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Berliner Kurier 12.06.2019

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BERLINER KURIER, Mittwoch, 12. Juni 2019<br />

nanzminister des rot-grünen<br />

Kabinetts unter Kanzler Gerhard<br />

Schröder sowie als SPD-<br />

Vorsitzender zurückgetreten<br />

und hatte im Zuge der Agenda<br />

2010, die eine Abkehr von der<br />

sozialdemokratischen Sozialpolitik<br />

bedeutete, mit führenden<br />

Vertretern der ostdeutschen<br />

PDS und weiteren enttäuschten<br />

Sozialdemokraten<br />

die Linke aus der Taufe gehoben.<br />

Sie war in der Anfangsphase<br />

sehr erfolgreich. Mittlerweile<br />

ist Lafontaine aber<br />

auch auf Distanz zur Linken,<br />

der er vorwirft, zu sehr dem<br />

Kurs der Grünen zu folgen.<br />

Hinzu kommt die aktuelle<br />

Schwäche beider Parteien in<br />

den Umfragen. Das Umfrageinstitut<br />

Infratest Dimap gab<br />

die SPD zuletzt mit 12 Prozent<br />

an und die Linke mit 7Prozent.<br />

Die Linksfraktionsvorsitzende<br />

Sahra Wagenknecht<br />

sagte dem RND: „Wenn man<br />

die SPD, von der die Wähler<br />

aktuell nicht wissen, wofür sie<br />

steht, mit der Linken, in der<br />

wichtige Strategiefragen<br />

ebenfalls ungeklärt sind, zusammenwirft,<br />

kommt kein Erfolgsprojekt<br />

heraus.“ Man<br />

könne die jetzigen Umfragewerte<br />

beider Parteien nicht<br />

addieren. Das sei „eine Milchmädchenrechnung“.<br />

Auch die SPD-Linke Hilde<br />

Mattheis reagierte zurückhaltend.<br />

Sie wäre nach eigenen<br />

Worten auf lange Sicht offen<br />

für den Gedanken eines Zusammenschlusses,<br />

hält ihn<br />

gegenwärtig aber für unsinnig.<br />

Ministerrunde setzt<br />

die Bahn aufs Gleis<br />

Ausbauprojekte beschlossen. Sogareine neueICE-Trasseist möglich<br />

Berlin – Vorfahrt für die<br />

Schiene: Das Bundesverkehrsministerium<br />

hat nach<br />

Gesprächen mit der Bahn grünes<br />

Licht für die Planung von<br />

fünf neuen Projekten gegeben.<br />

Das geht aus der Antwort<br />

des Bundesverkehrsministeriums<br />

auf eine Anfrage der<br />

Grünen-Bundestagsfraktion<br />

hervor, die dem Redaktions-<br />

Netzwerk Deutschland<br />

(RND) vorliegt.<br />

Demnach soll nun unter anderem<br />

mit den Planungen für<br />

die Strecke zwischen Regensburg<br />

und Mühldorf in Bayern<br />

begonnen werden. Zu den<br />

neuen Projekten zählt auch<br />

der Ausbau des Hauptbahnhofs<br />

Hannover. Außerdem<br />

vorgesehen sind Planungen<br />

für den Knoten Köln, etwa der<br />

Ausbau des Abzweigs Flughafen<br />

bis Köln-Steinstraße. Grünes<br />

Licht gibt es auch für einige<br />

Vorhaben am Knoten Hamburg.<br />

Eine Finanzierungszusage<br />

des Bundes besteht noch<br />

nicht. Möglich ist, dass die<br />

Planungen für den Ausbau der<br />

Milliarden für eine bessereBahn: DasBundesverkehrsministerium will in<br />

mehreren Bundesländern die Infrastruktur deutlich verbessern.<br />

Strecke Hannover–Bielefeld–<br />

Hamm zur Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

dieses Jahr<br />

begonnen werden. Die Entscheidungen<br />

gehen zurück<br />

auf die „Fulda-Runde“ –eine<br />

alljährliche Besprechung zwischen<br />

Bundesverkehrsministerium<br />

undBahn.<br />

Konkrete Finanzierungszusagen<br />

soll es im laufenden<br />

Jahr für 13 Vorhaben geben –<br />

mit einem Volumen von 2,41<br />

Milliarden Euro. Dazu zählen<br />

die Ausbaustrecke Leipzig–<br />

Dresden, die Hinterlandanbindung<br />

für die Fehmarnsundquerung<br />

sowie der Knoten<br />

Köln.<br />

Die Grünen halten die Projektentscheidungen<br />

für unzureichend.<br />

„Das ist eindeutig<br />

zu wenig, um verkehrspolitische<br />

Ziele, wie die Verdoppelung<br />

der Fahrgastzahlen bis<br />

2030, zu erreichen“, sagte<br />

Grünen-Bahnexperte Matthias<br />

Gastel dem RND.<br />

Foto: Imago Images/Ralph Peters<br />

Foto: Abd Raouf/AP<br />

Foto: Malte Christians/dpa<br />

NACHRICHTEN<br />

Harte Kritik am Sudan<br />

London –Amnesty International<br />

macht das sudanesische<br />

Militär für neue Kriegsverbrechen<br />

in Darfur verantwortlich.<br />

2018 seien 45 Dörfer<br />

in der Region zerstört<br />

worden, zudem gebe es Morde<br />

und sexuelle Gewalt. Der<br />

UN-Sicherheitsrat entscheidet<br />

am 27. Juni über die Zukunft<br />

der UN-Mission.<br />

Bei Flucht ertrunken<br />

Lesbos –Rund 2,5 Seemeilen<br />

vor der griechischen Insel<br />

Lesbos ist ein Boot mit Migranten<br />

gesunken. 57 Menschen<br />

konnten gerettet werden,<br />

sieben starben, darunter<br />

zwei Kinder. Seit Jahresbeginn<br />

haben 9700 Menschen<br />

die gefährliche Fahrt über<br />

die Ägäis unternommen.<br />

Streit um Messerverbot<br />

Klassizistisch: SchlossMesebergnördlich vonBerlin dient der<br />

Bundesregierung als Gästehaus –nur kommt kaum jemand.<br />

Foto: Maurizio Gambarini/dpa<br />

München –Bayerns Innenminister<br />

Joachim Herrmann<br />

steht dem von Niedersachsen<br />

geforderten Messerverbot an<br />

öffentlichen Orten skeptisch<br />

gegenüber. „Verbote, die man<br />

nicht kontrolliert, sind sinnlos“,<br />

sagte der CSU-Politiker.<br />

Der Bundesrat prüft derzeit<br />

ein Messerverbot.<br />

Kritik an Kinderarbeit<br />

Köln –Weltweit müssen 152<br />

Millionen Kinder arbeiten,<br />

um zum Überleben ihrer Familien<br />

beizutragen. Damit ist<br />

fast jedes zehnte Kind betroffen,<br />

die meisten von ihnen in<br />

Afrika und Asien, wie Unicef<br />

am Dienstag in Köln aus Anlass<br />

des Welttags gegen Kinderarbeit<br />

(12. Juni) mitteilte.<br />

Gesetz gegen „Umpolung“<br />

Berlin –Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn (CDU)<br />

sieht gute Chancen, Konversionstherapien<br />

zur „Umpolung“<br />

von Homosexuellen<br />

schnell zu verbieten. „Sie machen<br />

krank“, sagte Spahn am<br />

Dienstag in Berlin. Ziel sei,<br />

dieses Jahr einen Gesetzentwurf<br />

auf den Weg zu bringen.

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