Die Malteser-Zeitung 3/2019
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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TAGEBUCH<br />
dentlichen Arzt, sondern auch einen vorbildlichen <strong>Malteser</strong>-Ritter<br />
verloren. Gerhart stieß 1977 zum <strong>Malteser</strong><br />
Hospitaldienst, als wir dringend einen Bereichsarzt für<br />
Wien suchten. In ihm fanden wir den perfekten Betreuer.<br />
Unvergessen sein erstes Auftreten in Uniform: Mit<br />
der kecken Trageweise der damals üblichen Kappe erinnerte<br />
er ein wenig an den Weltkriegssoldaten Gerhart.<br />
Rasch lebte er sich in der <strong>Malteser</strong>-Gemeinschaft und<br />
im Orden ein, und seine Ordination in der Karolinengasse<br />
wurde Treffpunkt der ganzen <strong>Malteser</strong>-Familie<br />
und ihrer Angehörigen. Bot er doch als Arzt nicht nur<br />
konservative Behandlungsmethoden, sondern war er<br />
als „Primus inter Pares“ der österreichischen Akupunktur-Heiler<br />
eine Legende. Und dazu gab es dann noch bei<br />
Bedarf Naturheilmittel. Seine damals 90-jährige Mutter<br />
hat er mit Schwedentropfen und Laserstrahlen behandelt,<br />
und seine Fähigkeit, unterirdische Strömungen in<br />
Häusern festzustellen, war ebenso ausgeprägt, wie das<br />
Erkennen und Beheben von körperlichen Fehlfunktionen<br />
durch Handauflegen.<br />
Lieselotte war eigentlich undenkbar. Dass sie dort, bei<br />
der Mutter Gottes, zu der sie so gerne pilgerte, einen<br />
Schlaganfall erlitt, bremste sie nur vorübergehend.<br />
Mittlerweile im Haus Malta domiziliert, war sie auch<br />
im Rollstuhl Drehscheibe der Hilfe und des spirituellen<br />
Lebens.<br />
Liselotte hat uns im Mai im hohen Alter von 91 Jahren<br />
verlassen und ist zu ihrem Kuno heimgegangen. Ihre<br />
Fröhlichkeit, ihr Einsatz und ihr tiefer Glaube werden<br />
uns immer ein Vorbild sein. „Dem Nächsten in Liebe begegnen“<br />
in unserem <strong>Malteser</strong>-Gebet scheint für sie geschrieben<br />
worden zu sein.<br />
RIP<br />
Dr. Gerhart Feucht +<br />
In seinem 98. Lebensjahr hat uns im April unser langjähriger<br />
Ordensbruder und Freund Gerhart Feucht<br />
verlassen. Mit ihm haben wir nicht nur einen außeror-<br />
DIE MALTESER 3-4/<strong>2019</strong> 71