Taxi Times München - Juli 2019
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TAXIZENTRALEN<br />
Das Eurocab-Treffen in Luxemburg<br />
war die Geburtsstunde für die „<strong>Taxi</strong> Europa AG“,<br />
die als Dachgesellschaft die App taxi.eu<br />
finanziell konkurrenzfähig halten soll.<br />
TAXI.EU WIRD ZUM<br />
GEMEINSCHAFTSPRODUKT<br />
Im harten Wettbewerb mit Uber, mytaxi & Co. wird die »echte« <strong>Taxi</strong>-App<br />
von taxi.eu künftig unter dem Dach einer AG finanziert und globalisiert.<br />
Der Grundstein wurde vergangenen Monat in Luxemburg gelegt.<br />
Geplant ist, die Marke taxi.eu künftig<br />
unter dem Dach einer neu zu<br />
gründenden Aktiengesellschaft<br />
„<strong>Taxi</strong> Europa“ zu positionieren. Damit wird<br />
die App ihr Netzwerk massiv verstärken.<br />
Ein entsprechendes Konzept präsentierten<br />
die beiden taxi.eu-Geschäftsführer Hermann<br />
Waldner und Michael Weiss beim<br />
Zentralentreffen „Eurocab“ Ende Mai den<br />
rund 80 anwesenden Chefs und Mitarbeitern<br />
diverser europäischer <strong>Taxi</strong>zentralen,<br />
darunter auch die Münchner IsarFunk-<strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Mit 165 angeschlossenen Zentralen<br />
aus elf Ländern, 65.000 Fahrzeugen<br />
und 205.000 Fahrern sowie knapp 300 Millionen<br />
Fahrten zähle man zu Europas Nummer<br />
eins in der Fahrtenvermittlung und<br />
müsse sich daher mehr denn je den Herausforderungen<br />
der zukünftigen Mobilitätsbedürfnisse<br />
stellen.<br />
Zu den angesprochenen Herausforderungen<br />
gehöre, dass man das bestehende<br />
Geschäft für sämtliche Bestellkanäle weiter<br />
digitalisiere, den jungen Zielgruppen passende<br />
Angebote im Share-Segment mache<br />
und das frühere Einsteigergeschäft, das<br />
sich mittlerweile in Richtung App-Bestellung<br />
verschoben hat, zurückhole. Darüber<br />
hinaus müsse man den Geschäftskunden<br />
flächendeckende und europaweite Gesamtlösungen<br />
bieten sowie die Services des taxi.<br />
eu-Netzwerkes durch ÖPNV-Kooperationen<br />
für die ökologische Mobilität erweitern.<br />
Um diese Zielsetzungen auch in Zukunft<br />
zu erreichen, müsse sich die Struktur des<br />
seit 2012 bestehenden losen Netzwerkverbunds<br />
der <strong>Taxi</strong>zentralen grundlegend<br />
ändern. „Wir sind kein zentral gelenkter<br />
Konzern, sondern ein Verbund aus einzelnen<br />
Zentralen, an die einzelne <strong>Taxi</strong>betriebe<br />
angeschlossen sind“, hatte Hermann Waldner<br />
in diesem Zusammenhang erklärt. „Wir<br />
müssen über das Denken an die eigene Zentrale<br />
hinausgehen, uns über gemeinsame<br />
Ziele bewusst sein und diese anstreben.<br />
Wir müssen jetzt gemeinsam handeln.“<br />
Waldner präsentierte daher gemeinsam<br />
mit seinem taxi.eu-Mitgründer Michael<br />
Weiss die konkrete Idee einer gemeinsamen<br />
Firma in Form einer Aktiengesellschaft,<br />
in der sich nicht nur alle Zentralen<br />
wiederfinden, sondern auch deren Mitglieder<br />
bzw. Teilnehmer.<br />
»Wir müssen<br />
jetzt gemeinsam<br />
handeln.«<br />
Hermann Waldner, Geschäftsführer von<br />
IsarFunk und Gründer von taxi.eu<br />
Den bisherigen taxi.eu- und FMS-Partnerzentralen<br />
wollen Weiss und Waldner Sonderkonditionen<br />
und einen Gründerrabatt<br />
gewähren. Eine Aktie soll 20 Euro kosten,<br />
pro teilnehmendem Auto erwerben die<br />
Zentralen eine Aktie. Eine Zentrale mit<br />
25 Autos würde dann Aktien für 500 Euro<br />
kaufen, eine Zentrale mit 1.000 <strong>Taxi</strong>s<br />
für 20.000 Euro. „Das Geld fließt 1:1 als<br />
Finanzmittel in die Aktiengesellschaft“,<br />
verspricht Weiss und kündigt darüber hinaus<br />
eine gleichzeitige Kapitalerhöhung in<br />
Höhe von 300.000 Euro an, die von ihm und<br />
Waldner beigesteuert werde.<br />
Die gemeinsame Nutzung der einen<br />
starken Marke „taxi.eu“ erfolge nach dem<br />
Franchise-System. „Jedes <strong>Taxi</strong> trägt die<br />
gemeinsame Marke im Markt, alle <strong>Taxi</strong>s<br />
vertreten gemeinsame Werte und Serviceangebote.“<br />
Als Franchise-Gebühr sind<br />
80 Cent pro Auftrag vorgesehen, für Vorzugsaktionäre<br />
40 Cent. Sinn ergebe diese<br />
Aktiengesellschaft allerdings nur dann,<br />
wenn die meisten Partner mitmachen.<br />
Wenn bis 1. Oktober <strong>2019</strong> Optionen für<br />
mindestens 30.000 Aktien gezeichnet werden,<br />
werde das Projekt umgesetzt, versprachen<br />
Weiss und Waldner. Die Verträge und<br />
Statuten seien fertig und könnten jedem<br />
Interessenten zugesendet werden.<br />
Um das Vertrauen in die taxi.eu-App<br />
unter den anwesenden Zentralenchefs<br />
nochmals zu schärfen, hatte vor der Präsentation<br />
der Aktienpläne Hermann Waldner in<br />
einem eigenen Vortrag auf die beachtlichen<br />
taxi.eu-Erfolge hingewiesen. Man habe das<br />
Design der App regelmäßig angepasst, sie<br />
als Bestelloption in Amazon-Echo, Google<br />
Maps, Sixt oder auch Passngr integriert,<br />
befinde sich bei Eingabe des Suchbegriffs<br />
„<strong>Taxi</strong>“ auf Platz zwei des Google-Rankings<br />
(Android) und lande in App-Vergleichstests<br />
regelmäßig auf den ersten Plätzen.<br />
All dies habe man mit einem Bruchteil des<br />
Etats der Wettbewerber erreicht, berichtet<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
6 JULI / <strong>2019</strong> TAXI