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LADR-75 Jahre-Jubiläumsbuch

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1950–19<strong>75</strong><br />

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1950–19<strong>75</strong><br />

Aufbruch zu neuen Ufern<br />

Kurs finden und Partner gewinnen<br />

Geesthacht platzt 1950 fast „aus den Nähten”.<br />

Die Bevölkerung im Kreisgebiet hat sich seit<br />

1939 mehr als verdoppelt. Über die Hälfte sind<br />

Flüchtlinge und Vertriebene, überwiegend aus<br />

dem Osten – der Kreis Herzogtum Lauenburg<br />

ist die erste Anlaufstelle diesseits des „Eisernen<br />

Vorhangs”. Aufbau heißt die Devise. Das<br />

Medizinische Zentral-Labor Dr. Kramer beschäftigt<br />

etwa 15 Mitarbeiter. Die Laborantinnen,<br />

Ärzte und Chemiker haben alle Hände<br />

voll zu tun. Neben den ausgedehnten Massenuntersuchungen<br />

gewinnt die Tuberkulosefür-<br />

Familie Dr. Kramer (von links nach rechts): Karsten, Margot,<br />

Detlef und Siegfried. Die Kurierfahrten zur Abholung oder<br />

sorge an Bedeutung. Praxen und Krankenhäuser<br />

aus der Region und aus benachbarten<br />

Kreisen in Niedersachsen beliefern das Labor<br />

Arbeit an den Analysewaagen im<br />

Medizinischen Zentrallaboratorium<br />

Entnahme von Proben sind in den 50er- und 60er-<strong>Jahre</strong>n<br />

häufig Familienausflüge, auch am Wochenende.<br />

Bis Mitte der 50er-<strong>Jahre</strong> werden im Zentrallabor alle<br />

quantitativen Analysen von Hand erledigt, dann schlagen<br />

medizinische, naturwissenschaftliche und techni-<br />

über den erweiterten Kurierdienst und via Post mit Probenmaterial<br />

von Mensch und Tier. Dr. Kramer unterstützt<br />

Dr. S. Kramer, Lauenburger Straße 65<br />

in Geesthacht, um 1950<br />

sche Entwicklungen Stück für Stück auf die tägliche Laborroutine<br />

durch. Die Photometrie macht Fortschritte,<br />

das Gesundheitsamt zudem mit Wasseruntersuchungen<br />

Dr. Kramer stellt die ersten mechanisierten Analysege-<br />

und der Begutachtung von privaten Trinkwasserbrunnen –<br />

räte auf, später parallel arbeitende Mehrfachgeräte. Mit<br />

noch ist an eine zentrale Trinkwasserversorgung und Ka-<br />

Laborarbeit am Kolorimeter, um 1950<br />

der Entdeckung neuer Impfstoffe und Antibiotika, phy-<br />

nalisation nicht zu denken. Regelmäßig fährt der Medizi-<br />

siologischer Zusammenhänge und Diagnoseverfahren<br />

ner mit seinem robusten DKW Cabrio am Wochenende<br />

wachsen das medizinische Leistungsspektrum und der<br />

über Land, um Proben zu ziehen. Seine Jungen Karsten<br />

Umfang des Geesthachter Labors weiter. In der Stadt<br />

und Detlef dürfen ihn auf diesen „Familienfahrten“ be-<br />

siedeln sich Technik und Wissenschaft an. So baut nach<br />

gleiten und leisten gute Dienste beim Pumpen. Im Winter<br />

Zulassung der Kernenergie in Deutschland (1955) die<br />

wärmt ein Packen heißer Ziegelsteine den Wagen, heißer<br />

Gesellschaft für Kernenergie in Schiffbau und Schiff-<br />

Kakao von Mama Margot die Kinder. Starr wird keiner,<br />

fahrt (GKSS) in Geesthacht einen Forschungsreaktor; an<br />

denn die Ausflügler werden tüchtig durchgerüttelt: Bis alle<br />

der Elbe entstehen 1966 eine Brücke und bereits 1959<br />

Ortschaften im Landkreis durch ein befestigtes Wegenetz<br />

eine Staustufe und Schleusenkammer sowie ein Pump-<br />

verbunden sind, werden <strong>Jahre</strong> vergehen.<br />

speicherwerk, das der Energiegewinnung dient. Das

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