Wirtschaftsspiegel 2020: Klima
Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.
Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.
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REGION<br />
SCHWERE ZEITEN<br />
BARDUSCH AUS<br />
1<br />
2<br />
1 Kleidungsstücke auf ihrem Weg durch<br />
die Wäscherei.<br />
2 Kein normaler Trockner: In Ettlingen werden<br />
54 Tonnen Wäsche am Tag verarbeitet.<br />
3 Matthias Bardusch, Inhaber<br />
des Familienunternehmens aus Ettlingen.<br />
4 Blick in die Endkontrolle und Sortierung.<br />
ETTLINGEN SORGT<br />
FÜR HYGIENE<br />
3<br />
4<br />
Fotos R2N Studios<br />
Mehrmals am Tag Hände waschen ist wichtig, Abstand halten ebenso.<br />
Während der Corona-Krise dreht sich viel um das Thema Hygiene. Das<br />
Familienunternehmen Bardusch aus Ettlingen, ein Unternehmen im<br />
Bereich textiler Dienstleistungen, leistet hierbei einen wichtigen Beitrag.<br />
Unter anderem werden dabei infektiöse Kleidung und Textilien aus Krankenhäusern<br />
oder Pflegeheimen nach strengsten Kriterien und unter strikter<br />
Einhaltung der zertifizierten Verfahren bearbeitet. Inhaber Matthias<br />
Bardusch äußert sich im Interview mit dem <strong>Wirtschaftsspiegel</strong> über die<br />
schwere Lage während der Corona-Pandemie.<br />
„Neben Pflege-, Altenheimen und<br />
Krankenhäusern, zählen zu unseren<br />
Kunden auch Industrie, Handwerk,<br />
Gewerbe, Gastronomie und Hotellerie.<br />
Im Gegensatz zu den zuletzt<br />
genannten Branchen, in denen ein<br />
zum Teil sehr starker Einbruch zu<br />
verzeichnen ist, blieb die Nachfrage<br />
im Gesundheits- und Pflegebereich<br />
relativ stabil. Wir mussten dennoch<br />
bei einigen Wäschereien Kurzarbeit<br />
anmelden und konnten dadurch Entlassungen<br />
von Mitarbeitern vermeiden“,<br />
sagt Matthias Bardusch.<br />
„Außerdem konnten wir der regional<br />
unterschiedlichen Nachfrage, dank<br />
der Flexibilität unserer Mitarbeiter,<br />
gerecht werden.“ Einige Mitarbeiter<br />
der weniger ausgelasteten Wäschereien<br />
wurden kurzerhand<br />
verlegt und sind<br />
nun deutschlandweit<br />
im Einsatz.<br />
ZERTIFIZIERTE<br />
WÄSCHEREI<br />
Die Corona-Krise hat<br />
das knapp 150 Jahre alte<br />
Unternehmen, ebenso wie<br />
weite Teile der Wirtschaft,<br />
unerwartet getroffen. „Bis<br />
Mitte Februar sah man den<br />
Schwerpunkt in erster Linie<br />
in Asien. Dass Europa, und<br />
in der Folge auch alle Bereiche<br />
unserer Wirtschaft<br />
und Gesellschaft, so schnell<br />
und so stark betroffen<br />
werden, damit haben auch<br />
wir nicht gerechnet“, so<br />
Bardusch im Interview mit dem <strong>Wirtschaftsspiegel</strong>.<br />
Da Bardusch neben Bekleidung und<br />
anderen Textilien von Krankenhäusern<br />
und Alten- und Pflegeheimen, auch<br />
Reinraumkleidung an Chemie- und<br />
Pharmaunternehmen sowie Forschungseinrichtungen<br />
liefert und<br />
bearbeitet, sind die Wäschereien und<br />
Reinräume vom Robert-Koch-Institut<br />
(RKI) zertifiziert. „Unsere Anlagen, die<br />
eingesetzten Wasch- und Desinfektionsmittel<br />
sowie unsere Bearbeitungsprozesse<br />
entsprechen den strengen<br />
Vorgaben und darauf werden wir auch<br />
regelmäßig überprüft und zertifiziert“,<br />
so Inhaber Matthias Bardusch. „Wir<br />
sind in der Lage, infektiöse oder infektionsverdächtige<br />
Textilien zu bearbeiten!“<br />
HYGIENE IST NORMALZUSTAND<br />
Hygiene ist in dem Ettlinger Unternehmen<br />
von jeher ein absolutes Muss.<br />
Die Mitarbeiter sind im Umgang mit<br />
eventuell infektiöser Wäsche geschult.<br />
„Wir machen kaum etwas, was wir nicht<br />
schon vorher beachten mussten: Wir<br />
desinfizieren regelmäßig unsere Lkw,<br />
die Servicemitarbeiter sind geschult,<br />
tragen Handschuhe und Mundschutz<br />
und halten Abstand zu anderen Personen,<br />
wenn sie Wäsche bringen oder<br />
abholen“, erklärt Matthias Bardusch.<br />
„In der Wäscherei selbst wird zwischen<br />
der reinen und der unreinen Seite<br />
unterschieden. Hier ist die strikte<br />
Trennung zwischen den beiden Seiten<br />
wichtig. Im unreinen Bereich tragen die<br />
Mitarbeiter Schutzanzüge, Handschuhe<br />
und Mundschutz. ‚Einfach so‘ die<br />
Bereiche wechseln geht außerdem<br />
nicht, weil die Bereiche voneinander<br />
getrennt sind. Das ist wichtig, sonst<br />
wäre unser Service nicht gewährleistet“,<br />
sagt Bardusch.<br />
POSITIVE GEDANKEN<br />
TROTZ KRISENZEITEN<br />
Für die Dauer der Corona-Krise und bis<br />
zum Zeitpunkt der Rückkehr zu einer<br />
gewissen Normalität, passen Matthias<br />
Bardusch und die Bardusch-Mitarbeiter<br />
sich der aktuellen Lage an. Kurzarbeit,<br />
Homeoffice, Umbesetzungen und weitere<br />
Maßnahmen erfordern Flexibilität<br />
während dieser neuen Herausforderung.<br />
„Ansonsten geht bei uns alles seinen<br />
gewohnten Gang, unsere Kunden<br />
vertrauen auf unseren Service“, sagt er.<br />
Was nun zähle, sei laut Bardusch der<br />
Zusammenhalt. „Natürlich müssen wir<br />
uns an die Empfehlungen und Vorgaben<br />
halten, Hygiene und Abstand wahren<br />
und unsere Aktivitäten auf das Nötigste<br />
beschränken“, rät Matthias Bardusch.<br />
„Das Wichtigste ist jetzt aber, dass wir<br />
mit Mut und positiv denkend dieser<br />
Herausforderung begegnen, auch wenn<br />
das nicht immer leichtfällt!“<br />
Das Familienunternehmen wurde<br />
1871 von Caroline Bardusch in Ettlingen<br />
gegründet. Bardusch bietet<br />
Miettextilien in allen Branchen an,<br />
ob Berufs- und Schutzbekleidung,<br />
Tisch- und Bettwäsche, Handtuchund<br />
Seifenspender oder Schmutzfangmatten.<br />
Hierbei übernimmt<br />
das Unternehmen die Bearbeitung,<br />
wo nötig die Instandhaltung, die<br />
Logistik und nicht zuletzt die Qualitätssicherung.<br />
Bei dieser Aufgabe<br />
unterstützen über 2.500 Mitarbeiter<br />
an über 15 deutschen Standorten<br />
sowie über 1.000 Mitarbeiter in<br />
weiteren fünf Ländern in Europa,<br />
das Traditionsunternehmen. Einzig<br />
am Stammsitz des Unternehmens in<br />
Ettlingen werden täglich 54 Tonnen<br />
Wäsche verarbeitet und in der<br />
Region gewährleisten 60 Lkw die<br />
tägliche Logistik, um den Anforderungen<br />
der Kunden zu entsprechen.<br />
Matthias Bardusch führt<br />
das Familienunternehmen, gemeinsam<br />
mit seiner Schwester Christina<br />
Ritzer, mittlerweile in der<br />
5. Generation.<br />
ANYA BARROS<br />
www.wvs.de<br />
98 NR 63 <strong>2020</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
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