Highway 05/20
Das Magazin über dein liebstes Kraut – alle zwei Monate neu!
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Gesellschaft<br />
Peinliche Posse:<br />
Behörden schreiten<br />
bei CBD-Burger ein<br />
Hamburg – Ganz nach US-Vorbild<br />
hatte die neue CBD-Firma Vaay,<br />
die momentan bundesweit mit<br />
reichweitenstarken Werbeaktionen<br />
auf sich aufmerksam macht,<br />
eine PR-Kooperation mit einem<br />
trendigen Burger-Franchise in<br />
Planung. Einen CBD-Burger sollte<br />
es für die hungrigen Gäste in<br />
den Hamburger und Kölner Otto’s<br />
-Burger-Filialen geben. Lecker,<br />
sättigend und mit der Extradosis<br />
Entspannung – so oder so ähnlich<br />
hatte man sich das wohl gedacht.<br />
Also, im Grunde gab<br />
es nur einen ganz normalen Burger<br />
wie sonst auch, nur sollte nun<br />
eben noch ein Spritzer CBD-Öl<br />
draufgesprüht werden. Als erfahrener<br />
Cannabisfreund kann man von<br />
derlei Eskapaden natürlich halten,<br />
was man will – für den Autor dieser<br />
Zeilen gehen CBD und Burger<br />
jedenfalls nicht so richtig gut<br />
zusammen. Nicht, dass es nicht<br />
vielleicht schmecken würde, aber<br />
das beim CBD immer mehr oder<br />
weniger mitschwingende Gesundheitsversprechen<br />
beißt sich auch<br />
ein wenig mit dem fettigen Fast-<br />
Food. Zwei Produkte aus komplett<br />
unterschiedlichen Themenwelten –<br />
auf Teufel komm raus in ein enges<br />
Marketing-Konzept gepresst. Aber<br />
gut, im Grunde kann es im Sinn aller<br />
Legalisierungsbefürworter nicht<br />
genug öffentlichkeitswirksame<br />
Cannabis-Aktionen geben – und,<br />
natürlich, die Presse sprang auf<br />
den Zug auf und machte mit kleinen<br />
Artikeln ordentlich Werbung<br />
für den ungewöhnlichen Neuzugang<br />
auf Otto’s Speisekarte.<br />
Nun machten jedoch<br />
die Behörden den Beteiligten einen<br />
Strich durch die Rechnung<br />
– im Einklang mit der neuen<br />
Richtlinie bezüglich CBD-Lebensmitteln<br />
erklärte man die aufmerksamkeitsstarke<br />
Aktion quasi<br />
in letzter Minute für rechtswidrig.<br />
Eigentlich müsste dem Team<br />
hinter Vaay im Planungsprozess<br />
das schlechte Timing aufgefallen<br />
sein: erst einige Wochen ist es her,<br />
dass Behördenschreiben davon<br />
kündeten, jetzt mit der sogenannten<br />
Novel-Food-Verordnung ernst<br />
zu machen und den Verkauf von<br />
CBD-Lebensmitteln zu untersagen<br />
– da kommt der CBD-Burger<br />
einfach zu einer ganz schlechten<br />
Zeit. Aber wer weiß, vielleicht<br />
haben die Marketing-Gurus aber<br />
auch genau damit gerechnet und<br />
die doppelten Artikel in den Zeitungen<br />
(einmal Ankündigung,<br />
einmal Absage) einfach mal mitgenommen.<br />
Wie auch immer, nun<br />
bleibt den enttäuschten Gästen<br />
wohl nix anderes übrig, als sich<br />
selbst auf vollkommen legalem<br />
Weg im Laden ein Fläschchen<br />
CBD-Öl zu besorgen und es in<br />
Eigenregie auf den Burger zu<br />
träufeln...<br />
Zugestellt!<br />
Liebes Einkauf-<br />
Aktuell-Team,<br />
noch immer wird jede<br />
eurer Billig-Broschüren<br />
in Plastikfolie verpackt.<br />
Die Weltmeere sind euch<br />
wohl egal – aber warum<br />
verhöhnt ihr Kranke und<br />
Schwache? Warum macht<br />
ihr Werbung für ein Produkt<br />
wie „Rubaxx“?<br />
Es gibt so viele hochwertige<br />
CBD-Produkte am<br />
Markt, von kleinen, hart<br />
arbeitenden Cannabis-Pionieren.<br />
Und ihr bietet<br />
einer Creme eine Bühne,<br />
deren CBD-Anteil ein gut<br />
gehütetes Geheimnis ist,<br />
das vom Marketing in irreführender<br />
Weise im Vagen<br />
gehalten wird. Jetzt<br />
mal Butter bei die Fische:<br />
Ist da überhaupt CBD<br />
in nenneswerter Menge<br />
drin? Oder doch nur diese<br />
Eigenkreation, das ominöse<br />
„CBX“? Ist euch die<br />
Gesundheit eurer Leser<br />
wirklich so egal?<br />
BRanche<br />
Kiffer-Kornkreise?<br />
Riesige Cannabis-Kunst<br />
in Feld gemäht<br />
Kansas – Was für eine starke<br />
Aktion! Wer kürzlich mit dem<br />
Flugzeug über den US-Bundesstaat<br />
Kansas gedüst ist, konnte<br />
mit ein bisschen Glück eine<br />
wunderbare Aussicht genießen:<br />
im Rahmen der großangelegten<br />
„Trust the Earth“-Kampagne des<br />
weltbekannten US-CBD-Unternehmens<br />
Charlotte’s Web, die bereits<br />
im Oktober <strong>20</strong>19 ins Leben<br />
gerufen wurde, wurde ein Feld<br />
als „Leinwand“ für ein riesiges<br />
Cannabis-Kunstwerk umfunktioniert.<br />
Es wurden wahrlich keine<br />
Kosten und Mühen gescheut:<br />
ein Farmer, geleitet von einem<br />
GPS-System, hatte eine ganze<br />
Woche lang damit zu tun, die<br />
gut 30 Hektar große Fläche entsprechend<br />
zu mähen. Die fertige<br />
„Feldkunst“ geriet so groß und<br />
beeindruckend, dass eine adäquate<br />
Abbildung nur aus dem<br />
Flugzeug heraus möglich ist.<br />
Jared Stanley, Co-Gründer von<br />
Charlotte’s Web hebt besonders<br />
die „Partnerschaft von Erdboden<br />
und Mensch“ hervor, die durch<br />
das Kunstwerk transportiert wird.<br />
Deanie Elsner, CEO, fügt hinzu:<br />
„Dieses Feld zelebriert jeden<br />
einzelnen Menschen auf diesem<br />
Planeten, dessen Lebensqualität<br />
durch CBD-Produkte verbessert<br />
wurde.“<br />
Aktionen wie diese sind<br />
in dieser Größenordnung zur Zeit<br />
so wohl nur in den Vereinigten<br />
Staaten oder Kanada möglich.<br />
Kritische Cannabisfreunde aus<br />
dem deutschsprachigen Raum<br />
mögen solche Bemühungen vielleicht<br />
als „Marketing-Firlefanz“<br />
abtun, doch letztendlich sind es<br />
häufig doch genau solche öffentlichkeitswirksamen,<br />
bildstarken<br />
Aktionen, die ohne viele Worte<br />
auskommen und die Kraft haben,<br />
den Mainstream zu erreichen und<br />
für bestimmte Themen sensibilisieren.<br />
Wenn man mal diese Aktion<br />
mit der Posse, die sich kürzlich<br />
in Langenfeld abgespielt hat (siehe<br />
Seite 8) vergleicht, kann man<br />
sich für seine Heimat eigentlich<br />
nur ein kleines bißchen schämen.<br />
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt<br />
dennoch: bei dem gemähten Feld<br />
handelte es sich übrigens nicht<br />
um eine Hanf-Kultur, sondern um<br />
handelsüblichen Weizen.<br />
Vor einiger Zeit starb die<br />
kleine Charlotte, die berühmteste<br />
Cannabispatientin<br />
der Welt. Sie<br />
brauchte das CBD zum<br />
Leben, es hatte ihr bereits<br />
viele gute Jahre geschenkt.<br />
Hätte sie sich<br />
auf „Rubaxx“ verlassen,<br />
wäre sie wohl schon vor<br />
langer Zeit von uns gegangen.<br />
Und wenn mal eine echte<br />
Firma aus der Cannabisbranche<br />
bei euch werben<br />
möchte: dann wird abgelehnt,<br />
weil ihr keine<br />
Werbung für „Drogen“<br />
macht, stimmt´s?<br />
Herzlichst,<br />
<strong>Highway</strong><br />
12 HIGHWAY <strong>05</strong>/<strong>20</strong>