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UVB Jahresbericht 2010 - Unternehmensverbände Berlin ...

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Fachkräftemangel und<br />

Fachkräftesicherung<br />

Verschiedene Untersuchungen und Studien haben<br />

die Tatsache in das öffentliche Bewusstsein<br />

gerückt, dass die demographische Entwicklung<br />

zu einem Fachkräftemangel führen wird. Dieser<br />

Fachkräftemangel wird sich in den Neuen Ländern<br />

früher als in Westdeutschland bemerkbar<br />

machen, in <strong>Berlin</strong>-Brandenburg in den Brandenburger<br />

Randregionen früher als im <strong>Berlin</strong>er Ballungsraum.<br />

Er wird in einzelnen Branchen und<br />

Berufen früher und stärker auftreten als in anderen.<br />

Für bestimmte Berufe wie z.B. für Ingenieure<br />

oder für Fachkräfte im Gesundheitsbereich<br />

wird sich der schon jetzt vorhandene Fachkräftemangel<br />

schnell weiter verschärfen.<br />

Damit findet die seit fast 20 Jahren anhaltende<br />

Periode des Überangebots an Arbeitskräften in<br />

unserer Region in wenigen Jahren ihr Ende. Sie<br />

wird durch eine Periode der Knappheit an Arbeitskräften<br />

und insbesondere der Knappheit an gutund<br />

hochqualifizierten Fachkräften abgelöst werden,<br />

die sich in 5–10 Jahren deutlich ausprägen<br />

und dann für weitere 20 Jahre anhalten wird.<br />

Entscheidend ist daher, dass die mittel- bis langfristige<br />

Sicherung des Fachkräftenachwuchses<br />

schon heute in das Zentrum der Arbeitsmarktund<br />

Bildungspolitik zu rücken beginnt. Insbesondere<br />

auch in der betrieblichen Personalpolitik,<br />

die viele Jahre von sozialverträglichem Personalabbau<br />

und zuletzt von der Bewältigung der<br />

Krise durch Kurzarbeit geprägt war, setzt eine<br />

deutliche Akzentverschiebung ein.<br />

Unternehmen erkennen immer deutlicher, dass<br />

der demographische Wandel die zukünftige<br />

Fachkräfteverfügbarkeit spürbar weiter einengen<br />

44<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

wird. Für die Unternehmen ist das eine entscheidende<br />

Entwicklung, weil „Kluge Köpfe“<br />

wichtige Impulsgeber für Innovationen und für<br />

die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen<br />

sind und neue Arbeitsplätze neue Qualifikationen<br />

und Fachkräfte erfordern. Die Rekrutierung<br />

von Fachkräften, die eigene betriebliche Ausbildung,<br />

die Weiterbildung der Beschäftigten, die<br />

Beschäftigung von Älteren, die bessere Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf, die Verlängerung<br />

der Lebensarbeitszeit oder die weitere Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeiten werden für die betriebliche<br />

Personalpolitik in den kommenden<br />

Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Gleichzeitig aber gibt es immer noch zu viele<br />

Schulabgänger, die die Schule ohne Schulabschluss<br />

verlassen, zu viele junge Arbeitslose<br />

ohne Berufsabschluss, zu viele Auszubildende<br />

und Studenten, die ihre Ausbildung bzw. ihr<br />

Studium abbrechen, zu viele Arbeitslose, die<br />

über die nachgefragten Qualifikationen nicht<br />

verfügen und zu viele Arbeitslose, die dauerhaft<br />

im sozialen Netz „hängen“. Und nicht zuletzt<br />

fehlen einfache Verfahren und eine „Willkommens -<br />

kultur“ für Fachkräfte aus dem Ausland.<br />

Im Handlungsfeld der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik<br />

müssen in der Berufs- und Studienorientierung<br />

und der Berufsvorbereitung, in<br />

Ausbildung und Studium, in der Weiterbildung<br />

von Beschäftigten, der Qualifizierung von Arbeitslosen,<br />

der Integration von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund, in der Sozial- und Familienpolitik<br />

sowie im Bereich der Zuwanderung die<br />

Aktivitäten zielgerichtet auf Fachkräftesicherung<br />

ausgerichtet werden. Dabei muss der Lernort<br />

Betrieb eine größere und wichtigere Rolle als<br />

heute spielen. Daraus folgt auch, dass arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen und Ausgaben des

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