Die Malteser-Zeitung 3/2019
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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MEDIZINAKTUELL<br />
MUSKELTRAINING<br />
KANN LEBEN RETTEN<br />
Eine gute Muskulatur wirkt sich höchst positiv auf den Allgemeinzustand und die Lebenserwartung aus. Das gilt vor<br />
allem auch für Patienten mit einer kritischen oder chronischen Erkrankung.<br />
Von Katharina Stögner<br />
Eine aktuelle Studie mit Daten von rund 40.000 Untersuchten<br />
belegt es: <strong>Die</strong> Muskelkraft hat erheblichen<br />
Einfluss auf die Lebenserwartung von uns Menschen.<br />
Im Umkehrschluss erhöht eine schlechte muskuläre<br />
Fitness die Wahrscheinlichkeit für einen früheren Tod.<br />
Angabe der Studienautoren bei vielen Erkrankungen<br />
ähnlich wichtig wie die medikamentöse Behandlung. In<br />
fast jeder Krankheitssituation können die Betroffenen<br />
von einem therapiebegleitenden Training profitieren,<br />
das sich auch positiv auf die Lebensqualität auswirkt.<br />
So wiesen die Studien-Teilnehmer mit geringer Muskelkraft,<br />
nach Ausklammerung anderer potenzieller<br />
Einflussfaktoren, im Vergleich zu Patienten mit hoher<br />
Muskelkraft ein 1,8-fach erhöhtes Risiko, zu sterben<br />
auf. Andererseits zeigte sich, dass ein um fünf Kilogramm<br />
höheres Muskelkraftniveau ein um 28 Prozent<br />
verringertes Risiko für die Gesamtmortalität mit sich<br />
bringt.<br />
Richtige Ernährung und Training als Therapiekonzept<br />
Es ist daher von entscheidender Bedeutung, Patienten<br />
mit Muskelschwäche rechtzeitig zu identifizieren und<br />
wirkungsvoll zu therapieren. Vor allem bei schweren<br />
Erkrankungen sowie bei Tumortherapien wirkt sich<br />
ein durch Krankheit oder fortschreitendes Alter verursachter<br />
Muskelschwund negativ auf den Krankheitsbzw.<br />
Therapieverlauf aus. <strong>Die</strong> Patienten werden dann<br />
häufig pflegebedürftig, bei älteren Menschen wird eine<br />
Überstellung in ein Pflegeheim erforderlich.<br />
Ein wichtiges Ziel im klinischen Management muss<br />
es daher sein, rechtzeitig die richtigen Maßnahmen<br />
einzuleiten – etwa eine adäquate Ernährungstherapie<br />
kombiniert mit einem gezielten Krafttraining, um dem<br />
Verlust an Muskelkraft effizient entgegenzuwirken.<br />
<strong>Die</strong>se Ernährungs- und Trainingsintervention ist nach<br />
Flächendeckendes Gesundheitsprogramm<br />
Und nicht nur das: Auch das gesamte Gesundheitssystem<br />
profitiert von solchen Maßnahmen. Wünschenswert<br />
wäre daher die rasche Einführung der entsprechenden<br />
Rahmenbedingungen, um dieses innovative<br />
Trainings- und Ernährungskonzept als fixen Bestandteil<br />
von Therapien flächendeckend zu implementieren.<br />
Kräftige Muskeln als Prävention<br />
Schon mit ein paar einfachen Übungen lassen sich unsere<br />
Muskeln gut in Schuss halten. <strong>Die</strong> nachfolgenden<br />
Übungen können auch in den Berufsalltag gut integriert<br />
werden. Viel Freude beim Training!<br />
Natürlicher Medizinschrank<br />
Über die Heilkraft der Muskeln schreibt auch<br />
Sportwissenschafter Wolfgang Kreuziger schon<br />
im Jahr 2013 in MEDIZIN populär: Ein trainierter<br />
Körper sei besser gegen Diabetes, Bluthochdruck,<br />
Krebs, Osteoporose und andere Erkrankungen gewappnet.<br />
Der Autor spricht von den Muskeln als<br />
„körpereigene Hausapotheke”, denn unsere Muskeln<br />
können viel mehr als nur Rohkraft freisetzen.<br />
Als Nebeneffekt des Krafttrainings werden Botenstoffe<br />
produziert, die heilend wirken.<br />
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DIE MALTESER 3-4/<strong>2019</strong>