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Berliner Kurier 23.01.2020

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Donnerstag, 23. Januar 2020 **<br />

NACHRICHTEN<br />

Hahn besucht Schule<br />

Getöteter Popstar<br />

Jim Reeves’<br />

Markenzeichen waren<br />

die blond gefärbten<br />

Rastazöpfe und sein<br />

blond gefärbter Bart.<br />

Schöneberg –Erist nicht<br />

der Hahn im Korb, sondern<br />

der Hahn im Polizeiauto.<br />

Wer das Tier vermisst, kann<br />

sich bei der Polizei melden.<br />

Der offensichtlich verirrte<br />

Vogel krähte gestern auf<br />

dem Hof der Spreewald-<br />

Grundschule. Die Beamten<br />

fingen den Abenteurer ein<br />

und nahmen ihn mit.<br />

Ringbahn-Ausfall<br />

Berlin –Der S-Bahnring ist<br />

gestern zeitweise komplett<br />

lahmgelegt gewesen. Wegen<br />

einer Signalstörung bei<br />

der Station Sonnenallee<br />

wurde der Zugbetrieb von<br />

12.30 Uhr bis 12.50 Uhr unterbrochen.<br />

Das Stellwerk<br />

wurde dann laut Deutscher<br />

Bahn wieder neu gestartet.<br />

Es gab auch danach Verspätungen<br />

und Zugausfälle.<br />

Schrottreifer Bus<br />

Berlin –Die Polizei hat am<br />

ZOB einen schrottreifen<br />

Bus aus dem Verkehr gezogen.<br />

Das Vehikel mit 1,3<br />

Millionen Kilometer auf<br />

dem Tacho war auf den<br />

Weg nach Serbien. Der<br />

durchrostete Rahmen des<br />

Fahrzeugs hatte mit Bauschaum<br />

versiegelte Löcher.<br />

Stadt ist offline<br />

Potsdam –Die Stadt Potsdam<br />

ist bis auf weiteres<br />

nicht per E-Mail erreichbar.<br />

„Wir haben unsere Systeme<br />

aus Sicherheitsgründen<br />

offline gestellt, weil wir<br />

von einer illegalen Cyberattacke<br />

ausgehen müssen“, so<br />

Oberbürgermeister Mike<br />

Schubert.<br />

ARCHE NOAH<br />

Daner ... will Menschen gefallen.<br />

Er kennt die Grundkommandos<br />

und liebt interessante<br />

Beschäftigung. Der<br />

Schäferhund-Mix möchte<br />

gern in einem ebenerdigen,<br />

ruhigen Haushalt bei liebevollen<br />

Haltern leben.<br />

Vermittlungs-Nr. 19/3786<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: Polizei Berlin<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Wurden<br />

seine<br />

Killer zu<br />

milde<br />

bestraft?<br />

Urteil wegen der Tötung von Jim Reeves: Bundesgerichtshof verwirft Revisionen<br />

Berlin/Leipzig – Erst brachen<br />

sie dem Sänger Jim Reeves 15<br />

Rippen. Dann pfählten sie ihn<br />

mit einem Stuhlbein. Die Täter<br />

wurden lediglich wegen<br />

Totschlags, nicht aber wegen<br />

Mordes verurteilt. Gestern<br />

urteilte der Bundesgerichtshof:<br />

Das Urteil des Landgerichts<br />

Berlin ist rechtskräftig.<br />

Der Sänger und Musikproduzent<br />

Jim Reeves starb in der<br />

Nacht zum 1. Februar 2016 in<br />

einem Hostel in Charlottenburg<br />

auf brutale Weise. In einem<br />

Sechs-Bett-Zimmer. Pawel<br />

A. und Adam K., zwei Bauarbeiter<br />

aus Polen, hatten dem<br />

47-jährigen Sänger, der in den<br />

1990er Jahren mit seiner Band<br />

Sqeezer Erfolge feierte, in einer<br />

Gewaltorgie 15 Rippen gebrochen<br />

und ihm anschließend<br />

unter anderem ein Stuhlbein in<br />

den After gerammt.<br />

Reeves starb an den Rippenbrüchen,<br />

durch die die Lunge<br />

verletzt wurde und an den Verletzungen<br />

durch die Pfählung,<br />

die zu einer Leber- und Milzzerreißung<br />

geführt hatte. Bereits<br />

18 Tage nach der Tat konnten<br />

polnische Zielfahnder den<br />

23-jährigen Adam K. in seinem<br />

Heimatland festnehmen. Die<br />

Fahndung nach seinem Komplizen,<br />

dem 29-jährigen Pawel<br />

A., gestaltete sich schwieriger.<br />

Foto: imago images, dpa<br />

Erst ein Jahr nach der Tat wurde<br />

er von <strong>Berliner</strong> Zielfahndern<br />

in Spanien gefasst.<br />

Pawel A. und Adam K. wurden<br />

wegen Mordes angeklagt.<br />

Die Staatsanwaltschaft bewertete<br />

die Tat als grausam, zudem<br />

hätten die Täter aus niederen<br />

Beweggründen gehandelt.<br />

Doch die 22. Große Strafkammer<br />

des Landgerichts Berlin<br />

verurteilte die beiden Täter, die<br />

zur Tatzeit stark alkoholisiert<br />

PavelA.(r.)und Adam K.<br />

brachten den Sqeezer-<br />

Sänger Jim Reevesbei<br />

einer Gewaltorgie um.<br />

waren, im November 2018 lediglich<br />

wegen Totschlags im<br />

besonders schweren Fall zu<br />

Freiheitsstrafen von 14 und 13<br />

Jahren.<br />

Die Täter, so das Gericht, hätten<br />

den Sänger „in einer degradierenden,<br />

homophobe Gefühle<br />

ausdrückenden Art“ gepfählt.<br />

Gegen die Entscheidung gingen<br />

sowohl die Staatsanwaltschaft<br />

als auch die Verwandten von<br />

Jim Reeves als Nebenkläger in<br />

Revision. Für sie kam nur eine<br />

Verurteilung wegen Mordes infrage.<br />

Auch die Anwälte legten<br />

Rechtsmittel ein –gegen das für<br />

sie viel zu hohe Strafmaß.<br />

Gestern verwarf der 5. Strafsenat<br />

des Bundesgerichtshof<br />

die Revisionen des Angeklagten,<br />

der Staatsanwaltschaft und<br />

der Nebenkläger. Er sah keinerlei<br />

Rechtsfehler in dem Urteil<br />

des Landgerichts Berlin. Damit<br />

ist das Urteil rechtskräftig. KBI

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