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Berliner Kurier 25.09.2019

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BERLIN 11<br />

Berlins Denkmal-Engelist tot<br />

Helmut Engel (†84)widmete sein Leben dem Schutz unserer Wahrzeichen<br />

Foto: Kaufhold<br />

Denkmalschützer Prof.Helmut<br />

Engel, hier 2001 bei Arbeiten am<br />

Brandenburger Tor, ist nach<br />

schwerer Krankheit gestorben.<br />

Berlin –Sein Herz schlug für<br />

den Erhalt des alten Berlin: Der<br />

langjährige Landeskonservator<br />

Prof. Dr. Helmut Engel, der<br />

„Denkmal-Engel“ der Hauptstadt,<br />

ist tot. Er starb, wie das<br />

Bezirksamt Treptow-Köpenick<br />

mitteilt, bereits am 19. September<br />

„nach schwerer, aber mit<br />

Zuversicht ertragener Krankheit“.<br />

Der promovierte Kunsthistoriker<br />

war von 1972 bis<br />

2000 Berlins oberster Denkmalpfleger<br />

–zunächst nur in<br />

West-Berlin, nach der Wende<br />

in der ganzen Stadt. Helmut<br />

Engel erarbeitete die Grundlagen<br />

für das erste Landesdenkmalgesetz<br />

von 1977 und widmete<br />

sich ab 1989 mit Leidenschaft<br />

den oft vernachlässigten Denkmälern<br />

im <strong>Berliner</strong> Osten.<br />

Auch privat verlagerte der gebürtige<br />

Niedersachse seinen<br />

Lebensmittelpunkt von Charlottenburg<br />

nach Köpenick. Er<br />

wohnte mit seiner Ehefrau in<br />

Rahnsdorf und besaß auf der<br />

idyllischen Insel Entenwall in<br />

der Müggelspree ein Wochenendhaus.<br />

Nach seiner Pensionierung<br />

wurde Engel ehrenamtlicher<br />

Geschäftsführer der<br />

Stiftung Denkmalschutz Berlin.<br />

In dieser Funktion kümmerte<br />

er sich etwa um die Restaurierung<br />

des Brandenburger<br />

Tors, die Wiederherstellung<br />

der Kandelaber am Charlottenburger<br />

Tor und die Restaurierungsarbeiten<br />

im Strandbad<br />

Wannsee.<br />

Ab 2013 war Engel zudem im<br />

Bezirksdenkmalrat Treptow-<br />

Köpenick aktiv. Bezirksbürgermeister<br />

Oliver Igel (SPD) sagt:<br />

„Der Bezirk verliert mit Helmut<br />

Engel eine herausragende<br />

Persönlichkeit.“ MOW<br />

Die besten Hits aller Zeiten<br />

Berlin 1985: „Daddy Cool“<br />

Die Kreuzberger Bürgermeisterin<br />

Monika Herrmann (Grüne) zweifelt an<br />

der Echtheit des Bekennerbriefs (o.).<br />

Fotos: Oberst,dpa, Imago Images/Ditsch, Wächter<br />

müsse sich fragen, „warum<br />

Frau Herrmann linke Extremisten<br />

immer deckt“.<br />

Die Klärung der Echtheitsfrage<br />

ist Aufgabe der Polizei. Deren<br />

Pressestelle teilte gestern<br />

Nachmittag mit, dass das Bekennerschreiben<br />

höchstwahrscheinlich<br />

echt ist. Der Staatsschutz<br />

habe den Text untersucht.<br />

Bei einer Echtheitsprüfung<br />

wird die Sprache eines<br />

Schreibens analysiert. Die Polizei<br />

geht etwa der Frage nach, ob<br />

der Sprachstil szenetypisch ist.<br />

Eine übertriebene und künstlich<br />

wirkende linkspolitische<br />

Ausdrucksweise würde eher<br />

für eine Fälschung sprechen.<br />

Ein Hinweis auf Echtheit wäre<br />

eine ausführliche Tatbegründung.<br />

Linke Aktivisten legen<br />

zumeist großen Wert darauf,<br />

ihre Motive darzulegen und Argumente<br />

vorzubringen. Anschläge<br />

der autonomen Szene<br />

auf städtische Infrastrukturen<br />

sind keine Seltenheit.<br />

2018 gab es Angriffe auf Kabelstränge<br />

der S-Bahn an der<br />

Mörschbrücke, am Treptower<br />

Park und am Ostkreuz –stets<br />

mit der Begründung, das Wirtschaftsleben<br />

lahmlegen zu wollen.<br />

Diese Gewalt wird von allen<br />

politischen Lagern verurteilt.<br />

Auch Monika Herrmann,<br />

die die Echtheit des jüngsten<br />

Bekennerschreibens angezweifelt<br />

hat, teilt auf der Facebook-<br />

Seite der <strong>Berliner</strong> Zeitung mit:<br />

„Wie auch immer, eine idiotische<br />

Aktion“.<br />

Auf eine gestern gestellte Anfrage<br />

mit der Bitte, ihre Aussagen<br />

zu erläutern, antwortete<br />

Herrmann bis Redaktionsschluss<br />

nicht.<br />

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