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Taxi Times München - Juli 2019

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TAXIPROTESTE<br />

PROTEST GEGEN EINEN GESELLSCHAFTSPOLITISCH GEFÄHRLICHEN TREND<br />

<strong>Taxi</strong>s und Mietwagen sind zwei vom Gesetzgeber gewollte<br />

Verkehrsarten. Doch während der Mietwagen nach freien<br />

Marktregeln agieren soll, steht das <strong>Taxi</strong> in der Pflicht, permanent<br />

und für alle Mobilitätsbedürfnisse verfügbar zu sein.<br />

Um das jederzeit finanziell bewältigen zu können (<strong>Taxi</strong> ist im<br />

Gegensatz zu Bus und Bahn nicht subventioniert), hat der<br />

Gesetzgeber im PBefG eine klare Abgrenzung zwischen Mietwagen<br />

und <strong>Taxi</strong>s definiert. Sobald der Mietwagen taxiähnliche<br />

Fahrten unter dem Preis anbietet, wird das wirtschaftlich<br />

gesehen ein Minusgeschäft. Uber<br />

selbst kümmert das wenig, denn<br />

sie erhalten ihre Vermittlungsprovision.<br />

Alles andere wird auf die<br />

Uber-Partner abgewälzt. Diese sind<br />

oft gezwungen, den Preisdruck an<br />

die angestellten Fahrer weiterzureichen,<br />

die dann oft – gesetzeswidrig<br />

– unter dem Mindestlohn bezahlt<br />

werden.<br />

Eine Marktöffnung für Uber & Co.<br />

durch eine Anpassung des PBefG<br />

hat daher eine enorme gesellschaftspolitische<br />

Dimension und das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe erhält aus diesem Grund in seinem Scheuer-<br />

Protest auch Unterstützung von anderen gesellschaftlichen<br />

Initiativen. So beteiligte sich beispielsweise die Sammlungsbewegung<br />

„Aufstehen“ an den letzten drei Mahnwachen des<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbes. „Wir machen Sozialpolitik im Interesse<br />

der kleinen Leute“, schildert Christian Lange gegenüber<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> die Ziele der von Sahra Wagenknecht initiierten<br />

Bewegung.<br />

Christian Lange (mit Mikro) von der Sammlungsbewegung<br />

„Aufstehen“ unterstützte das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

bei den Mahnwachen.<br />

Lange ist Vorsitzender von „Aufstehen“ Bayern. Die Ortsgruppe<br />

<strong>München</strong> (muenchen@aufstehen.<br />

de) kämpft vor allen Dingen für<br />

bezahlbaren Wohnraum in der Stadt.<br />

„Teure Wohnungsmieten bewirken,<br />

dass zunehmend Manager die normalen<br />

Bürger aus der Stadt drängen.<br />

Postboten, Polizisten, Erzieher und<br />

eben auch <strong>Taxi</strong>fahrer werden an den<br />

Stadtrand oder noch weiter rausgedrängt“,<br />

sagt Lange. Sie müssen<br />

dann täglich reinpendeln, um den<br />

reichen Leuten die Post in den Briefkasten<br />

zu werfen oder deren Kinder<br />

zu betreuen.“<br />

jh<br />

Die Eckpunkte müssen offiziell zurückgezogen<br />

werden. Nichts anderes erwarten wir.“<br />

In Scheuers Eckpunkten sieht Kuhle ein<br />

„Uber-Willkommensgesetz“. „Wir brauchen<br />

das nicht, und auch der Bürger braucht das<br />

nicht. Der Mensch muss mobil sein, dafür<br />

stehen insbesondere die <strong>Taxi</strong>s.“<br />

UNMORALISCHER ANGRIFF<br />

Die Tour durch 16 Bundesländer (Highlights<br />

dazu siehe Seite 12) brachte auch<br />

die Zustimmung vieler Parteien. Am deutlichsten<br />

positionierten sich die SPD und<br />

noch mehr die Linke. Für Letztere war die<br />

Münchner Bundestagsabgeordnete Nicole<br />

Gohlke zur Mahnwache gekommen. Sie<br />

hält Scheuers Eckpunkte für einen „hoch<br />

unanständigen und unmoralischen Angriff<br />

auf die <strong>Taxi</strong>branche, auf eure Existenz, auf<br />

eure Zukunftsperspektiven und auf eure<br />

Würde“. Solche politischen Manöver seien<br />

geeignet, den sozialen und gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt kaputtzumachen. Die<br />

geplante Novellierung sei nicht nur ein<br />

Angriff auf die <strong>Taxi</strong>fahrer, sie sei auch ein<br />

großer Angriff auf die Infrastruktur und<br />

das Verkehrswesen der Städte, Gemeinden<br />

und Landkreise. „Was wird passieren, wenn<br />

die Rückkehrpflicht für Uber & Co. entfällt“,<br />

wirft Gohlke während ihrer Ansprache in<br />

den Raum und gibt sofort die Antwort:<br />

„Die Folge wird sein, dass deren Fahrzeuge<br />

zusätzlich und in unbeschränkter Anzahl<br />

in der Stadt kreisen und parken werden.<br />

Nicole Gohlke, Bundestagsabgeordnete der<br />

Linken: „Der Angriff auf das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

geht uns alle an.“<br />

Das bedeutet noch mehr Autos, noch mehr<br />

Verkehr und noch mehr Schadstoffe. Das<br />

kann kein Mensch wollen.“ <br />

jh<br />

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TAXI JULI / <strong>2019</strong><br />

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