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BERLIN 11<br />
Berlins Denkmal-Engelist tot<br />
Helmut Engel (†84)widmete sein Leben dem Schutz unserer Wahrzeichen<br />
Foto: Kaufhold<br />
Denkmalschützer Prof.Helmut<br />
Engel, hier 2001 bei Arbeiten am<br />
Brandenburger Tor, ist nach<br />
schwerer Krankheit gestorben.<br />
Berlin –Sein Herz schlug für<br />
den Erhalt des alten Berlin: Der<br />
langjährige Landeskonservator<br />
Prof. Dr. Helmut Engel, der<br />
„Denkmal-Engel“ der Hauptstadt,<br />
ist tot. Er starb, wie das<br />
Bezirksamt Treptow-Köpenick<br />
mitteilt, bereits am 19. September<br />
„nach schwerer, aber mit<br />
Zuversicht ertragener Krankheit“.<br />
Der promovierte Kunsthistoriker<br />
war von 1972 bis<br />
2000 Berlins oberster Denkmalpfleger<br />
–zunächst nur in<br />
West-Berlin, nach der Wende<br />
in der ganzen Stadt. Helmut<br />
Engel erarbeitete die Grundlagen<br />
für das erste Landesdenkmalgesetz<br />
von 1977 und widmete<br />
sich ab 1989 mit Leidenschaft<br />
den oft vernachlässigten Denkmälern<br />
im <strong>Berliner</strong> Osten.<br />
Auch privat verlagerte der gebürtige<br />
Niedersachse seinen<br />
Lebensmittelpunkt von Charlottenburg<br />
nach Köpenick. Er<br />
wohnte mit seiner Ehefrau in<br />
Rahnsdorf und besaß auf der<br />
idyllischen Insel Entenwall in<br />
der Müggelspree ein Wochenendhaus.<br />
Nach seiner Pensionierung<br />
wurde Engel ehrenamtlicher<br />
Geschäftsführer der<br />
Stiftung Denkmalschutz Berlin.<br />
In dieser Funktion kümmerte<br />
er sich etwa um die Restaurierung<br />
des Brandenburger<br />
Tors, die Wiederherstellung<br />
der Kandelaber am Charlottenburger<br />
Tor und die Restaurierungsarbeiten<br />
im Strandbad<br />
Wannsee.<br />
Ab 2013 war Engel zudem im<br />
Bezirksdenkmalrat Treptow-<br />
Köpenick aktiv. Bezirksbürgermeister<br />
Oliver Igel (SPD) sagt:<br />
„Der Bezirk verliert mit Helmut<br />
Engel eine herausragende<br />
Persönlichkeit.“ MOW<br />
Die besten Hits aller Zeiten<br />
Berlin 1985: „Daddy Cool“<br />
Die Kreuzberger Bürgermeisterin<br />
Monika Herrmann (Grüne) zweifelt an<br />
der Echtheit des Bekennerbriefs (o.).<br />
Fotos: Oberst,dpa, Imago Images/Ditsch, Wächter<br />
müsse sich fragen, „warum<br />
Frau Herrmann linke Extremisten<br />
immer deckt“.<br />
Die Klärung der Echtheitsfrage<br />
ist Aufgabe der Polizei. Deren<br />
Pressestelle teilte gestern<br />
Nachmittag mit, dass das Bekennerschreiben<br />
höchstwahrscheinlich<br />
echt ist. Der Staatsschutz<br />
habe den Text untersucht.<br />
Bei einer Echtheitsprüfung<br />
wird die Sprache eines<br />
Schreibens analysiert. Die Polizei<br />
geht etwa der Frage nach, ob<br />
der Sprachstil szenetypisch ist.<br />
Eine übertriebene und künstlich<br />
wirkende linkspolitische<br />
Ausdrucksweise würde eher<br />
für eine Fälschung sprechen.<br />
Ein Hinweis auf Echtheit wäre<br />
eine ausführliche Tatbegründung.<br />
Linke Aktivisten legen<br />
zumeist großen Wert darauf,<br />
ihre Motive darzulegen und Argumente<br />
vorzubringen. Anschläge<br />
der autonomen Szene<br />
auf städtische Infrastrukturen<br />
sind keine Seltenheit.<br />
2018 gab es Angriffe auf Kabelstränge<br />
der S-Bahn an der<br />
Mörschbrücke, am Treptower<br />
Park und am Ostkreuz –stets<br />
mit der Begründung, das Wirtschaftsleben<br />
lahmlegen zu wollen.<br />
Diese Gewalt wird von allen<br />
politischen Lagern verurteilt.<br />
Auch Monika Herrmann,<br />
die die Echtheit des jüngsten<br />
Bekennerschreibens angezweifelt<br />
hat, teilt auf der Facebook-<br />
Seite der <strong>Berliner</strong> Zeitung mit:<br />
„Wie auch immer, eine idiotische<br />
Aktion“.<br />
Auf eine gestern gestellte Anfrage<br />
mit der Bitte, ihre Aussagen<br />
zu erläutern, antwortete<br />
Herrmann bis Redaktionsschluss<br />
nicht.<br />
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