17.05.2020 Aufrufe

GRILLZEIT 2020 1 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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essen & trinken<br />

Tipp: Für warme Saucen ist Gelatine<br />

klarerweise nicht geeignet, denn sie<br />

schmilzt bereits bei 37°C.<br />

Was man mit Espumas aber außer genialer<br />

Aioli, Guacamole und Cheddar<br />

Sauce Hollandaise (Rezepte auf Seite 60)<br />

sonst noch alles machen kann, zeigt das<br />

Rezept von Giuseppe Messina, der den<br />

Teig für seine Maistortillas direkt aus der<br />

Flasche auf die Plancha portioniert. Extrem<br />

genau und extrem sauber.<br />

Sehr vielseitig einsetzbar ist der Gourmet<br />

Whip auch am Saucensektor. Luftigfrische<br />

<strong>BBQ</strong>-Saucen halten in der Flasche<br />

ohne jede Geschmacksbeeinträchtigung<br />

bis zu zehn Tage lang im Kühlschrank.<br />

Sogar Hollandaise, wenn man sie im Eiswasser<br />

schnell runterkühlt! Zum Regenerieren<br />

erwärmt man die Flasche dann<br />

lediglich 15-20 Minuten im Wasserbad<br />

bei ca. 60°C. Bei dieser Temperatur kann<br />

sie dann auch konstant warm gehalten<br />

werden, ohne sich zu trennen. Nur bitte<br />

nicht heißer.<br />

Und auch gebacken wird bei Messina mit<br />

Siphon: Der Teig für Schokoladekuchen<br />

wird aus der lange vorbereiteten iSi-Flasche<br />

in kleine Formen auf karamellisiertes<br />

Obst gespritzt. „Damit ist man beim<br />

Soufflé immer auf der sicheren Seite.<br />

Und die Konsistenz wird auch immer viel<br />

luftiger als ohne Gourmet Whip!“<br />

Druckinjektion<br />

Die Weltmeister des <strong>BBQ</strong> wissen genau,<br />

was ihnen großzügige Injektionen in<br />

großen Fleischstücken wie Brisket, Pute<br />

und Pulled Pork bringen: extra viel Saft,<br />

Aroma und ein gutes Gaumengefühl bei<br />

den Juroren. Impf-Verweigerer haben da<br />

das Nachsehen. Der Gourmet Whip als<br />

kongeniales Werkzeug des Pitmasters<br />

hat dabei folgende Vorteile: Man kann<br />

in der Flasche eine perfekte Emulsion<br />

nach der gewünschten Rezeptur schon<br />

Tage im Voraus herstellen und hat diese<br />

dann jederzeit schussbereit. Durch die<br />

Lagerfähigkeit im Kühlschrank bis zu<br />

zehn Tagen (ohne Zusätze!) ist man da<br />

extrem flexibel. Als Herstellungstechnik<br />

empfiehlt sich da die „Rapid Infusion“,<br />

die das Beste aus Gewürzen und Kräutern<br />

zu holen vermag (mehr weiter<br />

unten).<br />

Die Injektion selbst erfolgt dann besonders<br />

einfach, exakt und effizient mit den<br />

langen Injektionsnadeln des iSi-Systems<br />

– bei einem Druck, dem kein Gewebe<br />

widerstehen kann. Wer schon einmal<br />

versucht hat, einige magere Karreerosen<br />

dicht mit flüssiger Butter zu impfen,<br />

weiß das zu schätzen.<br />

Guiseppe Messina verwendet für<br />

seine Injektionen übrigens auch gerne<br />

Xanthan als Stabilisator. Das hält die<br />

Emulsion bei sehr langen Garvorgängen<br />

länger im Fleisch. Nach dem Injizieren<br />

wickelt er das Fleisch straff in Lebensmittelfolie<br />

und lässt es über Nacht im<br />

Kühlschrank reifen.<br />

Druckmarinieren<br />

Größere Modelle des Gourmet Whip<br />

sind auch für die sehr spezielle und effiziente<br />

Methode des Druckmarinierens<br />

geeignet. Kleine Fleisch- oder Fischstücke<br />

und Meeresfrüchte kann man so<br />

blitzschnell durch und durch intensiver<br />

beizen, als hätte man sie im Vakuum<br />

mariniert. Nur viel schonender, weil das<br />

Vakuum Fasson und Struktur ruinieren<br />

kann. Von der langwierigen Beize in der<br />

Tupperware-Box ganz zu schweigen, die<br />

bei Fleisch pro Tag nur etwa einen Zentimeter<br />

Eindringtiefe bringt. Matchwinner<br />

ist hier wieder der enorme Druck<br />

des Gases, der ähnlich wie bei der Rapid<br />

Infusion für einen regen Austausch der<br />

Moleküle im Flascheninneren sorgt. Das<br />

Fleisch wird dabei nicht nur durchgewürzt,<br />

sondern durch den Faktor Säure<br />

– wie Wein oder Essig – mürber und<br />

zarter, denn das Kollagen des Bindegewebes<br />

wird damit geknackt. Für zartere<br />

Fleischsorten nimmt man hingegen eher<br />

ölbasierte Marinaden.<br />

Von Olivenöl rät Giuseppe Messina hier<br />

übrigens ab. Dessen Bitternote kann sich<br />

unter Druck weiter verstärken. Besser<br />

ist es hier neutrale Öle (wie Rapsöl) zu<br />

verwenden.<br />

Rapid Infusion<br />

Erstmals entdeckt wurde das Rapid Infusion-Verfahren<br />

mit dem iSi-System vom<br />

amerikanischen Mixologen Dave Arnold.<br />

Er tat eine Flüssigkeit und Fruchtstücke i<br />

n den Sahnesiphon und ließ dann N 2 O<br />

aus der Kapsel hineinströmen. Ließ er<br />

dann den Druck ab, bildete das N 2 O<br />

Blasen und nahm die Geschmackstoffe<br />

der Frucht in die Flüssigkeit mit.<br />

Die Temperatur spielt bei Rapid Infusion<br />

eine wichtige Rolle. Um so viel Aroma<br />

wie möglich in die Flüssigkeit zu bekommen,<br />

sollte man die Zutaten bei Raumtemperatur<br />

verwenden. Möchte man<br />

hingegen eher die Früchte weiterverwenden,<br />

empfiehlt es sich, diese gekühlt<br />

in den Gourmet Whip einzufüllen. Diese<br />

nehmen dann umgekehrt das Aroma der<br />

Flüssigkeit auf.<br />

Tipp: Nur bei schneller Entlüftung läuft<br />

der Rapid Infusion Prozess im iSi-Gerät<br />

auch wirklich perfekt ab. Mit dieser<br />

Methode kann man übrigens auch hocharomatische<br />

Gewürzöle und Essige<br />

herstellen. Nicht nur viel schneller als<br />

gewohnt, sondern auch qualitativ besser.<br />

Guiseppe Messina: „Die Rapid Infusion<br />

nimmt nur die feinen, ätherischen<br />

Aromen und Phenole mit. Grobe Noten<br />

wie Gerbstoffe von holzigen Kräuterstängeln<br />

etc. werden hingegen nicht von<br />

der Flüssigkeit aufgenommen!“ Dazu<br />

kommt, dass bei vielen Gewürzölen mit<br />

Temperatur gearbeitet werden muss, um<br />

Geschmacksstoffe zu extrahieren, im iSi-<br />

Gerät jedoch nicht.<br />

Aber auch Sirupe sowie Fruchtsaucen<br />

können mit der Rapid Infusion ohne Erhitzen<br />

hergestellt werden, womit man ein<br />

wesentlich frischeres, hocharomatisches<br />

Fruchtaroma erreicht. Basis ist hier Läuterzucker<br />

(Zucker zu Wasser 1:1), der im<br />

Vorfeld hergestellt und dann abgekühlt<br />

wird. Mit den Beeren laut Rezeptur mischen<br />

und 2-3 Stunden stehen lassen, bis<br />

man den Druck aus dem Gourmet Whip<br />

vollständig ablässt. Dieser Frisch-Sirup ist<br />

2-3 Monate im Kühlschrank haltbar.<br />

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