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GRÜN IM DORF Bauerngärten und Dorfplätze in Brandenburg

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<strong>Bauerngärten</strong> <strong>und</strong> <strong>Dorfplätze</strong> <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> Kulturgeschichte des Dorfgrüns | 19<br />

schaftliche Handelsorganisationen (HO) oder an<br />

kle<strong>in</strong>e Mostereien verkauft.<br />

Auch wenn Elemente des Bauerngartens kaum<br />

noch anzutreffen waren, wies der dörfliche Garten<br />

<strong>in</strong>sgesamt noch e<strong>in</strong>e hohe Nutzungs- <strong>und</strong> Artenvielfalt<br />

auf. Andererseits war der pflegeleichte städ-<br />

tische Ziergarten mit sparsamer Nadelbaumausstattung<br />

<strong>und</strong> monotonen Rasenflächen auch auf dem<br />

Lande das Vorbild.<br />

Nach 1990 wurden Lebensmittel aus dem eigenen<br />

Garten zunächst sche<strong>in</strong>bar wertlos, da e<strong>in</strong> breites<br />

Sortiment an ganzjährig frisch verfügbarem Obst<br />

<strong>und</strong> Gemüse angeboten wurde. Nach e<strong>in</strong>er ersten<br />

Phase der Neugierde deutet sich heute e<strong>in</strong>e Renaissance<br />

des Selbstangebauten an.<br />

Unverkennbar ist der E<strong>in</strong>fluss der Baumärkte auf die<br />

bauliche Ausstattung der privaten <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Freiflächen. Betonverb<strong>und</strong>pflaster <strong>in</strong> allen Farben<br />

<strong>und</strong> Formen verdrängt den seit Jahrh<strong>und</strong>erten bewährten<br />

landschaftstypischen Feldste<strong>in</strong> als Wegebaumaterial.<br />

Fertigzaunelemente aus Bongossiholz<br />

treten an die Stelle der schlichten Lattenzäune aus<br />

heimischer Kiefer.<br />

Es gibt daneben jedoch auch e<strong>in</strong>e Wiederentdeckung<br />

des ländlichen Gartens. Häufig s<strong>in</strong>d es Zugezogene,<br />

die e<strong>in</strong>en leerstehenden Hof erwerben <strong>und</strong><br />

den Garten naturnah anlegen, mit den bewährten<br />

Pflanzen des Bauerngartens <strong>und</strong> landschaftstypischen<br />

Materialien aus der Umgebung.<br />

Die kle<strong>in</strong>e Übersicht zur Geschichte des Dorfgrüns<br />

zeigt, dass die Kultivierung von Nutz- <strong>und</strong> Zierpflanzen<br />

<strong>in</strong> der Mark e<strong>in</strong>e mehr als 700-jährige Tradition<br />

hat. Welche Gestaltungsregeln lassen sich aus diesem<br />

kulturellen Erbe ableiten?<br />

Verlassener Hof <strong>in</strong> Neureetz, Landkreis Märkisch-Oderland<br />

Nie zuvor hat sich das Bild der märkischen Dörfer so rasant<br />

verändert wie heute. Die Identität der Dörfer zu erhalten, ist<br />

maßgeblich vom Engagement der Bewohner sowie dem politischen<br />

Willen aller abhängig.<br />

Jutta Müller mit H<strong>und</strong> Anton <strong>in</strong> ihrem Vierseithof <strong>in</strong> Zecker<strong>in</strong>,<br />

Landkreis Elbe-Elster. Der 76-jährigen fällt die Pflege des<br />

Gartens <strong>in</strong>zwischen schwer. „Ich schaff´s nicht mehr <strong>und</strong> die<br />

K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d lange fort.“ Sie selbst will nicht weg. Sie ist tief<br />

verwurzelt mit ihrer Scholle.

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