br />

Form beeinflusst. Hier<br />

wird insbesondere der Tatsache<br />

Rechnung getragen, dass<br />

eine Anzahl an Sensoren größer<br />

drei die Verformung des<br />

gesamten Systems deutlich<br />

beeinflusst und Anschlüsse<br />

und Bohrungen in Spaltnähe<br />

Fehlstellen im Material darstellen.<br />

Die genaue Konfiguration ist in Tabelle 01 mit den verwendeten<br />

Sensoren, ihrer Position und den Messbereichen sowie der vom<br />

Hersteller genannten Messabweichung gelistet. An den jeweiligen<br />

Messstellen sind Temperatursensoren (Grundkörper) und Drucksensoren<br />

(Gegenkörper) an gegenüberliegenden Flächen kollinear<br />

angeordnet, wie in Bild 11 dargestellt. Die in Tabelle 01 gelisteten<br />

Blattthermoelemente dienen der Erfassung der Außentemperatur<br />

des Mikrospaltprüfstands. Hierfür werden diese mit einem<br />

wärmeleitenden Zweikomponentenklebstoff an der Oberfläche<br />

befestigt. Der Volumenstrom wird indirekt über die bekannte<br />

druck- und temperaturabhängige Dichte aus dem gemessenen<br />

Massenstrom ermittelt.<br />

Der Mikrospaltprüfstand mit sämtlicher Sensorik exklusive der<br />

Waage zur Erfassung des Massenstroms ist in Bild 12 dargestellt.<br />

Vor dem Hochdruckzulauf des Mikrospalts ist ein T-Stück angeordnet,<br />

in welches ein Thermoelement zur Erfassung der Zulauftemperatur<br />

eingebaut ist. Im und auf dem Grundkörper und dem<br />

Gegenkörper sind die Sensoren zur Erfassung des Drucks und der<br />

Temperatur an den Stellen A, B, C und der Oberfläche montiert. In<br />

den Niederdruckausgang (Abfluss) ist ein Thermoelement zur<br />

Erfassung der Ausgangstemperatur eingeschoben.<br />

Vor der Inbetriebnahme des Mikrospalts werden die Sensoren<br />

kalibriert. Die Temperatursensoren werden in einem temperierten<br />

Bad mit einem kalibrierten Messfühler abgeglichen. Mittels eines<br />

speziellen Prüfstands für Druckmessumformer wird ein Abgleich<br />

der verwendeten Drucksensoren durchgeführt. Dieser zeigt, dass<br />

die vom Hersteller gelieferten Kalibrierwerte korrekt sind.<br />

7 INBETRIEBNAHME<br />

Der in Bild 12 vorgestellte Mikrospaltprüfstand am Institut für<br />

fluidtechnische Antriebe und Systeme ist in eine spezielle Peripherie<br />

integriert. Diese stellt eine Druckversorgung für den Mikrospalt<br />

dar. Der Schaltplan des Prüfstands mit Aggregaten ist in Bild 13<br />

abgebildet. Mittels einer CR-Pumpe wird in einem Rail mit Druckbegrenzungsventil<br />

(DBV) ein definierter Druck aufgebaut, welcher<br />

den Eintrittsdruck in den, an das Rail angeschlossenen, Mikrospalt<br />

darstellt. Die CR-Pumpe wird mit einer externen Schmierstoffpumpe<br />

versorgt und saugt das zu verdichtende Fluid durch einen<br />

Filter an. Als Schmiermittel wird dasselbe Medium verwendet, das<br />

auch im Mikrospalt untersucht wird. Es handelt sich um ein Prüföl<br />

für Dieseleinspritzprüfstände, das sog. SRS Calibration Fluid CV.<br />

Im Rücklauf befinden sich verschiedene Kühler, die das durch den<br />

Abdrosselvorgang im DBV erwärmte Fluid rückkühlen. Auf diese<br />

Kühlung wird am Auslass des Mikrospalts verzichtet, da der Volumenstrom,<br />

und damit der Enthalpiestrom, deutlich niedriger im<br />

Verhältnis zum DBV-Rückstrom ausfällt.<br />

54 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 3/<strong>2019</strong>

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