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GRÜN IM DORF Bauerngärten und Dorfplätze in Brandenburg

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12 | Kulturgeschichte des Dorfgrüns<br />

Angerdorf mit überlieferter Siedlungsstruktur aus der Zeit der<br />

Ostkolonisation im 13. Jh. - Weesow, Landkreis Barnim<br />

Die Karte (Ausschnitt) von 1847 zeigt die charakteristische Gebäude-<br />

<strong>und</strong> Flächenstruktur der planmäßig angelegten Straßendörfer<br />

der Mark. Beispielhaft s<strong>in</strong>d die langgestreckten<br />

Hofgr<strong>und</strong>stücke, die Wöhrden oder Hofreiten, die hier auf<br />

e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ie die Grenze zur Feldmark markieren - historischer<br />

Plan von Friedrichswalde, Landkreis Barnim.<br />

1 Der Lokator wurde vom Landesherrn für die Dorfgründung <strong>und</strong> Ansiedlung von Kolonisten e<strong>in</strong>gesetzt<br />

Grün im Dorf<br />

Seit dem 12. Jahrh<strong>und</strong>ert:<br />

Askanier <strong>und</strong> Zisterzienser – die heutigen<br />

Dorfstrukturen bilden sich heraus<br />

Die Gr<strong>und</strong>struktur der meisten brandenburgischen<br />

Dörfer ist seit mehr als 700 Jahren konstant. Als die<br />

damaligen Landesherren im 12./13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Kolonisten aus Flandern, dem Rhe<strong>in</strong>land, Westfalen<br />

<strong>und</strong> anderen Ländern <strong>in</strong>s Land holten <strong>und</strong> Lokatoren<br />

1 mit der Anlage von Dörfern beauftragten, wurde<br />

die noch heute gültige Struktur der märkischen<br />

Dörfer festgelegt. E<strong>in</strong>e zweite Phase der Kolonisation<br />

begann 1685 <strong>und</strong> hatte ihren Schwerpunkt <strong>in</strong><br />

der Regierungszeit Friedrichs II. (1740-86). In dieser<br />

Periode kamen Hugenotten aus Frankreich, Holländer<br />

<strong>und</strong> andere Siedler <strong>in</strong> die Mark. Neues Land wie<br />

das Oderbruch wurde urbar gemacht.<br />

Durch ihre schematische Dorfstruktur unterscheiden<br />

sich die brandenburgischen Anger- <strong>und</strong> Straßendörfer<br />

von den Haufendörfern westlich der Elbe.<br />

Neben den privaten Gärten, die den Übergang des<br />

Dorfes zur Landschaft prägen, bildet bei den Angerdörfern<br />

der zentral gelegene Dorfplatz auch heute<br />

den wichtigsten dörflichen Freiraum.<br />

Die Eigentumsrechte an der privaten Parzelle mit<br />

Hofstelle <strong>und</strong> Garten s<strong>in</strong>d über die Jahrh<strong>und</strong>erte bis<br />

heute unverändert geblieben. Während die Feldflur<br />

<strong>in</strong> den letzten 200 Jahren, mit Beg<strong>in</strong>n der Separation<br />

seit 1820 <strong>und</strong> noch e<strong>in</strong>mal während der sozialistischen<br />

Umgestaltung der Landwirtschaft <strong>in</strong> der<br />

DDR, mehrfach neu aufgeteilt wurde, blieb der Garten<br />

auf dem Lande stets privates Sondereigentum.<br />

Die Parzellenstruktur mit den schmalen <strong>und</strong> langgestreckten<br />

Gr<strong>und</strong>stücken ist bis heute durch e<strong>in</strong>e<br />

klare Abfolge ´Wohnhaus - Hofstelle - Garten´ gekennzeichnet.

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