architektur Fachmagazin Ausgabe 6 2020
architektur Fachmagazin Ausgabe 620 Material & Oberfläche
architektur Fachmagazin Ausgabe 620
Material & Oberfläche
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119<br />
edv<br />
Direkt vom Hersteller erhält man Bauproduktdaten aus<br />
erster Hand. © Schörghuber<br />
In BIM-Objekten stecken erhebliche Rationalisierungs-, aber auch Marketingpotenziale,<br />
weshalb sie immer mehr Bauprodukthersteller anbieten. © BIM&CO<br />
gen dafür, dass man sich auch bei vielen<br />
Suchtreffern zurechtfindet.<br />
Inhaltlich bieten Bauproduktdatenbanken<br />
ähnliches wie die Produktrubriken der<br />
Hersteller – von technischen Datenblättern,<br />
über LV-Texte bis hin zu CAD-Symbolen<br />
und BIM-Bauteilen. Neue Wege geht<br />
die Produktdatenbank Plan.One, die unter<br />
anderem einen Vergleich ausgewählter<br />
Bauprodukte ermöglicht. Damit kann<br />
der Planer Bauprodukte über einen Webbrowser<br />
oder über ein Plugin direkt in der<br />
BIM-Planungssoftware (derzeit Revit und<br />
ArchiCAD) anschauen und technische oder<br />
gestalterische Eigenschaften vergleichen,<br />
beispielsweise Abmessungen, Gewichte,<br />
Materialien oder Farben. Detaillierte herstellerspezifische<br />
Produkteigenschaften<br />
lassen sich nicht vergleichen, dafür aber<br />
über die Volltextsuche recherchieren.<br />
BIM-Objektdatenbanken<br />
BIM-Objekte sind virtuelle 3D-Modelle von<br />
realen Bauprodukten und sollen für Planer<br />
die Konstruktion, Berechnung und Ausschreibung,<br />
für Handwerker die Bestellung,<br />
Lieferung und Montage von Produkten und<br />
für Facility Manager die Instandhaltung,<br />
Wartung und Pflege vereinfachen (<strong>architektur</strong><br />
02/2016: BIM-Objekte).<br />
Immer mehr Bauprodukthersteller stellen<br />
smarte, parametrisierbare, konfigurierbare<br />
und mit Produktattributen versehene<br />
BIM-Objekte, entweder im BIM-Standardformat<br />
IFC oder in proprietären CAD-Datenformaten<br />
zum Download bereit. Während<br />
die meisten Datenbanken ein breites,<br />
gewerkübergreifendes Produktangebot für<br />
alle Gewerke offerieren, haben sich andere<br />
auf bestimmte Inhalte spezialisiert, wie etwa<br />
Architekturobjekte, Möbel und Accessoires<br />
oder TGA-Bauteile. Mit den BIM-Objekten<br />
verknüpft sind auch wichtige Objektinformationen<br />
wie Abmessungen, Materialien,<br />
Ausführungen, Kosten, technische Spezifikationen,<br />
Richtlinien, Zertifizierungen,<br />
Brandschutz-, Schallschutz- und bauphysikalische<br />
Daten oder Wartungshinweise, sodass<br />
man sie für die Planung, Ausschreibung,<br />
Montage und Wartung/Instandhaltung nutzen<br />
kann. Teilweise kann man sie auch separat<br />
herunterladen und mit eigenen, selbst<br />
erstellten BIM-Bauteilen verknüpfen, sodass<br />
man sich eine eigene BIM-Bauteildatenbank<br />
mit individueller Detailtiefe aufbauen<br />
kann. Die Produktsuche funktioniert ähnlich<br />
wie bei den Bauprodukt- oder Ausschreibungsdatenbanken<br />
per Stichworteingabe<br />
oder über nach Bauteilen, Materialien oder<br />
Herstellern sortierten Inhaltsangaben. Über<br />
kostenlose API-Schnittstellen oder Plugins<br />
können Planer auch direkt in ihrer jeweiligen<br />
CAD- oder BIM-Software auf die Inhalte<br />
zugreifen, ohne BIM-Objekte umständlich<br />
manuell herunterladen, im Projektordner<br />
ablegen und anschließend in die CAD-Datei<br />
laden zu müssen. Das macht die Einbindung<br />
digitaler Bauprodukte unterschiedlicher<br />
Hersteller in das jeweilige BIM-Projekt einfacher<br />
und komfortabler. Entsprechende<br />
Möglichkeiten bieten beispielsweise BIMcatalogs.net,<br />
BIMobject oder Plan.One. Auch<br />
Hersteller haben von BIM-Objektdatenbanken<br />
Vorteile: Bauprodukte können mehrsprachig<br />
unter Berücksichtigung nationaler<br />
Besonderheiten (rechtliche, technische<br />
Vorgaben, Richtlinien, Standards etc.) über<br />
eine Datenbank international präsentiert<br />
werden. Über die detaillierten 3D-Objekte<br />
lassen sich Bauprodukte dreidimensional,<br />
interaktiv und auch innerhalb virtueller oder<br />
erweiterter Realitäten per VR- oder AR-Brille<br />
präsentieren.