21.07.2020 Aufrufe

Wirtschaftsspiegel 2020: Klima

Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.

Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KLIMA<br />

ÜBERNIMM<br />

FAIRANTWORTUNG!<br />

TRINKFAIR.<br />

Fotos iStock, trinkfair.de<br />

Wasserhahn auf, Glas darunter halten, trinken. Günstiger und vor allem umweltfreundlicher geht es nicht.<br />

Trotzdem kaufen die meisten Menschen ihr Wasser in Plastik- oder Glasflaschen. Warum eigentlich?<br />

DER FAKTENCHECK<br />

Wenn man sich einmal selbst die Frage<br />

stellt, hat man irgendwie auch keine<br />

Antwort darauf. Angst vor verunreinigtem<br />

Hahnenwasser, wie man hier sagen<br />

würde, kann es nicht sein, denn kein<br />

anderes Lebensmittel wird so penibel<br />

geprüft wie unser Trinkwasser. Es könnten<br />

Mineralien fehlen? Auch das kann<br />

nicht der Grund sein, denn in manchen<br />

Regionen ist der Mineralstoffgehalt im<br />

Trinkwasser sogar höher als der in<br />

gekauftem Mineralwasser. Zudem<br />

kostet das Wasser aus der Leitung nur<br />

einen Bruchteil dessen, was man für<br />

eine Kiste Wasser ausgeben muss und<br />

es ist auch noch viel umweltfreundlicher.<br />

Da fragt man sich doch: Warum<br />

kaufe ich überhaupt noch Wasser aus<br />

dem Supermarkt? Das hat sich auch<br />

die gemeinnützige Unternehmerinitiative<br />

Fairantwortung gAG gefragt<br />

und zusammen mit den Kooperationspartnern<br />

Stadtwerke Karlsruhe und<br />

Stadtwerke Ettlingen die trinkfair-<br />

Kampagne gestartet.<br />

DAS PROJEKTZIEL<br />

In erster Linie geht es darum, die Bevölkerung<br />

zu motivieren auf Leitungswasser<br />

umzusteigen – und wie macht<br />

man das am besten? Natürlich mit<br />

umfangreichen Marketing-Maßnahmen<br />

und Events. Es gibt eine eigene<br />

Webseite trinkfair.de, Social Media<br />

Kampagnen auf Facebook, im Radio<br />

waren Wasserexperten zu Gast und<br />

für Unternehmer wurde ein Rundum-<br />

Sorglos-Paket geschnürt, mit dem sie<br />

ihr Unternehmen auf Leitungswasser<br />

umstellen können. Aber am einfachsten<br />

ist es, die Menschen zu überzeugen,<br />

wenn man ihnen schwarz auf weiß die<br />

Vorteile von Leitungswasser aufzeigt.<br />

Das übernimmt der trinkfair-Rechner.<br />

Mit ein paar Klicks sieht man, wie viel<br />

zum Beispiel eine vierköpfige Familie,<br />

die in Karlsruhe lebt, einsparen kann,<br />

wenn sie sich für eine Umstellung auf<br />

Leitungswasser entscheidet. Konkret<br />

verringern sich die Ausgaben pro Jahr<br />

von 1.234 Euro auf gerade einmal 10<br />

Euro und der CO2-Verbrauch wird von<br />

496 kg auf null Kilogramm reduziert.<br />

Jedes Unternehmen und jeder Privathaushalt<br />

kann mithilfe des Rechners auf<br />

der Internetseite schnell und einfach<br />

sehen, wie hoch im Einzelfall die Einsparungen<br />

sind.<br />

DAS FAZIT<br />

Unser Trinkwasser ist unschlagbar gut.<br />

Und wer, wie auch ich selbst, dachte,<br />

der Wechsel von PET-Flaschen auf<br />

Glas sei das Maß aller Dinge, wird<br />

IHRE FRAGEN – UNSERE ANTWORTEN.<br />

durch die trinkfair-Kampagne eines<br />

Besseren belehrt. Denn auch Glasflaschen<br />

legen lange Transportwege<br />

zurück und müssen gereinigt werden,<br />

all das verursacht CO2. Und wer noch<br />

mehr Ressourcen schonen möchte,<br />

der sollte grundsätzlich sparsam mit<br />

unserem Lebenselixier umgehen: nur<br />

warmes Wasser zapfen, wenn man es<br />

wirklich benötigt, undichte Hähne abdichten<br />

und besser duschen als baden.<br />

Einfach eigentlich!<br />

CAROLINE CARNEVALE<br />

www.wvs.de<br />

Was muss ich bei Wasser aus dem Hahn beachten?<br />

Verwenden Sie zum Trinken und Kochen nur kaltes Wasser und lassen Sie Wasser, das<br />

mehrere Stunden in der Leitung gestanden hat, vorher ablaufen. Sobald das Wasser<br />

kühler wird ist das sogenannte Stagnationswasser durchgelaufen, dieses können Sie<br />

übrigens zum Gießen Ihrer Blumen verwenden.<br />

Soll man Wasserfilter verwenden?<br />

Dafür besteht keine Notwendigkeit. Ganz im Gegenteil, die Stiftung Warentest kam<br />

aufgrund der Stagnation des Wassers sogar zu dem Ergebnis, dass keines der getesteten<br />

Produkte empfehlenswert ist.<br />

Wer ist für die Qualität meines Trinkwassers verantwortlich?<br />

Bis zu Ihrem Hausanschluss ist Ihr lokaler Versorger für die Einhaltung der strengen<br />

Vorgaben der Trinkwasserverordnung zuständig. Die Verantwortung für Rohre und<br />

Leitungen innerhalb des Hauses liegt beim Hauseigentümer.<br />

Was ist mit Blei, Nitrat oder Bakterien im Leitungswasser?<br />

Die Kontrollen beim Trinkwasser sind sehr streng. Es wird akribisch darauf geachtet,<br />

dass festgelegte Grenzwerte nicht überschritten werden. Wenn es in Ihrer Nähe viele<br />

Landwirtschaftsbetriebe gibt, wird das Trinkwasser zusätzlich speziell aufbereitet,<br />

damit es nicht zu erhöhten Nitratwerten kommt. Und Bleileitungen sind in<br />

Süddeutschland bereits seit über 100 Jahren verboten. Lediglich im Norden und<br />

Osten Deutschlands können unsanierte Altbauten (Baujahr vor 1973) betroffen sein,<br />

da gilt es eine Blei-Analyse durchzuführen.<br />

30 NR 63 <strong>2020</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!