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Festschrift - Berufsbildende Schulen Burgdorf

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______________________________Berufsschule in <strong>Burgdorf</strong> und Lehrte_____________________________<br />

Eine Fahrt zur Berufsschule im<br />

Jahre 1953<br />

Der Wecker klingelt heute besonders früh. Es<br />

ist 5.00 Uhr am Morgen als Christine durch<br />

ihn geweckt wird. Sie muss heute zur Berufsschule<br />

nach Lehrte und hat sich vorgenommen<br />

mit dem Fahrrad zu fahren. Von ihrem<br />

Wohnort Großburgwedel aus sind es ungefähr<br />

30 Kilometer bis Lehrte, sie kennt die Strecke.<br />

Die Fahrt mit dem<br />

Rad spart<br />

Fahrtkosten, und<br />

Sparsamkeit ist<br />

angesagt bei einer Ausbildungsbeihilfe von<br />

nur 25 DM im Monat. Bei schlechtem Wetter<br />

und im Winter wird jedoch die Bahn<br />

genommen. Die Fahrt geht dann von<br />

Großburgwedel mit der Straßenbahn zum<br />

Hauptbahnhof Hannover und von dort weiter<br />

mit der Eisenbahn nach Lehrte.<br />

Beide Bahnen fahren jedoch nicht sehr häufig<br />

und die Anbindungen sind schlecht. Es ist ein<br />

schwacher Trost für Christine: Alle Berufsschüler<br />

aus Großburgwedel, Isernhagen und<br />

der Wedemark haben ähnliche Probleme mit<br />

der Fahrt zur Schule wie sie.<br />

Christines Ausbildungsbetrieb befindet sich in<br />

Großburgwedel, also im Landkreis <strong>Burgdorf</strong>.<br />

Wie alle Handwerksbetriebe dieses Gebietes<br />

gehört er somit zur Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Burgdorf</strong> und für deren Lehrlinge ist die Berufsschule<br />

in Lehrte zuständig.<br />

Hier wurde ein neues Schulgebäude errichtet,<br />

welches Platz für den Unterricht in fast allen<br />

gewerblichen Ausbildungsberufen bietet. Auch<br />

für kaufmännische Klassen sind Räumlichkeiten<br />

vorhanden. Schülerinnen der Oberstufe<br />

haben berichtet, dass die Klassen und Berufs-<br />

gruppen vorher auf verschiedene Gebäude<br />

verteilt und provisorisch untergebracht waren.<br />

Da der Unterricht um 8.00 Uhr beginnt und<br />

Pünktlichkeit angesagt ist, holt eine Mitschülerin<br />

Christine um viertel vor 6.00 Uhr ab<br />

und die Fahrt geht los. Beide sind in der<br />

dreijährigen Ausbildung zum Friseurberuf und<br />

kennen sich, seitdem sie die gleiche Berufsschulklasse<br />

besuchen.<br />

Ihre lange Fahrt geht von Großburgwedel aus<br />

über Wege und Straßen quer durch die Landschaft<br />

nach Neuwarmbüchen. Später erreichen<br />

sie den kleinen Ort Stelle bei Kirchhorst.<br />

Hier kreuzen sie die Bundesstraße 3<br />

mit besonderer Vorsicht, denn der gesamte<br />

Fernverkehr von Kassel über Hannover nach<br />

Hamburg geht hier entlang. Weiter radeln die<br />

Mädchen über Kolshorn nach Aligse, wo sie<br />

die Straße nach Lehrte ereichen, um kurz vor<br />

8.00 Uhr an der Schule einzutreffen.<br />

Zu Beginn der ersten Stunde sitzen zwei<br />

Schülerinnen ziemlich erschöpft an ihren<br />

Tischen und folgen dem Unterricht nur mit<br />

Mühe. Sie wissen, nach 13.00 Uhr müssen sie<br />

den gleichen Weg mit dem Fahrrad zurück<br />

und überlegen, ob sie am nächsten Unterrichtstag<br />

nicht doch lieber die Bahn nehmen.<br />

Eine historische Trockenhaube<br />

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