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GRÜN IM DORF Bauerngärten und Dorfplätze in Brandenburg

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<strong>Bauerngärten</strong> <strong>und</strong> <strong>Dorfplätze</strong> <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> Gestaltung <strong>und</strong> Pflege dörflicher Freiräume | 47<br />

oben: E<strong>in</strong> stattlicher Nußbaum auf e<strong>in</strong>em Hof <strong>in</strong> Gölsdorf,<br />

Landkreis Märkisch-Oderland. - unten: Apfelbäume <strong>in</strong> Hochstammkultur<br />

<strong>in</strong> der Lausitz - Kraupa, Landkreis Elbe-Elster<br />

Typisch für die <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>geschossigen Mittelflurhäuser<br />

<strong>Brandenburg</strong>s s<strong>in</strong>d Weiß- oder Rotdorn<br />

als Hochstämme. Auch Birnen <strong>und</strong> L<strong>in</strong>den wurden<br />

häufig am Hause<strong>in</strong>gang gepflanzt. Durch e<strong>in</strong> regelmäßiges<br />

„auf den Kopf setzen“ wurden die L<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> ihrer Wuchshöhe begrenzt. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />

Möglichkeit, auch den Ortse<strong>in</strong>gang wirkungsvoll<br />

zu betonen, ist die torartige Bepflanzung mit zwei<br />

Großbäumen. Hierfür eignen sich Baumarten, die<br />

durch ihre Blüte oder Kronenform Akzente setzen,<br />

wie zum Beispiel Kastanien oder L<strong>in</strong>den.<br />

Die Obstwiese wurde traditionell mit regionaltypischen<br />

Obstgehölzen bepflanzt. Zur Verwendung<br />

kamen nur Hochstämme, zwischen denen das Vieh<br />

weiden konnte. Die heute verbreiteten Niederstämme<br />

haben weder die ökologische Funktion der alten<br />

Hochstämme, die <strong>in</strong> ihren hohlen Stämmen Habitate<br />

für Siebenschläfer <strong>und</strong> Ste<strong>in</strong>kauz bieten, noch<br />

erreichen sie deren weitreichende landschaftsästhetische<br />

Wirkung.<br />

E<strong>in</strong>e Liste geeigneter Obstsorten, welche sich unter<br />

den vorherrschenden Standortbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> bewährt haben, f<strong>in</strong>det sich auf den<br />

Seiten 67 <strong>und</strong> 68 dieser Broschüre.<br />

Haus- <strong>und</strong> Hofbäume hatten oft auch e<strong>in</strong>e mythologische<br />

Bedeutung. Sie wurden zum Schutz vor W<strong>in</strong>d<br />

oder Blitzschlag oder aus Anlass der Geburt e<strong>in</strong>es<br />

K<strong>in</strong>des gepflanzt. So dienten speziell L<strong>in</strong>den dem<br />

Schutz des Hauses. Von den Sorben wurden Birnbäume<br />

besonders verehrt, da sie als Sitz der Götter<br />

galten. Aus diesem Gr<strong>und</strong> gibt es <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

der Lausitz noch viele alte Birnen als Hofbäume.<br />

Das Laub <strong>und</strong> die dünneren Äste von Bäumen<br />

dienten <strong>in</strong> früheren Zeiten auch als Viehfutter <strong>und</strong><br />

E<strong>in</strong>streu für den Stall.

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