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GRÜN IM DORF Bauerngärten und Dorfplätze in Brandenburg

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<strong>Bauerngärten</strong> <strong>und</strong> <strong>Dorfplätze</strong> <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> Kulturgeschichte des Dorfgrüns | 11<br />

Märkischer Gartenbau<br />

vor dem 12. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Durch archäologische Grabungen auf jungste<strong>in</strong>zeitlichen<br />

Siedlungsstandorten ist bekannt, dass L<strong>in</strong>sen,<br />

Erbsen, Bohnen, Rüben <strong>und</strong> Möhren ebenso wie<br />

Past<strong>in</strong>ak, Feldsalat, Petersilie <strong>und</strong> Kümmel seit dem<br />

Neolithikum (Jungste<strong>in</strong>zeit) vor mehr als 6000 Jahren<br />

angebaut werden. Gurke <strong>und</strong> Meerrettich, beides<br />

heute noch Charakterpflanzen des Spreewaldes,<br />

kamen durch die Slawen nach <strong>Brandenburg</strong>.<br />

E<strong>in</strong>en wesentlichen Schub erfuhr der Gartenbau<br />

<strong>in</strong> Mitteleuropa durch die Römer. Sie nutzten erstmals<br />

geschnittenen Buchsbaum (Buchs) als Beete<strong>in</strong>fassung.<br />

Die Rose wurde als Zierpflanze e<strong>in</strong>geführt,<br />

im Obstbau wurden Pfropfmethoden entwickelt.<br />

Kohl Brassica oleracea stand<br />

fast täglich auf dem Speiseplan<br />

früherer Generationen.<br />

Es gibt ihn <strong>in</strong> vielen unterschiedlichen<br />

Sorten <strong>und</strong> Geschmacksrichtungen.<br />

Der attraktive Färber-Saflor<br />

Carthamus t<strong>in</strong>ctorius lieferte<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte lang Farbstoff<br />

für Textilien. Er ist heute aus<br />

den Gärten weitgehend verschw<strong>und</strong>en.<br />

Die im Jahre 812 verfügte Landgüterverordnung<br />

(Capitulare de Villis) Karls des Großen, diente als<br />

Erlass, um e<strong>in</strong> ausgewähltes Repertoire an Kulturpflanzen<br />

europaweit auf den zahlreichen kaiserlichen<br />

Landgütern e<strong>in</strong>zuführen. 73 Gemüse- <strong>und</strong><br />

Kräutersorten s<strong>in</strong>d hier aufgeführt.<br />

Auch wenn sich der E<strong>in</strong>flussbereich Roms nicht<br />

auf <strong>Brandenburg</strong> erstreckte, kann man davon ausgehen,<br />

dass m<strong>in</strong>destens seit der Zeit der Ostkolonisation<br />

im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert der Gartenbau <strong>in</strong>direkt<br />

durch die Römer befruchtet worden ist.<br />

E<strong>in</strong> Erbe der Römer: Seit Jahrtausenden vom Menschen geschätzt<br />

<strong>und</strong> kultiviert ist die Rose Rosa spec. mit ihren verschiedenen<br />

Sortenzüchtungen bis heute auch <strong>in</strong> den meisten ländlicher<br />

Gärten zu f<strong>in</strong>den. - rechts: Lebendige Beete<strong>in</strong>fassungen,<br />

Vorgartengestaltung mit Buchsbaum Buxus sempervirens <strong>in</strong><br />

Wilhelmshagen, Landkreis Uckermark

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