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Programmheft Bundesfestival junger Film

Ein Kaleidoskop der spannendsten, lustigsten und dramatischsten Kurzfilme des Jahres. Aus 541 Einreichungen wurden über 100 Kurzfilme, Drehbücher und Musikvideos ausgewählt. Dazu gibt es alles, was zu einem guten Kinoabend gehört: Open-Air Leinwand, Popcorn, Rotwein, unsere Festivalmeile und vieles, vieles mehr. St. Ingbert Weitere Infos unter https://www.junger-film.de

Ein Kaleidoskop der spannendsten, lustigsten und dramatischsten Kurzfilme des Jahres. Aus 541 Einreichungen wurden über 100 Kurzfilme, Drehbücher und Musikvideos ausgewählt. Dazu gibt es alles, was zu einem guten Kinoabend gehört: Open-Air Leinwand, Popcorn, Rotwein, unsere Festivalmeile und vieles, vieles mehr.
St. Ingbert

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<strong>Film</strong>block 4: Zwischen Menschen<br />

Die letzten Kinder im Paradies<br />

von Anna Roller<br />

Anna Roller wurde 1993 in München geboren.<br />

Nach ihrem Abitur 2011 absolvierte sie mehrere<br />

Praktika unter anderem bei e+p <strong>Film</strong>s und dem<br />

Kinderfilm „Tom und Hacke“. Außerdem konnte<br />

sie gefördert von „IER“ zwei mittellange <strong>Film</strong>e<br />

realisieren. Seit 2014 studiert sie Spielfilmregie<br />

an der HFF München.<br />

Die vierzehnjährige Leah lebt mit ihrem kleinen Bruder Theo bei ihrer Großmutter abgeschieden<br />

auf dem Land. Als die alte Frau unerwartet stirbt, sind die Kinder auf einmal<br />

ganz auf sich alleine gestellt. Leah ist mit der neuen Verantwortung überfordert. Zum<br />

ersten Mal bemerkt sie auch pubertäre Veränderungen an ihrem Körper. Ihr ganzes Leben<br />

scheint im Umbruch. Aber Leah will an ihrer kleinen Welt um jeden Preis festhalten. Statt<br />

Hilfe zu holen, lässt die Großmutter im Treppenhaus liegen. Theo schmückt sie mit kindlichem<br />

Eifer. Das Haus selber wird zu einem Paradiesgarten, in dessen Mitte aber langsam<br />

eine Leiche verwest. Ein aufziehendes Gewitter und eine Gruppe übergriffiger Camper<br />

werden auf einmal zur Gefahr für das morbide Paradies der Kinder.<br />

Regie: Anna Roller<br />

Cast: Lea Drinda, Moritz Licht, Doris Buchrucker<br />

Produktion: Mahnas Sarwari, Adrian von der<br />

Borch<br />

Drehbuch: Anna Roller, Wouter Wirth<br />

Bildgestaltung: Felix Pflieger<br />

Ausstattung: Lena Müller, Luisa Rauschert<br />

Editing: Sebastian Husak<br />

Musik: Laura Lang<br />

“<br />

Erblühende weibliche Sexualität und der plötzliche Tod der wichtigsten Bezugsperson. Auf eine größere Achterbahnfahrt der Gefühle<br />

könnten wir unsere Hauptfigur Leah nicht schicken. Mit so einem schwerwiegenden Ereignis konfrontiert zu sein, in einer Zeit, in der<br />

andere Jugendliche gerade ihren ersten Kuss bekommen. Diese Gleichzeitigkeit von aufblühenden Teenagergefühlen und der Wucht<br />

des Todes. Die Tage nach dem Tod, in denen die aufgebahrte Leiche zum Mittelpunkt des Hauses wird: dieser Stillstand des Alltags, der<br />

Duft von Kräutern und Lavendel, um den Geruch von Verwesung zu überdecken, gleichzeitig Trauer und friedliche Zufriedenheit, die<br />

von der Toten auszugehen scheint. Ein kleines morbides Paradies.<br />

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