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Berliner Kurier 25.09.2019

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*<br />

Facebook<br />

will mit<br />

Armband<br />

Gedanken<br />

lesen<br />

Menlo Park – Schon vor<br />

mehr als zwei Jahren<br />

schwärmte Facebook-Chef<br />

Mark Zuckerberg von der Vision,<br />

Menschen nur mit der<br />

Kraft ihrer Gedanken schreiben<br />

zu lassen. Jetzt kommt er<br />

diesem Traum einen gewaltigen<br />

Schritt näher: Facebook<br />

hat ein Start-up gekauft, das<br />

Geräte mit Gedanken steuern<br />

lassen will. Die Firma Ctrl-<br />

Labs verwendet dafür ein<br />

Armband, das die neuronalen<br />

Signale auf dem Weg zu<br />

den Muskeln erkennen und<br />

in Befehle für einen Computer<br />

umwandeln kann.<br />

So könne man dann zum<br />

Beispiel ein Foto mit einem<br />

Freund nur durch den Gedanken<br />

daran teilen oder<br />

Textnachrichten schreiben<br />

ohne das Handy herausnehmen<br />

zu müssen, erklärte Facebook-Manager<br />

Andrew<br />

Kurz vorder Pleite<br />

DasArmband<br />

kann Gedanken<br />

in Computer-<br />

Befehle<br />

umwandeln.<br />

Firma kauft Start-up für Geräte-Steuerung ohne einen einzigen Handgriff<br />

Foto: zvg<br />

Bosworth bei der Bekanntgabe<br />

der Übernahme. Einen<br />

Kaufpreis nannte er nicht.<br />

Der Finanzdienst Bloomberg<br />

schrieb unter Berufung auf<br />

Insider, Facebook zahle zwischen<br />

500 Millionen und einer<br />

Milliarde Dollar. Auch eine<br />

Firma des Tesla-Chefs<br />

Elon Musk arbeitet daran,<br />

ein Material zu entwickeln,<br />

das man mit neuronalem Gewebe<br />

verbinden kann.<br />

Wasserwerfer in<br />

der City geparkt<br />

Dresden – Ein vermeintlich<br />

herrenloser Wasserwerfer hat<br />

in Dresden für Aufsehen gesorgt.<br />

Das Spezialfahrzeug der<br />

Hamburger Polizei wurde mitten<br />

auf einem Gehweg im Stadtteil<br />

Strehlen abgeparkt, sagte<br />

ein Polizeisprecher. Diese hatte<br />

das Gefährt den Angaben zufolge<br />

zur Wartung in eine Spezialwerkstatt<br />

nach Österreich geschickt.<br />

Auf dem Rückweg hatte<br />

ein Mitarbeiter der Wartungsfirma<br />

den Wasserwerfer<br />

kurzerhand auf einem Bürgersteig<br />

in zentraler Lage geparkt<br />

und sich ein Hotel genommen,<br />

um die Ruhezeiten einzuhalten.<br />

Da er das Fahrzeug als gewöhnlichen<br />

Lkw ansah, stellte er es<br />

an der Straße ab. Dresdner Beamte<br />

brachten das Fahrzeug<br />

auf das Gelände der Polizei.<br />

Der Wasserwerfer stand verlassen in<br />

der Innenstadt auf dem Gehweg.<br />

Foto: dpa<br />

Foto: dpa<br />

PANORAMA 35<br />

Tote und Verletzte<br />

nach Erdbeben<br />

DasErdbeben löste bei vielen<br />

Menschen Panik aus.<br />

Mirpur –Bei einem schweren<br />

Erdbeben sind in Pakistan nach<br />

Polizeiangaben mindestens 19<br />

Menschen ums Leben gekommen.<br />

300 weitere Menschen<br />

seien verletzt worden, teilte die<br />

Polizei mit. Nach Angaben der<br />

US-Erdbebenwarte USGS lag<br />

das Epizentrum des Bebens mit<br />

der Stärke 5,2 in der Nähe der<br />

Stadt Mirpur in der Unruheregion<br />

Kaschmir im Nordosten<br />

des Landes. Auch im benachbarten<br />

Indien waren die Erschütterungen<br />

zu spüren.<br />

In mehreren pakistanischen<br />

Städten liefen Bewohner in Panik<br />

auf die Straße. Das Beben<br />

verursachte riesige Risse in den<br />

Straßen, in denen Autos versanken.<br />

Die Armee entsandte Flugzeuge<br />

und medizinische Hilfe<br />

in das Katastrophengebiet.<br />

Bosse kassierten Boni in Millionenhöhe<br />

Kritik an Managern des britischen Reise-Riesen, Chaos und Frust bei Urlaubern<br />

Wie hier in Cancun in<br />

Mexikostanden in<br />

aller Welt ratlose<br />

Thomas-Cook-Kunden<br />

an den Flughäfen.<br />

Nichts geht mehr: Die Flieger des Thomas Cook-Konzerns bleiben am Boden<br />

London – „Das war’s mit<br />

dem Urlaub“, sagt Dieter<br />

Lenzen. Der Kölner steht am<br />

Düsseldorfer Flughafen beim<br />

Condor-Schalter, wollte mit<br />

seiner Partnerin nach Fuerteventura.<br />

„Wir wurden aus der<br />

Schlange gezogen. Wir fliegen<br />

nicht. Heute und morgen<br />

auf keinen Fall.“ Die Pleite<br />

des britischen Reise-Riesen<br />

Thomas Cook trifft auch<br />

deutsche Reisende hart. Die<br />

Tourismusbranche ist unter<br />

Schock, insgesamt 600000<br />

Urlauber sind gestrandet, viele<br />

Tausende Mitarbeiter verlieren<br />

ihren Job. Da sorgt eine<br />

weitere Meldung für Empörung:<br />

Die Chef-Etage des<br />

Konzerns soll in den vergangenen<br />

Jahren Millionen an<br />

Boni kassiert haben.<br />

Wie der britische „Mirror“<br />

berichtet, soll der Schweizer<br />

Peter Fankhauser, Chef von<br />

Thomas Cook, seit seinem<br />

Amtsantritt im Jahr 2014 umgerechnet<br />

rund 9,4 Millionen<br />

Euro verdient haben –inklusive<br />

eines Bonus in Höhe von<br />

3,3 Millionen Euro. Insgesamt<br />

sollen an die Chefetage<br />

des Unternehmens in den<br />

letzten Jahren Bonus-Zahlungen<br />

von knapp 23 Millionen<br />

Euro gegangen sein. Das<br />

sorgt für Kritik: „Ich würde<br />

etwa infrage stellen, ob sich<br />

die Direktoren (...) selbst große<br />

Summen zahlen sollten,<br />

wenn Unternehmen so den<br />

Bach runtergehen“, sagte<br />

Premierminister Boris Johnson.<br />

Nach Meinung des wirtschaftspolitischen<br />

Sprechers<br />

der oppositionellen Labour-<br />

Partei, John McDonnell, hätten<br />

die Manager „eine moralische<br />

Verantwortung, ihre Boni<br />

zurückzuzahlen“.<br />

Foto: Getty Images<br />

Gestern Abend wurde bekannt,<br />

dass der Ferienflieger<br />

Condor nach der Insolvenz<br />

des Mutterkonzerns Thomas<br />

Cook dank eines 380-Millionenkredits<br />

des Staates auf<br />

Rettung hoffen kann. Der<br />

Bund und das Land Hessen<br />

gaben der Airline die Zusage<br />

über eine Bürgschaft für einen<br />

sechsmonatigen Überbrückungskredit.<br />

Mit dem sogenannten<br />

Massedarlehen<br />

bekommt die Airline finanziellen<br />

Spielraum, um sich<br />

möglicherweise von der britischen<br />

Muttergesellschaft zu<br />

lösen.<br />

Es bleibt Frust bei denen,<br />

die noch am Urlaubsort weilen.<br />

In einem Hotel auf Mallorca<br />

muss etwa Rentnerin<br />

Marianne aus Berlin, die mit<br />

ihrer Tochter eine Woche Ferien<br />

macht, beim Check-in<br />

ihr Zimmer nochmal bezahlen,<br />

obwohl das über Thomas<br />

Cook eigentlich bereits erledigt<br />

war. Das Hotel habe kein<br />

Geld bekommen, hieß es.<br />

„Die haben mich behandelt,<br />

als wäre ich diejenige, die insolvent<br />

ist.“<br />

Für viele beliebte Urlaubsregionen<br />

ist die Thomas-<br />

Cook-Pleite katastrophal. So<br />

gehen griechische Tourismusverbände<br />

davon aus, dass<br />

sie den Tourismussektor des<br />

Landes bis zu 500 Millionen<br />

Euro kosten könnte. Es sei für<br />

die Wirtschaft „der stärkste<br />

Schlag seit der Finanzkrise“,<br />

schrieb eine Wirtschaftszeitung.<br />

In Spanien rechnet die<br />

Tourismusbranche allein wegen<br />

der von dem Reisekonzern<br />

nicht mehr beglichenen<br />

Rechnungen mit einem Verlust<br />

von mindestens 200 Millionen<br />

Euro.

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