KB_Westausgabe_04:2019
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unter Gotthard Graubner (1930–2013), Gerhard<br />
Richter (*1932) und Günther Uecker<br />
(*1930). Der in der Ausstellung vertretene<br />
A.R. Penck kam erst 1980 in den Westen –<br />
zu einem Zeitpunkt, als er bereits einen vollkommen<br />
eigenen Stil gefunden hatte.<br />
Der Ausstellungsrundgang beginnt mit den<br />
unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
entstandenen Bildern von Elisabeth Voigt<br />
und Wilhelm Lachnit, die bisher noch nie im<br />
Westen gezeigt wurden. Beide prägten als<br />
Lehrer an den traditionsreichen Kunsthochschulen<br />
der DDR, Leipzig und Dresden, die<br />
nachfolgenden Künstlergenerationen, obwohl<br />
ihre eigenen Werke von offizieller Seite<br />
kritisiert wurden.<br />
In der Ausstellung wird sichtbar, dass Kategorisierungen<br />
wie systemkonforme ,Staatskunst‘<br />
und nonkonforme Untergrundkunst<br />
zu kurz greifen.“, hebt der Kurator Steffen<br />
Krautzig hervor. „Mit dem Untergang der<br />
DDR verloren die damals entstandenen<br />
Kunstwerke ihre politischen Funktionen –<br />
auch die Werke, die sich bewusst von politischen<br />
Vereinnahmungen abgrenzten. Schon<br />
immer haben sich in der Kunstgeschichte<br />
Funktionen und Bedeutungen gewandelt.<br />
Wir wollen mit unserer Schau – ohne Entstehungszusammenhänge<br />
und kulturpolitische<br />
Hintergründe zu verschweigen – die<br />
Kunstwerke in den Mittelpunkt rücken und<br />
ihre Bedeutung für unsere Gegenwart vorstellen.“<br />
In der Werkschau sind einige der über Jahrzehnte<br />
meist nur von Kennern und Sammlern<br />
wie Peter Ludwig oder Willi Kemp<br />
wahrgenommenen Künstler zu entdecken.<br />
Angela Hampel , Medea, 1985, Öl auf Hartfaser,<br />
166 x 122 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie,<br />
© Angela Hampel / VG Bild- Kunst<br />
Bonn, <strong>2019</strong>, Foto: bpk / Nationalgalerie, SMB /<br />
Karin März<br />
Hierzu gehören der „Patriarch der Moderne“<br />
Hermann Glöckner mit seinen abstrakten<br />
Gemälden, aber auch fernab des offiziellen<br />
Kunstbetriebs tätige Künstler wie Gerhard<br />
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