PZ 62 2020 zusammengefuegt
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Hufschuhe können eine sinnvolle Alternative zum traditionellen
Hufbeschlag sein. Sie kommen temporär
zum Einsatz, sprich nur in Momenten, in denen der
Huf außergewöhnlicher Belastung ausgesetzt ist. Hufschuhe
verhindern übermäßigen Abrieb der Hornsubstanz,
schützen die Sohle vor Verletzungen und verhindern
das Festsetzen von Steinen und Fremdkörpern in
den Strahlfurchen oder in den Eckstreben. Wenn sich
das Pferd in seinem gewohnten Umfeld aufhält, wird
der Hufschuh wieder abgenommen.
Auch Pferde, die sich in Paddockboxen mit befestigtem
„Beton- oder Steinauslauf“ aufhalten, nutzen das Hufhorn
durch Scherbewegung in engen Wendungen
überdurchschnittlich ab. Neben einem geeigneten
Bodenbelag (Paddockmatte o.ä.) können Hufschuhe
hier ebenfalls sinnvoll zum Einsatz kommen. Um ein
Verletzungsrisiko zu minimieren (z.B. beim Hinlegen)
aber auch um den Schuh vor Schäden zu bewahren,
sollten diese keine Schnallen und Haken aufweisen.
Weiterhin bemerken Reiter, die regelmäßig auf Sandgeläuf unterwegs sind, einen höheren Abrieb der Hufsubstanz. Sand fühlt sich im ersten Moment
weich an, hat aber eine nicht zu unterschätzende Schmirgeleigenschaft, da es sich hierbei um mineralische Kristalle aus unterschiedlichem
Gestein handelt. Je nach Größe der Körnung und Qualität des Hufhorns ist die Abnutzung unterschiedlich stark ausgeprägt. Was bei dem einen
Pferd für eine moderate Abnutzung und damit verlängerte Hufbearbeitungsintervalle führen kann, sorgt bei dem anderen Pferd für eine überdurchschnittliche
Beanspruchung mit den damit verbundenen Herausforderungen.
Pferde, die von Beschlag zum Barhufgänger umgestellt werden,
sind übergangsweise empfindlich im Bereich der Sohle.
Hier kann der Übergang durch das Anbringen von Hufschuhen
erleichtert werden.
Einen weitere Einsatzmöglichkeit möchte ich nicht unerwähnt
lassen. Der Hufschuh als Krankenschuh. Hier gibt es ebenfalls
eine Vielzahl von Varianten im Angebot, die z.B. bei Hufabzessen
oder anderen Verletzungen den Huf vor Schmutz schützen
oder Medikamente einwirken lassen. Auch das mühsame und
Geduld fordernde Einweichen oder Baden des Hufes in einem
Eimer kann durch den Einsatz eines Krankenschuh´s wesentlich
vereinfacht werden.
Sitzt, wackelt und hat Luft … so nicht !!
Hufschuhe gibt es mittlerweile in einem umfangreichen Angebot
für alle Hufgrößen und Einsatzbereiche. Egal ob Minipony
oder Kaltblut, für jedes Pferd und jeden Huf gibt es den passenden
Schuh.
Das Einschätzen und vor allem das Anpassen der richtigen
Schuhe sollte man in jedem Fall einem Fachmann oder einer
Fachfrau überlassen. Denn nicht nur die Größe der Sohle ist
für die Passigkeit entscheidend. Unter Berücksichtigung des
Einsatzbereichs spielen die komplette Hufform, der Zehenwinkel, die Trachtenlänge,
und das Gangbild eine große Rolle bei der Auswahl von Hufschuhen,
die in die engere Wahl kommen. Weiterhin werden das Material der Hufschuhe,
die Art der Befestigung, die Toleranz des Hufschuhs im Hinblick auf
Ungleichheit oder Veränderung der Hufform und viele weitere Aspekte bei
der Auswahl berücksichtigt.
Wer Hufschuhe auch im Turniersport einsetzen möchte, sollte wissen, dass
diese grundsätzlich erlaubt sind. Im Ausrüstungskatalog der LPO (Stand De-
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