Wirtschaftsspiegel 2020: Klima
Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.
Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„MEIN BERUF<br />
IST EIN GESCHENK“<br />
„UNSERE VISION:<br />
NACHHALTIG<br />
PLANEN UND BAUEN“<br />
MATTHIAS REINSCHMIDT<br />
Direktor Zoo Karlsruhe<br />
REINHARD BLAUROCK<br />
Geschäftsführerender Gesellschafter Vollack Gruppe<br />
Foto Timo Deible/Zoo Karlsruhe<br />
Wie ist das Thema <strong>Klima</strong> in Ihr Bewusstsein gerückt?<br />
Die <strong>Klima</strong>veränderungen sind allgegenwärtig. Für mich als Biologen<br />
wird es auch daran besonders deutlich, dass mittlerweile viele<br />
Pflanzen- und Tierarten aus Südeuropa bei uns zu finden sind, die<br />
früher in Deutschland nicht dauerhaft überlebt hätten.<br />
Was halten Sie für die größte „<strong>Klima</strong>sünde“?<br />
Die größte <strong>Klima</strong>sünde ist für mich, das Problem einfach zu<br />
ignorieren. Nur wenn ich mir bewusst bin, dass etwas falsch läuft,<br />
kann ich auch etwas ändern. Und diese Veränderungen fangen im<br />
Kleinen an. Wenn viele Menschen nur ein bisschen ihren Lebensstil<br />
ändern, macht das in Summe schon etwas aus.<br />
Wie wirkt sich das Thema <strong>Klima</strong> schon jetzt<br />
oder auch künftig auf die Arbeitswelt aus?<br />
Jedem Chef und jedem Mitarbeiter sollte das Thema wichtig<br />
sein. Was unseren Energieverbrauch angeht, sind wir bereits ein<br />
klimaneutraler Zoo. Da es aber weit mehr Punkte gibt, die dort<br />
hineinspielen, müssen wir uns auch immer wieder hinterfragen.<br />
Steht die Digitalisierung in Zusammenhang<br />
mit dem „<strong>Klima</strong>-Hype“?<br />
Es gibt keinen „<strong>Klima</strong>-Hype“, sondern eine berechtigte Sorge<br />
um die Veränderungen des Weltklimas. Die Digitalisierung ist für<br />
uns heute nicht mehr wegzudenken, beansprucht aber enorme<br />
Energiemengen. Immer mehr Server weltweit „schlucken“ riesige<br />
Mengen Strom, der erzeugt werden muss.<br />
Was wollten Sie als Kind immer werden?<br />
Mir war schon als sechsjähriges Kind klar, dass ich einmal Zoodirektor<br />
werden will. Umso schöner, dass sich dieser Wunsch<br />
erfüllt hat und ich mich in meinem Beruf sehr wohl fühle.<br />
Was macht Ihren Job zum „schönsten Job der Welt“?<br />
Es ist ein Geschenk, solch einen Beruf ausüben zu dürfen. Ich bin<br />
schon von Kindesbeinen an „positiv tierverrückt“. Vom Hobbyzüchter<br />
von Wellensittichen zu meiner heutigen Position, in der<br />
ich mich für die Tiere des Zoos, aber auch für die Artenvielfalt<br />
einsetzen kann. Gerade über unsere Artenschutzstiftung kann ich<br />
meinem wichtigsten Anliegen, dem Erhalt der Biodiversität, mehr<br />
Aufmerksamkeit verschaffen und Projekte gezielt fördern.<br />
Was würden Sie noch von dem anderen lernen wollen oder<br />
würden Sie mit dem anderen gerne einmal tauschen?<br />
Ich wünsche mir oft etwas mehr technisches Verständnis. Wenn<br />
ich sehe, welche wunderbaren Visionen die Firma Vollack unter der<br />
Leitung von Reinhard Blaurock umsetzt, würde mir dieser Sachverstand<br />
auch bei meinen Erneuerungen im Zoo zugutekommen.<br />
Wie ist das Thema <strong>Klima</strong> in Ihr Bewusstsein gerückt?<br />
Ich bin seit Kindheitstagen ein leidenschaftlicher Skifahrer. Nachdem<br />
ich 20 Jahre nicht mehr am Arlberg war und dann erstmals<br />
mit meiner Familie hingefahren bin, ist mir bewusst geworden, wie<br />
gravierend sich die Schneemengen verändert haben. Zu erwarten<br />
war das schon, aber denselben Ort so anders wieder zu erleben,<br />
war sehr eindrücklich.<br />
Womit kann jeder beginnen, um nachhaltiger zu Handeln?<br />
Wir können über ‚Fridays for Future‘ denken, wie wir wollen, aber<br />
das Bewusstsein hat sich dadurch bei vielen Menschen verändert,<br />
das ist das Wichtigste. Wenn jeder seine Gewohnheiten überdenkt<br />
und für sinnvolle Veränderungen offen ist, dann wird einiges in<br />
Gang gesetzt.<br />
Was ist Ihre Meinung zum <strong>Klima</strong>schutz?<br />
Ich diskutiere, im privaten wie im beruflichen Umfeld, gerne über<br />
Grundhaltungen. Bei Vollack haben wir eine im wahrsten Sinne<br />
des Wortes nachhaltige Vision für unser Unternehmen entwickelt.<br />
Dabei geht es um die ökologische Nachhaltigkeit im Bereich des<br />
Planens und Bauens, aber nicht nur, denn Nachhaltigkeit hat<br />
noch weitere Implikationen.<br />
Was tun Sie für ein gutes Betriebsklima?<br />
Das ist ein Ergebnis von vielen Faktoren. Dabei haben die Führungskräfte<br />
eine besondere Verantwortung. Mein größter Einfluss<br />
ist es deshalb, die Führung mit den richtigen Köpfen zu besetzen<br />
und, neben dem rein fachlichen, die Menschen besonders auch in<br />
Bezug auf die gelebten Werte auszuwählen.<br />
Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />
Ich habe zwei ältere Schwestern, die in der Schule immer besser<br />
waren und vorangegangen sind. Da habe ich schon einen stillen<br />
Ehrgeiz entwickelt, anders aber mindestens so erfolgreich zu sein.<br />
Was macht Ihren Job zum „schönsten Job der Welt“?<br />
Die Menschen und die Emotion bei Vollack.<br />
Was würden Sie noch von dem anderen lernen wollen oder<br />
würden Sie mit dem anderen gerne einmal tauschen?<br />
Ich habe Matthias Reinschmidt schon gesagt, dass ich gerne<br />
mal mit ihm durch Afrika reisen würde. An der Stelle würde ich<br />
weniger mit ihm tauschen wollen, eher mit ihm als Experten in die<br />
Natur eintauchen. Die aufgrund der Erfahrung andere Sichtweise<br />
und seine ansteckende fachliche Begeisterung zu erleben, das<br />
wäre ganz bestimmt sehr bereichernd.<br />
Foto Vollack Gruppe