21.07.2020 Aufrufe

Wirtschaftsspiegel 2020: Klima

Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.

Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.

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KLIMA<br />

NACHHALTIGKEIT UND<br />

KLIMASCHUTZ IM<br />

ENERGIEKONZERN – DAS GEHT<br />

Ein Interview mit EnBW-Chef Frank Mastiaux über den Ausbau<br />

Erneuerbarer Energien, den Kohleausstieg und mit welcher Strategie<br />

das Unternehmen nachhaltig werden will.<br />

sie im Vergleich zu Braunkohlekraftwerken<br />

einen höheren Wirkungsgrad und<br />

eine bessere <strong>Klima</strong>bilanz. Das derzeit<br />

geplante Gesetz sieht aber vor, dass die<br />

deutschen Braunkohlekraftwerke relativ<br />

spät stillgelegt werden.<br />

Foto EnBW<br />

Das KKW Philippsburg ist seit dem<br />

31. Dezember 2019 vom Netz, was<br />

heißt das für das <strong>Klima</strong> in der Region?<br />

Die Energiewende ist ein Gesamtprojekt<br />

und die Abschaltung eines Kraftwerks<br />

hat aber zunächst einmal keine direkten<br />

und sofortigen Auswirkungen auf das<br />

regionale <strong>Klima</strong>, denn Nuklearanlagen<br />

haben einen ohnehin vernachlässigbaren<br />

CO2-Abdruck. Es bedarf eines Mix<br />

aus einem Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien und der Netze, verbunden mit<br />

der sukzessiven Abschaltung CO2-<br />

intensiver Erzeugungsanlagen, um als<br />

Energiesektor unseren Beitrag zu den<br />

<strong>Klima</strong>schutzzielen von Paris zu leisten.<br />

Bis 2038, so der Beschluss der<br />

Bundesregierung, erfolgt der Kohleausstieg.<br />

Welche Herausforderung<br />

wird da auf die EnBW zukommen?<br />

Für die EnBW hat der Kohleausstieg<br />

keinesfalls erst mit dem Kohleausstiegsgesetz<br />

begonnen. Vielmehr haben<br />

wir in unserer Strategie den Umbau<br />

unseres Kraftwerksportfolios weg von<br />

fossilen Energieträgern schon früh<br />

verankert. Ganz konkret haben wir<br />

seit 2012 den Anteil CO2-intensiver<br />

Anlagen um rund 40 Prozent reduziert<br />

und gleichzeitig den Anteil der Erneu-<br />

erbaren Energien signifikant erhöht.<br />

Insofern verstehen wir uns als aktiver<br />

Gestalter der Energiewende. In den<br />

kommenden Jahren wird es darum gehen,<br />

diesen Weg fortzusetzen und den<br />

Kohleausstieg unter Berücksichtigung<br />

der Versorgungssicherheit und Netzstabilität<br />

erfolgreich umzusetzen.<br />

Die EnBW wird nach endgültiger<br />

Verabschiedung des Gesetzes prüfen,<br />

welche Kraftwerksblöcke im Rahmen<br />

der Förderung des Kraft-Wärme-<br />

Kopplungsgesetzes auf klimafreundliche<br />

Brennstoffe umgerüstet werden<br />

können, um zum Beispiel auch den<br />

regionalen Wärmebedarf weiterhin<br />

sicherzustellen. Gleichzeitig hoffen<br />

wir auf starke Ausbau- und Investitionsimpulse<br />

für die Erneuerbaren<br />

Energien im Rahmen der anstehenden<br />

EEG-Novelle.<br />

2014 wurde erst das RDK8 in<br />

Karlsruhe in Betrieb genommen.<br />

Wie steht es nach dem Kohleausstieg<br />

um die Zukunft des RDK?<br />

Zunächst einmal ist das RDK8 eine<br />

wichtige Stütze für die Stromversorgung<br />

in Baden-Württemberg und die<br />

Fernwärmeversorgung in Karlsruhe.<br />

Und als moderne Steinkohleanlage hat<br />

Das hat zur Folge, dass im Gegenzug<br />

Anlagen wie das RDK sehr früh aus<br />

dem Markt gehen müssen, sie werden<br />

quasi als „Lückenfüller“ für die später<br />

abgeschalteten Braunkohle-Kapazitäten<br />

eingesetzt, um jedes Jahr Kohlekapazitäten<br />

aus dem Markt nehmen zu<br />

können. Jüngeren Steinkohleanlagen wie<br />

dem RDK8 drohen entschädigungslose<br />

Stilllegungen vor Erreichen des 20. Betriebsjahres.<br />

Das ist weder ökonomisch<br />

noch ökologisch sinnvoll. Eine dringend<br />

notwendige finanzielle Kompensation<br />

der Stilllegungen fehlt, um Investitionen<br />

für die Umstellung unserer Kraftwerke<br />

auf klimafreundlicheres Gas zu unterstützen<br />

und die Strom- und Wärmeversorgung<br />

für die Kunden möglichst<br />

kostenneutral im derzeitigen Gesetzesentwurf<br />

hinzubekommen.<br />

Der Ausbau erneuerbarer Energien<br />

(EE) schreitet voran – auch die EnBW<br />

mischt dabei mit der Strategie EnBW<br />

<strong>2020</strong> mit. Welche der Ziele von 2013<br />

konnten Sie erreichen?<br />

In den vergangenen sieben Jahren<br />

haben wir unser Geschäftsportfolio entsprechend<br />

der Anforderungen an eine<br />

neue Energiewelt massiv umgebaut.<br />

Wir haben etwa unser Erneuerbaren-<br />

Portfolio deutlich ausgebaut und werden<br />

auch unsere Ziele für >><br />

24 NR 63 <strong>2020</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

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