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Taxi Times München - Juli 2019

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EICHRECHT<br />

Individuelle<br />

Umrüstungen<br />

von <strong>Taxi</strong>-Exoten<br />

sind vorerst nicht<br />

mehr möglich.<br />

EICHBEHÖRDE STOPFT EIN<br />

EXOTENSCHLUPFLOCH<br />

Seit der Eichrechtsnovelle von 2017 konnten eigentlich nur noch <strong>Taxi</strong>s mit<br />

herstellerseitig legitimiertem Signalgeber zugelassen werden. Doch in Bayern wurde<br />

ein Schlupfloch genutzt – das seit 1. <strong>Juli</strong> <strong>2019</strong> nun wieder geschlossen ist.<br />

Die Konformitätsbewertungsstelle<br />

(KBS) beim Bayerischen Landesamt<br />

für Maß und Gewicht setzt seit<br />

dem 1. <strong>Juli</strong> das Ziel um, die Anforderungen<br />

an die Umrüstbetriebe einheitlicher zu<br />

gestalten. Das führt dazu, dass die Auswahl<br />

eichfähiger <strong>Taxi</strong>s in Deutschland wieder<br />

einmal stark eingeschränkt wird. Erst 2017<br />

hatte eine Novellierung der Mess- und Eichverordnung<br />

dazu geführt, dass zunächst<br />

nur noch <strong>Taxi</strong>s mit Werksumrüstung von<br />

den Eichbehörden akzeptiert wurden. Ohne<br />

Konformitätserklärung des Fahrzeugherstellers<br />

bekam kein <strong>Taxi</strong>umbau eine Freigabe.<br />

Das traf vor allem jene Unternehmer,<br />

die sich in der Vergangenheit einen Porsche<br />

oder Audi in Hellelfenbein gegönnt haben.<br />

DER WEG DES SIGNALS<br />

Das Problem der Umrüster lag ab diesem<br />

Zeitpunkt darin, dass die Eichbehörde eine<br />

genaue Beschreibung des Signalwegs verlangte,<br />

welche dokumentierte, wo das elektronische<br />

Geschwindigkeitssignal<br />

abgenommen werden darf und dass es<br />

zuverlässig in jedem Betriebszustand die<br />

Daten an den Taxameter sendet.<br />

Beim Signalabgriff muss sichergestellt<br />

sein, dass keine unerwünschten Nebeneffekte<br />

auftreten. Unter Umständen kann der<br />

Eingriff ins Bordnetz einen Einfluss auf die<br />

Sicherheitssysteme des Fahrzeugs haben,<br />

weil ABS, ESP, Lenkung etc. alle auf ein<br />

zuverlässiges Geschwindigkeitssignal<br />

angewiesen sind. Wird das Signal durch<br />

einen unsachgemäßen Abgriff manipuliert,<br />

könnten unter Umständen also auch Bremse<br />

oder die Lenkung nicht mehr wie<br />

gewohnt arbeiten. Für die Hersteller bedeutet<br />

diese Freigabe einen hohen Aufwand,<br />

womit sich die geringe Anzahl an herstellerseitigen<br />

Signalfreigaben erklärt.<br />

Und dennoch gab es einen Weg, wie man<br />

sein Traumtaxi auf die Straße bringen<br />

konnte. Umrüster, die technisch dazu in der<br />

Lage waren, die Daten zu dokumentieren,<br />

konnten dann mit ihrem eigenen Namen<br />

als Hersteller des Gesamtsystems und bei<br />

der Übernahme der Haftung durchaus die<br />

<strong>Taxi</strong>zulassung für Exoten erlangen.<br />

Die KBS hatte dieses Schlupfloch bislang<br />

akzeptiert, ist nun aber der Meinung,<br />

strenger bewerten zu müssen. Seit dem<br />

1. <strong>Juli</strong> gilt deshalb ganz konkret, dass die<br />

Signaleignung nur die Zentrale des Fahrzeugherstellers<br />

oder der Aussteller der EU-<br />

Übereinstimmungserklärung mit Namen<br />

und Anschrift bestätigen kann.<br />

Mit einem Schlag ist die deutsche <strong>Taxi</strong>landschaft<br />

damit wieder den werkseitig mit<br />

<strong>Taxi</strong>umrüstung erhältlichen Fahrzeugen<br />

vorbehalten. Immerhin haben viele von den<br />

aktuellen Modellreihen, die optional mit<br />

einem <strong>Taxi</strong>paket bestellbar sind, eine gute<br />

Chance, auch als Gebrauchtwagen ein<br />

neues Fahrzeugleben als <strong>Taxi</strong> zu beginnen.<br />

Umrüstungen von gebrauchten Fahrzeugen,<br />

wie beispielsweise Ford, Opel, Mercedes<br />

und VW, sollen noch möglich sein.<br />

ÄRGERLICH FÜR DIE UMRÜSTER<br />

Es mag nur wenige <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

betreffen, denn die große Mehrheit an <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />

schafft ihre Modelle mehr<br />

unter vorrangig rationellen denn unter<br />

emotionalen Aspekten an. Für die betroffenen<br />

Umrüster ist die Umstellung sicherlich<br />

mehr als ärgerlich. Ihr Service hatte sich<br />

mittlerweile bundesweit herumgesprochen.<br />

Nun müssen Sie ihren Kunden aus ganz<br />

Deutschland einen Korb geben. sg<br />

FOTO: Gregor Anthes<br />

Dr. Hans Bake v. Bakin<br />

Erst- und Verlängerungsuntersuchung <strong>Taxi</strong>-Mietwagen-Lkw-Bus<br />

• Mo, Di, Do und Fr: 8-12 Uhr<br />

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Mobil 0172/6523805<br />

e-mail: bakebakin@gmx.de<br />

TAXI JULI / <strong>2019</strong><br />

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