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Berliner Zeitung 20.04.2019

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Nr.16, Ausgabe 20./21. April 2019<br />

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wird Fertighäusern, die nach den Vorgaben<br />

der Qualitätsgemeinschaft deutscher Fertigbau<br />

(QDF) erstellt werden, von unabhängigen<br />

Gutachtern inzwischen auch eine<br />

Lebensdauer von mehr als 100 Jahren attestiert.<br />

Moderne Fertighäuser müssen also den<br />

Vergleich mit Massivhäusern nicht scheuen.<br />

Jedes fünfte neu gebaute<br />

Ein- oder Zweifamilienhaus<br />

ist heute ein Fertighaus.<br />

Regionale Vorlieben. Vielleicht ist das einer<br />

der Gründe, warum bei Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

deutschlandweit inzwischen<br />

jede fünfte Baugenehmigung auf ein Fertighaus<br />

fällt. Tews nennt detaillierte Zahlen:<br />

„Anfang der 1990-er Jahre lag die Fertigbauquote<br />

noch bei unter zehn Prozent. In<br />

Baden-Württemberg ist diese Art zu bauen<br />

am beliebtesten, hier liegt der Marktanteil<br />

bei über 34 Prozent. Berlin liegt mit rund<br />

17 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt<br />

von knapp 20 Prozent.“<br />

Holz ist imKommen. Björn Beckers, Vertriebsleiter<br />

West bei der SchwörerHaus<br />

KG, sieht den Fertigbau als Trend der Zukunft.<br />

Holz, der Baustoff Nummer 1beim<br />

Fertighaus, bindet CO 2<br />

auch dann noch,<br />

wenn es den Wald schon längst verlassen<br />

hat. An dem Platz, auf dem der gefällte<br />

Baum stand, kann ein neuer entstehen.<br />

So verbessert jedes Holz die Klimabilanz.<br />

Zudem ist es eine Ressource, die schneller<br />

nachwächst, als sie verbraucht wird, was<br />

ein weiterer Vorteil gegenüber Beton ist:<br />

„Es gibt nicht mehr genügend Sand für<br />

den Bau mit Beton”, sagt Beckers. Zudem<br />

sei Holz für das Innenklima vorteilhafter:<br />

„Stein braucht im Winter lange, bis<br />

er warm wird und speichert im Sommer<br />

die Hitze. Holz dagegen wird im Sommer<br />

abends wieder angenehm kühl und im<br />

Winter schnell warm.“<br />

Wohngesundheit wird wichtiger. Beckers<br />

glaubt, dassdas Bedürfnis, gesund zu wohnen,<br />

in einigen Jahren noch mehr an Bedeutung<br />

gewinnen wird: „Es wird irgendwann<br />

hohe Standards geben, dieeinheitlich in ganz<br />

Deutschland gelten. Bei uns steht gesund<br />

bauen und wohnen schon jetzt an erster Stelle.<br />

Alle Baustoffe, die mit der Raumluft in<br />

Kontakt kommen, werden auf ihre Inhaltsstoffe<br />

untersucht, von den Kacheln über den<br />

Kleber bis hin zu Tapeten oder Anstrich. Das<br />

bieten wir zu jedem Haus mit an.“<br />

Auch ein frei geplantes<br />

Architektenhaus lässtsich in<br />

Fertigbauweise realisieren.<br />

Vorgefertigt heißt nicht gleichförmig. Massivhäuser<br />

lassen viel Raum für den persönlichen<br />

Entwurf, aber auch Fertighäuser sind<br />

heutzutage keine Häuser von der Stange.<br />

Die Möglichkeiten sind vielfältig, betont Beckers:<br />

„Wir bauen vorgefertigte, individuelle<br />

Architektenhäuser. Für uns arbeiten über<br />

...<br />

Bild:Bundesverband Deutscher Fertigbau<br />

Holz kann mehr<br />

Dass moderner Holzbau heute erheblich mehr kann als schöne<br />

Einfamilienhäuser,zeigt eine private <strong>Berliner</strong> Baugruppe mit ihrem<br />

Projekt „Walden 48“ an der Landsberger Allee: ein 60 Meter langes, sechs<br />

Stockwerke hohes Holzmassiv-Gebäude mit mehr als 40 Wohneinheiten,<br />

dessen Bau jetzt in die Schlussphase geht. „Walden 48“ mit 5.500<br />

Quadratmetern Bruttogeschossfläche besteht aus Massivholzwänden<br />

mit Holzbeton-Verbunddecken. Die drei Fahrstuhlkerne, Treppenläufe<br />

und -podeste werden ebenfalls in Massivholz gebaut. Lediglich die<br />

Treppenhäuser sind aus Stahlbeton. Die mit 13 Metern Tiefe angelegten<br />

Wohneinheiten wurden durch Deckenspannweiten von 7,20 Meter ohne<br />

Stützen realisiert. Der Straßenlärm wird fast gänzlich von der hölzernen,<br />

zweischichtig-hohlraumgedämmten Schieferfassade absorbiert. (fwo)<br />

Bild: RothMassivhaus<br />

Auch Roth-Massivhaus bietet eine<br />

breitePalette an Entwürfen für das eigene Heim.

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