21.07.2020 Aufrufe

Wirtschaftsspiegel 2020: Klima

Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.

Ice Ice Baby: Wenn die Sommer immer wärmer werden – und die Winter auch. Dann gibt es Eis bald nur noch bei der Eisdiele um die Ecke. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe macht, um den Klimawandel aufzuhalten.

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DIGITALISIERUNG<br />

Mit der Digitalstrategie führt<br />

Andreas Kraut Ettlingen in die Zukunft.<br />

Fotos Stadt Ettlingen<br />

DIGITALSTRATEGIE<br />

ALS WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

Das Stichwort „Digitalisierung“ ist in aller Munde und so präsent wie noch nie – ob im Privatleben oder im<br />

Arbeitsalltag. Die Bedeutung wird weiterhin zunehmen und die Digitalisierung rasch voranschreiten. Ettlingen<br />

hat sich bereits 2018 mit einer digitalen Strategie auf den Weg gemacht – dem „Ettlinger Weg“.<br />

Mit dem Smartphone checken, wann der Flug geht, mit dem<br />

Tablet einkaufen, im Büro am Computer Formulare ausfüllen<br />

oder Präsentationen vorbereiten. Der Alltag der Menschen ist<br />

immer digitaler geworden. Auch Ettlingen steht vor der Herausforderung<br />

der immer stärker wachsenden Digitalisierung.<br />

Die Stadt möchte in Zukunft den Menschen einen attraktiven<br />

Lebensraum bieten, die Wirtschaft und den Wirtschaftsstandort<br />

stärken, den Fachkräftemangel mindern und mittels der<br />

Digitalisierung auch alle Wege zu einer bestmöglichen Bildung<br />

in den Schulen ausbauen. Mit einem Beschluss des Gemeinderats<br />

im Frühjahr 2019 konnte der Digitalisierungsbeirat<br />

eingesetzt werden und die strategische Umsetzung beginnen.<br />

Der Beirat besteht aus dem Oberbürgermeister, dem<br />

Bürgermeister, Vertretern der Fraktionen und Gruppen im<br />

Gemeinderat, Jugendgemeinderäten und, um die wirtschaftliche<br />

Perspektive zu schärfen, aus zwei Ettlinger Unternehmern<br />

sowie den Geschäftsführern der beiden kommunalen Unternehmen<br />

(Stadtbau und Stadtwerke).<br />

„Der Beirat ist das zentrale Gremium der Strategie. Wir<br />

versuchen mit dem Mitgliederkreis alle Sichtweisen einer<br />

ausgewogenen Strategie zu vereinen. Für die Wirtschaft war<br />

es uns wichtig, nicht nur die hiesigen Unternehmen einzubinden,<br />

sondern vor allem auch den Konzern Kommune, also die<br />

privatwirtschaftlichen Gesellschaften der Stadtverwaltung, zu<br />

stärken”, betont Andreas Kraut, Digitalisierungsbeauftragter<br />

der Stadt.<br />

WIRTSCHAFT IST ZENTRALER<br />

BAUSTEIN DER DIGITALSTRATEGIE<br />

Bereits 2018 hat Oberbürgermeister Johannes Arnold mit<br />

„SmartEttlingen“ eine Initiative gestartet, die die Stadt als IT-<br />

Standort stärken soll. Deren Mitglieder, alle Unternehmer aus<br />

der Stadt, vertreten fachkundig Interessen, wie die Förderung<br />

des Breitbandausbaus, die Verbesserung der Online-Services<br />

der Stadtverwaltung oder Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung.<br />

Die Initiative ist eine wichtige Impulsgeberin der Stadt,<br />

gut vernetzt und organisiert regelmäßig Informations-Veranstaltungen.<br />

Für die wirtschaftliche Ausrichtung der Digitalstrategie<br />

ist sie ein zentraler Baustein.<br />

Auch die „Ettlinger Platzhirsche“, die lokale Online-Einzelhandelsplattform,<br />

ist ein erfolgreiches Projekt, mit dem die<br />

Stadt die Wirtschaft ankurbelt. Nach langer und intensiver<br />

Vorbereitungszeit ging die Plattform 2018 online. Mit ihr<br />

wurde das Angebot der Händler, Gastronomen, Dienstleister<br />

und Gewerbetreibenden um einen digitalen Marktplatz<br />

ergänzt und bereichert. „Unser Ansinnen ist es aber nicht,<br />

dem Onlinehandel Paroli zu bieten. Vielmehr wollen wir dem<br />

entgegenwirken, indem wir den Bedarf der Online-Suche decken,<br />

die Konsumenten dann aber in die Geschäfte und Lokale<br />

locken“, resümiert Kraut. „ROPO“ nennt sich das Prinzip –<br />

Research Online, Purchase Offline oder auf Deutsch: Online<br />

suchen, offline kaufen. Nach mehr als einem Jahr Laufzeit<br />

haben sich die „Ettlinger Platzhirsche“ bestens bewährt. Rund<br />

70 EinzelhändlerInnen und GastronomInnen sind online und<br />

es werden immer mehr. Die Klickzahlen sind so gut, dass die<br />

Plattform mittlerweile um eine Job-Börse sowie um ein<br />

Veranstaltungsportal inklusive Ticketbörse erweitert wurde.<br />

LOKALE WERTSCHÖPFUNG DURCH<br />

REKOMMUNALISIERUNG STÄRKEN<br />

Wenn es um den Bereich Wirtschaft geht, hat der<br />

„Ettlinger Weg“, die Digitalstrategie der Stadt, noch einen<br />

weiteren Schwerpunkt, den Konzern Kommune, die Betriebe<br />

und Unternehmen der Stadt Ettlingen selbst – die<br />

Stadtbau und die Stadtwerke - fest im Blick.<br />

„Wir stellen die städtischen Betriebe zukunftsfest auf<br />

und erschließen auch datenbasierte Geschäftsmodelle im<br />

Sinne unserer Bürger. Sie genießen großes Vertrauen bei<br />

ihren Kunden und das ist eine große Verantwortung aber<br />

auch ein großes Pfund, mit dem wir wirtschaften können“,<br />

erklärt Andreas Kraut. Schon heute bieten die städtischen<br />

Betriebe immer mehr digitale Dienstleistungen für<br />

Kunden an, wie zum Beispiel den Chatbot auf der Webseite<br />

der Stadtwerke. Noch in diesem Frühjahr werden<br />

die Stadtwerke sensorbasierte Projekte starten und<br />

entsprechende Infrastruktur aufbauen.<br />

Die städtischen Betriebe und die Wirtschaft spielen<br />

auch an anderer Stelle eine nicht unwesentliche Rolle.<br />

„Wir schauen uns sehr genau die Open-Data-Entwicklung<br />

an und implementieren erste Bausteine, um hier nachhaltig<br />

agieren zu können. Ich bin der Überzeugung, dass die Stadt<br />

Ettlingen im Sinne der Rekommunalisierung sehr genau<br />

prüfen muss, welche Daten wir als Kommune erheben,<br />

wie wir mit Daten sicher und vertrauensvoll umgehen und<br />

welche Daten und Angebote wir als Stadtverwaltung offen<br />

zur Verfügung stellen, um lokale Wertschöpfung erzielen zu<br />

können“, stellt Kraut fest. Gemeinsam mit neun weiteren<br />

Kommunen im Landkreis Karlsruhe und Rastatt bringt die<br />

Stadt Ettlingen im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit<br />

re@di – regional.digital derzeit ein umfangreiches<br />

Internet-der-Dinge-Projekt auf den Weg.<br />

Ziel ist es, die datenbasierte Standortentwicklung voranzutreiben<br />

– gemeinsam mit den Unternehmern sowie<br />

den Bürgern.<br />

STADT ETTLINGEN<br />

www.ettlingen.de<br />

42 NR 63 <strong>2020</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

43

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