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Highway 05/20

Das Magazin über dein liebstes Kraut – alle zwei Monate neu!

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Wurzeln in einer Aeroponic-Anlage<br />

- Es wurde eine Blütephase von<br />

etwa sechs bis sieben Wochen<br />

eingehalten<br />

- NDL/HDL 150 Watt, Vegi<br />

18/6, Blüte 13/11<br />

- Bewässerung alle anderthalb<br />

Stunden für 15 Minuten<br />

- Dünger wurde nach Bedarf gegeben<br />

- Ein vollständiger Wassertausch<br />

fand während des gesamten<br />

Growzyklus dreimal statt, des<br />

Weiteren wurde mit einem 50-<br />

50-Mix aus Regenwasser und<br />

destilliertem Wasser geflusht<br />

Das Endergebnis hat mich dann<br />

mehr als überrascht: jede Pflanze<br />

trug ein gutes Dutzend dicke,<br />

schneeweiße Blüten – und das,<br />

obwohl sie gerade mal 50 Zentimeter<br />

hoch waren. Sie ließen<br />

sich direkt nach der Ernte kaum<br />

eindrücken, was auf einen sehr<br />

dichten Blütenbesatz hinweist.<br />

Geruch, Farbe und Geschmack<br />

glichen dabei dem Premium-Produkt<br />

eines niederländisch Coffeeshops<br />

– und das obwohl ich<br />

kaum Aufwand betrieben hatte.<br />

Doch jede Medaille hat zwei<br />

Seiten. Auch wenn das Endprodukt<br />

an sich überzeugen konnte,<br />

ist Aeroponic dennoch ein sehr<br />

anspruchsvolles System, selbst<br />

in der von mir gebauten Guerilla-Version.<br />

Denn während des<br />

Grows gab es auch viele Probleme,<br />

um die ich mich kümmern<br />

musste: zu viele oder zu wenige<br />

Nährstoffe, von Algen befallene<br />

Schläuche und Pumpe oder ein<br />

leerer Wassertank, weil ich den<br />

Wasserverbrauch der Pflanzen<br />

falsch eingeschätzt hatte. Doch<br />

das wohl größte Gefahrenpotenzial<br />

bieten die Schlauchverbindungen.<br />

Wenn diese undicht<br />

sind oder versehentlich gelockert<br />

werden, hat man ganz schnell ein<br />

Riesenproblem. Denn wird beim<br />

Überprüfen der Pflanzen unbemerkt<br />

eine Verbindung gelockert,<br />

die sich durch den Wasserdruck<br />

dann vollständig löst, schießt<br />

schon das Wasser in den Growschrank.<br />

Ist man währenddessen<br />

unterwegs, erwarten einen bei der<br />

Rückkehr ein Wasserschaden,<br />

eine rauchende Growbox (da die<br />

Pumpe trocken läuft) und halbtote<br />

Pflanzen. Und das wäre noch<br />

ein glimpfliches Szenario, denn<br />

wenn das Wasser an die Elektronik<br />

der Lampen oder der Abluft<br />

gerät, kann eine Growbox auch<br />

mal schnell in Flammen stehen<br />

und man hat nicht nur die Feuerwehr<br />

vor der Tür stehen. Um<br />

das Ganze zusammenzufassen:<br />

man kann durchaus sagen, dass<br />

mein Selbstversuch ein interessantes<br />

Projekt mit überragenden<br />

Ergebnissen war. Doch stimme<br />

ich auch den Meinungen im Netz<br />

zu, dass man bei einem solchen<br />

System Professionalität und ein<br />

hohes Maß an Achtsamkeit an<br />

den Tag legen muss, um ohne<br />

größere Schäden in der Wohnung<br />

oder an den Pflanzen ans Ziel zu<br />

gelangen. Es ist also tatsächlich<br />

eher etwas für Fortgeschrittene,<br />

die ihre Grows akribisch und gewissenhaft<br />

durchführen möchten.<br />

Als Anbau-Neuling sollte man<br />

trotz der tollen Ergebnisse lieber<br />

die Finger davon lassen oder zunächst<br />

mit einem Outdoor-System<br />

üben.<br />

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