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PZ 62 2020 zusammengefuegt

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Hunnesrück ... Kinderstube legendärer Landbeschäler

In alte Zeiten fühlt sich der Besucher zurückversetzt, wenn er die Domäne Hunnesrück, die in der Nähe von Einbeck am Fuße des

Solling gelegen ist, betritt. Diese malerische Anlage war vor vielen Jahren die Sommerresidenz der Hildesheimer Bischöfe, später

preußisches Militärremontedepot. Seit 1921 bis heute dient sie der Aufzucht hannoverscher Junghengste des Celler Landgestütes.

Nach dem Krieg war bis 1982 zusätzlich eine ca. 50 köpfige Trakehner Stutenherde mit Nachzucht in Hunnesrück untergebracht.

In der Decksaison erhalten die Mitarbeiter des Landgestütes auf

den Stationen einen guten Überblick über den jeweiligen Fohlenjahrgang.

Sie melden ihrem Landstallmeister überdurchschnittliche

Hengstfohlen. Viele erfolgreiche Celler Landbeschäler wie Espri

oder sein Vater Eiger I haben ihre unbeschwerten Jugendjahre

auf den ausgedehnten Weiden Hunnesrücks verbracht. Durch die

eigene Hengstaufzucht gelingt es dem Landgestüt Celle zum Wohl

der Züchterschaft unabhängig von der Entwicklung des privaten

Hengstmarktes zu agieren und den Züchtern hochkarätige Vatertiere

zu annehmbaren Deckgeldern zur Verfügung zu stellen.

Im September beziehen ungefähr 45 Fohlen die oberen Laufställe.

Zur Kennung erhalten sie ein Halsband mit Nummer und werden

nach Farben sortiert aufgestallt. 30 % Füchse, 30 - 40 % Braune und

Dunkelbraune und der Rest Rappen und Schimmel lernen schnell,

in dieser Zusammenstellung allein in ihre Ställe zu gehen.Sie sortieren

sich nicht nach Farben, obwohl es dem Betrachter so erscheint.

Die Absetzer orientieren sich an dem ihnen zugeteilten Laufstall.

Täglich werden sie immer wieder als Herde zusammen gelassen, ob

im Paddock oder auf der Weide und befreunden sich auch außerhalb

ihres Laufstallverbandes.

Die gleiche Zahl an Jährlingen kommt zu diesem Zeitpunkt von

den 400-500 m hoch im Solling bei Neuhaus gelegenen Weiden

zurück und bleibt nach Möglichkeit bis Dezember draußen auf den

umliegenden Weiden. Sollte es witterungsbedingt zu Überschneidungen

kommen, bringt man die Jährlinge über 4 - 6 Wochen

in Hunnesrück in überdachten Laufställen unter. Ab Mitte September

bezieht die dritte Gruppe, die 2 ½-Jährigen die unteren

Laufställe. Sie gehen tagsüber noch auf Weide. Für Besucher des

Aufzuchtgestütes ist der Zeitraum von Mitte September bis Mitte

November am günstigsten. In dieser Zeit hat man die Gelegenheit

130 -140 Junghengste in drei Altersgruppen zu begutachten.

Mitte November endet die unbeschwerte Jugendzeit der 2

½-Jährigen! Nun wählen der Landstallmeister und seine Crew

geeignete Hengste aus. Ungefähr 25 Junghengste werden mitgenommen,

die anderen können als Reitpferd erworben werden,

denn dieser Auswahltermin ist öffentlich! Man hat hier eine

gute Chance gesunde, robust im Herdenverband aufgewachsene

Pferde mit überdurchschnittlicher Veranlagung zu erwerben.

Text Marianne Schwöbel - Foto www.gestuet-hunnesrueck.de

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