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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 189 · F reitag, 16. August 2019<br />
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Berlin<br />
POLIZEIREPORT<br />
Einbruch in Bäckerei.<br />
Polizisten des Abschnitts 31 haben<br />
am Donnerstagmorgen einen<br />
50 Jahrealten Einbrecher auf frischer<br />
Tatertappt. DieBeamten warenvon<br />
einem 21 Jahrealten Passanten<br />
informiertworden. Er hatte eine<br />
zersplitterte Eingangstür einer Bäckerei<br />
in der Invalidenstraße bemerkt<br />
und verdächtige Geräusche<br />
im Laden gehört. Als die Polizisten<br />
gegen 2.30 Uhrden Laden betraten,<br />
kam ihnen der Einbrecher entgegen.<br />
Er hatte mehrereBackwaren bei sich.<br />
Fahndung nach Schläger.<br />
DiePolizei hat Bilder aus einer Überwachungskameraveröffentlicht.<br />
Sie<br />
zeigen einen unbekannten Schläger.<br />
DerMann soll am 26. Februar gegen<br />
18.40 Uhrineinem Wagen der<br />
U-Bahnlinie 1unvermittelt einer<br />
26 Jahrealten Frau ins Gesicht geschlagen<br />
haben. DiePolizei bittet<br />
Zeugen, die den Mann kennen, sich<br />
zu melden. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle<br />
entgegen.<br />
Die Polizei fahndet nach diesem Mann.<br />
Er soll eine Frau geschlagen haben. POLIZEI<br />
Radfahrer schwer verletzt.<br />
Am Donnerstagvormittag wurde ein<br />
Radfahrer bei einem Unfall in Fennpfuhl<br />
schwer verletzt. EinAutofahrer<br />
war gegen 11.50 Uhrmit seinem VW<br />
in der Landsberger Allee in Richtung<br />
Karl-Lade-Straße unterwegs.Kurz<br />
hinter der StorkowerStraße bog er<br />
rechts in einen Parkplatz eines Lebensmittelgeschäftes<br />
ein und erfasste<br />
dabei einen 71-jährigen<br />
Mann, der mit seinem Fahrrad den<br />
Radweg der Landsberger Allee in<br />
gleicher Richtung befuhr.Der Radfahrer<br />
stürzte und erlitt Bein- und<br />
Kopfverletzungen. Er wurde in ein<br />
Krankenhaus gebracht.<br />
Jugendlicher überfallen.<br />
Am Donnerstag gegen 2Uhr haben<br />
drei Jugendliche einen 18-Jährigen<br />
überfallen. Siehielten ihn in der<br />
Waldmeisterstraße an. Zwei Täter<br />
umklammerten den Jugendlichen.<br />
IhrKomplizedurchsuchte ihn. Die<br />
Räuber flüchteten mit dem Geld des<br />
Opfers.Der Haupttäter entkam. Die<br />
anderen beiden flüchteten in einem<br />
Auto der FirmaUber.Polizisten des<br />
Abschnitts 22 hielten den Wagen an<br />
und nahmen die beiden 16 und<br />
17 Jahrealten Jugendlichen fest.<br />
Dieb gestellt.<br />
Ein33Jahrealter Mann hat im<br />
Jenneweg in Spandau versucht, aus<br />
einem Motorroller die Batterie zu<br />
stehlen. Er hatte das Gepäckfach bereits<br />
aufgebrochen. Vondem knackenden<br />
Geräusch erwachte eine<br />
Anwohnerin. Siealarmierte die Polizei,<br />
die den Dieb festnahm.<br />
Laube in Flammen.<br />
DieFeuerwehr ist in der Nacht zum<br />
Donnerstag in eine Kleingartenanlage<br />
in Mariendorfgerufen worden.<br />
In der Anlage Neuland in der Pohligstraße<br />
stand eine Laube in Flammen.<br />
DerFeuerwehr gelang es nicht, die<br />
Laube zu retten. Verletzt wurde niemand.<br />
DiePolizei schließt einen<br />
technischen Defekt nicht aus.<br />
Rechte Parolen gebrüllt.<br />
Vier Männer sind in der Nacht zum<br />
Donnerstag grölend über die Rosa-<br />
Luxemburg-Straße in Mitte gezogen.<br />
Sieriefen abwechselnd „Heil Hitler“,<br />
und „Sieg Heil“. Anwohner informierten<br />
die Polizei. Als mehrere<br />
Streifenbesatzungen vorOrt eintrafen,<br />
waren die alkoholisierten Männer<br />
verschwunden. (ls.)<br />
RENATE KÜNAST<br />
schimpft, weil es genau zum Zeitpunkt<br />
unseres Treffens zu regnen beginnt.<br />
„Mist!“ Andererseits muss sie<br />
zustimmen: „Ja, das ist gut für den<br />
Garten.“ Wir befinden uns gerade in<br />
einem ihrer Lieblingsgärten, dem<br />
Neuen Prinzessinnengarten in Neukölln.<br />
Hier in der Hermannstraße 99<br />
sieht es noch nach Friedhof aus, obwohl<br />
schon seit Jahren keine neuen<br />
Gräber dazukommen. Wenn die Liegezeiten<br />
der letzten Gräber abgelaufen<br />
sind, wird die Umnutzung des<br />
Geländes einen Schub bekommen:<br />
„Vorn an der Straße soll es eine<br />
Wohnbebauung geben. Und ich<br />
hoffe sehr,dass da viele Wohnungen<br />
mit Sozialbindungen dabei sein werden.<br />
Ganz hinten entsteht eine<br />
Schule mit Sportplatz.“<br />
Dieriesige Fläche dazwischen findet<br />
die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
besonders spannend,<br />
denn auf der wird jetzt schon<br />
gegärtnert. Es gibt Hochbeete,einen<br />
Acker mit Kartoffeln und Bohnen,<br />
aber auch kleine Flecken, die von<br />
Schülern als Wildblumenwiesen angelegt<br />
wurden.<br />
Genau das Thema von Renate Künast.<br />
Da kennt sie sich aus. Sogar so<br />
gut, dass sie gemeinsam mit Victoria<br />
Wegner das Buch „Rein ins Grüne –<br />
Raus in die Stadt“ mit dem Untertitel<br />
„Eine Reise durch urbane Gärten“<br />
geschrieben hat. Eigentlich hatte die<br />
Bundestagsabgeordnete einen anderen<br />
Plan: „Irgendwann mal, wenn<br />
ich Zeit habe, wollte ich ein Buch<br />
über Gärten und ein Kochbuch<br />
schreiben.“ Nachdem sie das bei einem<br />
Abendessen einerVerlegerin erzählte,<br />
kam die Frage: „Haben Sie<br />
schon einen Verlag?“ Plötzlich hatte<br />
sie einen. Undeinen Abgabetermin.<br />
Das Gärtnern habe in ihrem Leben<br />
immer schon eine Rolle gespielt, erzählt<br />
sie: „Mein Vater hatte einen<br />
Garten, und wir mussten da mithelfen.<br />
Später in der WG in Friedenau,<br />
in der ich lange lebte, habe ich die<br />
Bepflanzung des Balkons übernommen.“<br />
Unddann gab es da noch die<br />
vierjährige Tochter einer Freundin,<br />
mit der gemeinsam sie den Balkon<br />
vonderen Familie begrünte: „Sophie<br />
ist inzwischen auch schon 28 Jahre<br />
alt …“<br />
Der WG-Balkon war ihr Revier<br />
Renate Künast hat ein Buch über<br />
urbane Gärten geschrieben. Und<br />
Elisabeth Herrmann bewundert die<br />
Akrobaten im Wintergarten<br />
Renate Künast beschreibt „eine Reise<br />
durch urbane Gärten“. CHRISTIAN SCHULZ (3)<br />
Rosa von Praunheim warGast bei der<br />
„Woodstock“-Premiere im Wintergarten.<br />
Grüne fürchten Verkehrschaos<br />
am neuen Jahn-Stadion<br />
Pankower Politikerin fordert Mobilitätskonzept vom Senat<br />
VonNorbertKoch-Klaucke<br />
Die Pankower Grünen wollen die<br />
ehrgeizigen Pläne von Sportsenator<br />
Andreas Geisel (SPD) bremsen.<br />
Es geht um das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion.<br />
Wie berichtet will<br />
Geisel die Arena 2020 abreißen und<br />
bis zu den Behindertensport-Weltspielen<br />
„Special Olympics“ im Frühjahr<br />
2023 schnell einen Neubau errichten.<br />
Den Pankower<br />
Grünen geht das zu<br />
schnell. Sie fordern von<br />
Geisel ein Mobilitätskonzept,<br />
weil sie ein Verkehrschaos<br />
befürchten, wenn<br />
das neue Stadion steht, das<br />
101 Million Euro kosten<br />
soll.<br />
Es gäbe schon genug<br />
Interessenkonflikte rund<br />
um das Stadion mit dem<br />
hochfrequentierten Mauerpark, der<br />
am Wochenende bis zu 40 000 Besucher<br />
anlockt, so Grüne-Fraktionsvorsitzende<br />
Cordelia Koch. „Wenn<br />
dazu noch ein neues Stadion deutlich<br />
häufiger als jetzt 20 000 Besucher<br />
anzieht, droht ein Chaos“, sagt<br />
sie.„Manmuss genau überlegen, wie<br />
Stadion-Besucher künftig anreisen<br />
sollen.“ Die Grüne-Fraktion stellte<br />
daher in der BVV Pankow den Antrag,<br />
dass der Bezirkbei Sportsenator<br />
Geisel ein Bebauungsplanverfahren<br />
für den Stadion-Neubau einfordert.<br />
IMAGO IMAGES/KRAUSE<br />
Er soll auch ein Mobilitätskonzept<br />
beinhalten, das die Verkehrssituation<br />
rund um den Jahn-Sportpark<br />
genau beurteilt. Auf ein B-Planverfahren<br />
hatte der Senator bisher verzichtet,<br />
um Zeit zu sparen, damit die<br />
Arena rechtzeitig fertig wird, wenn<br />
2023 die„Specials Olympics“ starten.<br />
Die Grünen kritisieren auch das<br />
an der Straßenbahnwendeschleife<br />
Eberswalder Straße geplante Parkhaus<br />
mit 400 Plätzen für<br />
Stadionbesucher.„Die Gegend<br />
verkraftet einen solchen<br />
Autoverkehr nicht,“<br />
sagt Cordelia Koch. Stattdessen<br />
müsse ein Konzept<br />
her,wie man das neue Stadion<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
besser erreichen<br />
könne.<br />
Cordelia Koch<br />
(Grüne)<br />
Die Senatssportverwaltung<br />
erklärt, ein B-Planverfahren<br />
sei nur dann erforderlich,<br />
wenn man ein größeres Stadion mit<br />
mehr Zuschauern bauen würde.<br />
Doch dies ist nicht der Fall, so ein<br />
Sprecher. Erweist auch darauf hin,<br />
dass es bereits drei Verkehrsgutachten<br />
zum Stadion mit unterschiedlichen<br />
Besucherzahlen geben würde,<br />
die dem Bezirk Pankow bekannt<br />
seien: „Im Ergebnis wird die Verkehrssituation<br />
bei Ersatz eines Stadions<br />
durch ein neues Stadion mit gleicher<br />
Zuschauer-Kapazität nicht<br />
schlechter.“<br />
von Andreas Kurtz<br />
ak@andreaskurtz.net<br />
Elisabeth Herrmann ist ein großes Fan<br />
des Varieté -Theaters.<br />
Nächstes Jahr wird Renate Künast 65<br />
Jahre alt. Für sie kein Grund, an den<br />
Ruhestand zu denken. Wenn der allerdings<br />
tatsächlich mal Realität werden<br />
sollte, woran Zweifel durchaus<br />
angebracht sind, gibt es schon ein<br />
Häuschen mit Garten: „In Ostholstein,<br />
wo mein Mann herkommt.“<br />
Den totalen Rückzug dorthin kann<br />
sich die Politikerin nicht vorstellen.<br />
Dafür ist sie zu sehr eine Stadtpflanze.<br />
ELISABETH HERRMANN<br />
kehrte am Donnerstag aus ihrem<br />
Frankreich-Urlaub zurück nach Berlin.<br />
Aber statt sich erst mal zu Hause<br />
auszuruhen, ging die Bestsellerautorin<br />
die Premiere der „Woodstock<br />
VarietéShow“ imWintergarten feiern.<br />
„Ich liebe dieses wunderschöne Haus<br />
mit den Vorhängen, den kleinen Tischen<br />
und den Schaukästen mit Original-Requisiten<br />
der größten Varieté-<br />
Künstler an der Wand. Jedes Mal,<br />
wenn die Lichter ausgehen, ist dortso<br />
eine knisternde Atmosphäre vonVorfreude<br />
und Spannung.Und jedesMal<br />
sehe ich dort etwas, wasich nochnie<br />
gesehen habe.“ Mit einem Einwand<br />
kann sie nichts anfangen: „Viele sagen<br />
ja: Istdochnur was für Touristen!<br />
Die waren noch nicht drin. So viele<br />
begeisterte <strong>Berliner</strong> wie da sehe ich<br />
selten …“ Ihrhaben es die Akrobaten<br />
angetan: „Ich bewundere sie! Ich bin<br />
sprachlos! Anmut, Kraft und eiserne<br />
Disziplin –alles nicht gerade meine<br />
Einser-Fächer im Zeugnis. Das sind<br />
begnadete Körper, injeder Hinsicht.<br />
Ich will gar nicht darüber nachdenken,<br />
wie viel Arbeit und Schweiß es<br />
kostet.“ Wie sie es selbst auf diese<br />
Bühne schaffen könnte? Die Schriftstellerin<br />
hat eine Idee: „Ich könnte<br />
mich zersägen lassen …“ Vom7.November<br />
an hat sie dafür vielleicht sogar<br />
Gelegenheit, denn die Anschluss-<br />
Produktion der Woodstock-Show<br />
wird„Zauber Zauber“heißen.<br />
ROSA VONPRAUNHEIM<br />
fühlte sich ebenfalls wohl: „Ich finde<br />
toll, wie man hier so faul rumsitzt,<br />
sich volllaufen lässt und die arbeiten<br />
sich den Arsch wund mit tollen Stimmen<br />
und großartiger Artistik.“ Ebenfalls<br />
dabei: Jazz-Legende Rolf Kühn<br />
und Hipster-Senior Günther Anton<br />
Krabbenhöft.<br />
Linke Gruppen rufen zu<br />
Hausbesetzungen auf<br />
Autonome trainieren in der Technischen Universität<br />
Linksradikale Gruppen wollen im<br />
September in Berlin Häuser besetzen.<br />
Ein Aufruf im Internet und<br />
auf Plakaten zu entsprechenden<br />
„Aktionstagen“ läuft unter dem<br />
Motto „Tu mal wat“. In dem Text<br />
heißt es unter anderem: „Widersetzt<br />
Euch: Besetzt vom 26. bis 29. September<br />
Häuser, Wohnungen, Büros<br />
und öffentlichen Raum.“<br />
Die Organisatoren begründen<br />
ihre „Aktionstage“ unter anderem<br />
mit zehn Jahren „Betongoldboom,<br />
15 Jahre Privatisierung der städtischen<br />
Wohnungen, 20 Jahre Stopp<br />
beim sozialen Wohnungsbau“ sowie<br />
mit 29 Jahren„<strong>Berliner</strong> Linie“. Dieser<br />
Begriff beschreibt eine Verordnung,<br />
nach der besetzte Häuser in Berlin<br />
innerhalb von 24Stunden nach Bekanntwerden<br />
der Besetzung zu räumen<br />
sind. Allerdings wurde die „<strong>Berliner</strong><br />
Linie“ schon 1981 vomdamaligen<br />
West-<strong>Berliner</strong> Senat unter dem<br />
Regierenden Bürgermeister Hans-<br />
Jochen Vogel geprägt und ist somit<br />
bereits 39 Jahrealt.<br />
Bei den „Aktionstagen“ solle die<br />
„Vielfalt von Aktionsformen“ sichtbar<br />
gemacht werden. An den Besetzungen<br />
wollen sich auch Gruppen<br />
aus den früher besetzten Häusern<br />
Rigaer Straße 94 und Liebigstraße 34<br />
beteiligen. Die Besetzungen sollen<br />
schon einige Tage vorher geübt werden:<br />
und zwar am 22. September.<br />
DieTechnische Universität stellt dafür<br />
Räume an der Straße des 17. Juni<br />
zur Verfügung. Am Training dürfen<br />
laut Organisatoren aber nur Frauen,<br />
Lesben, Inter-, „nicht-binäre“- und<br />
Transpersonen teilnehmen.<br />
Ähnliche„Aktionstage“ gab es bereits<br />
in der Vergangenheit. Im vergangenen<br />
Jahr und imFrühjahr dieses<br />
Jahres besetzten Protestierer<br />
mehrere Häuser und Wohnungen,<br />
die von der Polizei schnell geräumt<br />
wurden. Am Rande der Besetzung eines<br />
früheren Gemüseladens in der<br />
Kreuzberger Wrangelstraße im April<br />
kam es zu Rangeleien zwischen Demonstranten<br />
und der Polizei. Mehrere<br />
Beschuldigte stehen jetzt wegen<br />
Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte<br />
vorGericht. (kop.)<br />
Bewohner des Hauses in der Liebigstraße<br />
35 sind dabei. CAMCOP MEDIA/ANDREAS KLUG<br />
Fahrverbote<br />
kommen wohl<br />
erst im Herbst<br />
Beschaffung der Schilder<br />
nimmt viel Zeit in Anspruch<br />
VonPeter Neumann<br />
Die Schonfrist für Dieselfahrer<br />
wird länger. Die Durchfahrverbote,<br />
die künftig auf acht Straßen<br />
gelten sollen, werden möglicherweise<br />
erst im Oktober eingerichtet.<br />
Das teilten die Bezirksämter Mitte<br />
und Neukölln jetzt mit. Ursprünglich<br />
war von August die Rede. Grund der<br />
Verzögerung ist, wie berichtet, dass<br />
die Beschaffung derVerkehrszeichen<br />
viel Zeit in Anspruch nimmt.<br />
Leipziger Straße, Brückenstraße,<br />
Friedrichstraße –das sind einige der<br />
Straßen, die für Dieselfahrzeuge bis<br />
einschließlich Euro 5 künftig tabu<br />
sein sollen. DieSperrzonen summieren<br />
sich auf 2,9 Kilometer. Der kürzeste<br />
Abschnitt soll 150 Meter, der<br />
längste 840 Meter lang werden.<br />
25 Euro Bußgeld<br />
DieDurchfahrverbote würden allein<br />
vonden 298 000 in Berlin zugelassenen<br />
Diesel-Pkw 186 000 aussperren.<br />
Vonden schweren Nutzfahrzeugen,<br />
deren Kennzeichen mit B beginnt,<br />
dürften 40 Prozent die Abschnitte<br />
nicht mehr befahren. Bei den leichten<br />
Nutzfahrzeugen sind es 70 Prozent.<br />
Wer in einer Verbotszone erwischt<br />
wird, zahlt als Pkw-Fahrer<br />
25 Euro,als Lkw-Fahrer 75 Euro.Weil<br />
es aber keine offizielle Plakette für<br />
„saubere“ Fahrzeuge gibt, dürfte es<br />
der Polizei schwer fallen, die Einhaltung<br />
der Verbote zu kontrollieren.<br />
Geplant ist auch, auf den acht Abschnitten<br />
sowie auf mehr als weiteren<br />
30 Straßen Tempo-30-Schilder<br />
aufzustellen. Beispiele: Sonnenallee,<br />
Elsen-, Schönholzer und Kaiser-<br />
Friedrich-Straße. Diese geschwindigkeitsreduzierten<br />
Bereiche summieren<br />
sich auf fast 20,5 Kilometer.<br />
Das alles, so hofft der Senat,<br />
werde dazu beitragen, dass weniger<br />
Stickstoffoxide in der Luft schweben<br />
als heute. Das Verwaltungsgericht<br />
hatte im Oktober 2018 der Deutschen<br />
Umwelthilfe recht gegeben<br />
und das Land dazu verpflichtet,<br />
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Sommerfrische 2.0: Im Thüringer<br />
Wald hat Erholung Tradition<br />
Riesen-Nüsse: Mit dem Linienbus<br />
über die Seychellen-Insel Praslin<br />
mehr gegen Stickstoffdioxide zu unternehmen.<br />
Es gibt aber auch Kritik,<br />
dass Tempo 30 auch den Busverkehr<br />
der BVG ausbremst –obwohl er Teil<br />
der Verkehrswende sein soll.<br />
Die Tempo-30-Schilder seien inzwischen<br />
da, sagte ein Sprecher des<br />
Bezirksamts Mitte am Donnerstag.<br />
Die Beschaffung der Verkehrszeichen<br />
für die Diesel-Durchfahrverbote<br />
nehme dagegen deutlich mehr<br />
Zeit in Anspruch. „Es handelt sich<br />
um Sonderanfertigungen“, sagte er.<br />
Nicht nur unmittelbar vor den<br />
Sperrbereichen müssten Schilder<br />
aufgestellt werden, auch in einigem<br />
Abstanddavor,damit Kraftfahrer andereRoutenwählen<br />
können. Berichtenzufolge<br />
sind für die großen Informationstafeln<br />
zum Teil Bauarbeiten<br />
erforderlich, weil sie stärker verankertwerden<br />
müssen. „Wir gehen davon<br />
aus, dass die Durchfahrverbote<br />
Ende September oder Anfang Oktober<br />
ausgeschildert werden können“,<br />
teilte das Bezirksamt Mitte mit.<br />
Immerhin: Für die Fahrzeuge, die<br />
von den Durchfahrverboten ausgenommen<br />
sind, müssen keine Ausnahmegenehmigungen<br />
beantragt<br />
und ausgestellt werden. Anlieger<br />
dürfen die Verbote ignorieren –auch<br />
Taxifahrer, Handwerker, Liefer- und<br />
Pflegedienste,die ein Grundstück an<br />
den genannten Straßen ansteuern.