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Taxi Times München - Juli 2019

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TAXIPROTESTE<br />

DAS GESTÄNDNIS<br />

AUS BAYERN<br />

Mit zwei weiteren Mahnwachen wurden in <strong>München</strong> die »Scheuerwehr-Proteste«<br />

gegen die Eckpunkte aus dem Bundesverkehrsministerium fortgesetzt. Ein<br />

Vertreter aus dem bayerischen Ministerium verriet dabei etwas Überraschendes.<br />

Mahnwache am 24. Mai in Riem.<br />

Mahnwache am 19. Juni in der Politystraße.<br />

Helmut Schütz, Amtsleiter im Bayerischen<br />

Verkehrsministerium: „Das Bundesverkehrsministerium<br />

hat die Eckpunkte wieder<br />

kassiert und eine sogenannte Findungskommission<br />

eingerichtet.“<br />

Seit im Februar die internen Pläne<br />

von Bundesverkehrsminister Andreas<br />

Scheuer zur Änderung des<br />

Personenbeförderungsgesetzes (PBefG)<br />

nach außen gedrungen sind, protestiert<br />

die <strong>Taxi</strong>branche. Vor allem die beiden Forderungen,<br />

die Rückkehrpflicht und das<br />

bisherige Verbot der Einzelplatzvermietung<br />

für Mietwagen abzuschaffen, führten<br />

zur sofortigen Gegenforderung durch den<br />

Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e.V.:<br />

„Scheuers Eckpunkte müssen weg“. Da der<br />

Minister dieser Forderung aber nicht nachkommt,<br />

gründete der Bundesverband eine<br />

sogenannte Scheuerwehr und protestiert<br />

seitdem mit diversen Maßnahmen. Bisheriger<br />

Höhepunkt der Aktionen war dabei<br />

sicherlich der bundesweite <strong>Taxi</strong>aktionstag<br />

am 10. April (<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> berichtet ausführlich<br />

in seiner aktuellen Dach-Ausgabe,<br />

Bestellung siehe Seite 27), der allerdings<br />

bei Herrn Scheuer noch keinen Sinneswandel<br />

brachte (Der Druck von Daimler / Free<br />

Now dürfte hinter verschlossenen Türen<br />

mindestens genauso groß sein). Daher setzt<br />

der Bundesverband in Zusammenarbeit mit<br />

den Landesverbänden und den örtlichen<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen weitere bundesweite Nadelstiche.<br />

RIEMER BANNMEILE<br />

In <strong>München</strong> versammelten sich beispielsweise<br />

rund 50 <strong>Taxi</strong>fahrer und -unternehmer<br />

am 24. Mai am Riemer Messegelände zu<br />

einer Mahnwache. In den Messehallen hatten<br />

sich an diesem Tag die Parteispitzen der<br />

CSU und der CDU getroffen. Aufgrund der<br />

polizeilichen Auflagen wurde die Mahnwache<br />

allerdings nicht direkt an den Einfahrten<br />

bzw. vor dem Haupteingang zur Messe<br />

gestattet, sondern weit entfernt gegenüber<br />

des N2 Hotels. Zwischen Politik und der<br />

<strong>Taxi</strong>mahnwache wurde so eine möglichst<br />

große Distanz in Form des Messesees<br />

geschaffen. Ein persönlicher Kontakt, wie<br />

bei anderen Mahnwachen, wurde so von<br />

vornherein unmöglich gemacht. Trotzdem<br />

war die Aktion wichtig und auch deshalb<br />

erfolgreich, weil acht Fahrzeuge der <strong>Taxi</strong><br />

<strong>München</strong> eG mit „Scheuerwehr“-Aufkleber<br />

permanent um das Messegelände kreisten.<br />

Rund drei Wochen später fand die nächste<br />

Mahnwache in Sichtweite zur Bayerischen<br />

Staatskanzlei statt. Die vom Bundesverband<br />

durchgeführte „Scheuerwehr-Tour“<br />

durch alle 16 Bundesländer hatte das Ziel,<br />

in der jeweiligen Landeshauptstadt vor dem<br />

Sitz des Ministerpräsidenten gegen Scheuers<br />

Eckpunkte zu protestieren und mit der<br />

jeweiligen Landesregierung ins Gespräch<br />

zu kommen.<br />

In <strong>München</strong> wurde das insoweit erreicht,<br />

dass mit Helmut Schütz der Amtsleiter des<br />

Bayerischen Verkehrsministeriums vom<br />

Ministerium am Prinzregentenplatz teilnahm<br />

und vor rund 70 Teilnehmern der<br />

Mahnwache Überraschendes zu berichten<br />

hatte: Der bisherige Protest des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

habe doch bereits Wirkung gezeigt,<br />

räumte Schütz ein und sagte wörtlich: „Das<br />

Bundesverkehrsministerium hat diese Eckpunkte<br />

wieder kassiert und eine sogenannte<br />

Findungskommission eingerichtet.“<br />

Dieses Geständnis relativierte anschließend<br />

Frank Kuhle in seiner Funktion als<br />

Vorstandsmitglied des Bundesverbands:<br />

Dies möge zwar eine interne Festlegung<br />

sein, eine öffentliche Abkehr habe man bisher<br />

jedoch nicht vernommen. Genau dies<br />

sei aber die Forderung des <strong>Taxi</strong>gewerbes,<br />

betonte Kuhle in seiner Rede. „Wir werden<br />

heute, morgen und übermorgen laut,<br />

zusammen, geschlossen und geeint mit<br />

einer einzigen Forderung weiter auftreten:<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

10 JULI / <strong>2019</strong> TAXI

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