27.11.2019 Aufrufe

Die Malteser-Zeitung 3/2019

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

RELIGIONAKTUELL<br />

HOCHSCHULE HEILIGENKREUZ: GELEBTER<br />

GLAUBE UND DOGMATIK VON MORGEN<br />

Wo Spiritualität zum Anziehungspunkt für immer mehr junge Menschen und zukunftsorientiert Denkende wird, steckt das<br />

Stift Heiligenkreuz dahinter. Ein Gespräch mit dem neuen Rektor der Hochschule Heiligenkreuz, Wolfgang Buchmüller.<br />

Von Udo Thianich-Schwamberger und Katharina Stögner<br />

Herr Professor Buchmüller, Sie sind ein Ordensmann.<br />

Was hat Sie seinerzeit ins Kloster und<br />

schließlich nach Heiligenkreuz verschlagen?<br />

Ich war 17 Jahre alt, als ich zum ersten Mal das Gefühl<br />

hatte, dass der liebe Gott etwas von mir im Leben wollen<br />

würde. Der Ruf oder der Mut und die Konsequenz dazu<br />

haben aber noch gefehlt. Klöster haben mich allerdings<br />

mein ganzes Leben schon fasziniert. Eindrucksvoll seit<br />

meinen Kindertagen habe ich das Benediktinerkloster<br />

Beuron in Erinnerung, vor allem die wunderschöne lateinische<br />

Liturgie. Dabei fand ich Latein als Jugendlicher<br />

in der Kirche oft sehr nervig.<br />

Es hat Sie dennoch nicht vom Eintritt in einen<br />

Orden abgehalten ...<br />

Definitiv nicht! Trotzdem ging ich zuerst nach München<br />

und habe Kunstgeschichte studiert. Ich wollte Denkmalpfleger<br />

werden. Kultur hat für mich viel mit Religion zu<br />

tun. Religion war daher in meinem Kunstgeschichtestudium<br />

immer ein Thema und Begleiter. Irgendwann<br />

war mir die Kunst dann zu wenig. Ich begann, über die<br />

Caritas Socialis am Bahnhof in München Obdachlose zu<br />

betreuen. Das war für mich eine ganz andere und neue<br />

Welt, die meinen Horizont stark erweitert hat.<br />

Inwiefern?<br />

Ich habe erlebt, dass man eine Schwelle überwinden<br />

kann und von Herz zu Herz spricht. Mit dieser Erfahrung<br />

bin ich in München ins Priesterseminar eingetreten.<br />

Das war zu einer Zeit mit großer Diversität,<br />

aber auch großen Spannungen. Im Seminar suchte ich<br />

nach einer Vertiefung meines Glaubens. Da wurde mir<br />

Heiligenkreuz empfohlen.<br />

Ihr erster Eindruck von Heiligenkreuz?<br />

Ich bin hier 1991 angekommen. Es war ein verschlafener<br />

Ort, mit einer frommen und lebendigen Gemeinschaft.<br />

Hier im Stift waren wir 50 Studenten, ein Sechstel von<br />

heute! Heiligenkreuz hatte damals den Ruf, dass hier<br />

der Glaube aus der Mitte der Kirche übersetzt wird, die<br />

lebendige Tradition, die Schrift und die Erfahrung der<br />

Menschen im spirituellen Einklang. Ich empfand es später<br />

als ein „Hand-in-Hand“ von gelebtem Glauben und<br />

der Lehre der Kirche.<br />

10<br />

DIE MALTESER 3-4/<strong>2019</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!