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Kultur

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Redewendungen aus der Bibel

Der Glaube versetzt Berge

Wir werden immer älter. Hundertste Geburtstage

sind keine Seltenheit mehr. Wir nennen das ein biblisches

Alter. Auch wir hoffen, alt zu werden und

dabei fit, rüstig und gesund zu bleiben, so wie der Großvater

von Noah Methusalem, aus dem ersten Buch Moses. Hier

ist die Verbindung zu dem biblischen Alter begründet. Methusalem

soll mit 187 Jahren noch einen Sohn und später

weitere Kinder gezeugt haben, Angeblich wurde er 969 Jahre

alt. Alt wie Methusalem, das sagt sich so leicht hin, denn

so alt wie er wurde niemand mehr, nicht einmal Johannes

Heesters oder Mutter Teresa. Vielleicht schafft es die Queen,

wenn sich ihre Nachkommen einigermaßen sittsam und ordentlich

verhalten. Methusalem gilt als der biblische Urvater.

Natürlich darf man diese Zahl nicht unbedingt wörtlich nehmen,

die Zeitrechnung war in den Frühzeiten wohl anders.

Bei dem Buch mit sieben Siegeln bleiben wir im biblischen

Bereich. Diese Redewendung wurde in der Offenbarung

des Johannes 5, 1 geschrieben, darin heißt es: „Und ich

sah in der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß, ein Buch

versiegelt mit sieben Siegeln.“

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Foto: IStock

Der Ursprung der Redensart ein Dorn im Auge sein geht

auf die Bibelstelle im vierten Buch Mose zurück, in deren

Versen 33 und 35 heißt es: „Werdet ihr aber die Einwohner

des Landes nicht vertreiben, so werden euch die, die ihr

überbleiben lässt, zu Dornen werden in euren Augen.“ Wir

finden eine ähnliche Deutung in der Aussage einer Bearbeitung

des Rolandliedes, in dem Karl der Große beschrieben

wurde und es heißt: „Er ist ein helt ze handen und sinen

vianden (Feinden) in den ougen ein dorn.“

Vom Reformator Martin Luther kennen wir den Wortlaut:

„Wenn ich mit Menschen – und mit Engelszungen redete

und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz

oder eine klingende Schelle.“ Er entnahm die Redewendung

mit Engelszungen reden aus dem ersten Brief des Paulus an

die Korinther in dem Vers 13,1.

Martin Luther übersetzte die Bibel. Im Psalm 73,19

heißt es: „Wie werden sie (die Gottlosen) so plötzlich zunichte!

Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken.“

Als weiteren Urheber des Zitates wird aber auch

der preußische Offizier Ferdinand von Schill (1776–1809)

genannt. Am 12. Mai 1809 rief er

dazu auf, sich nicht gegen Napoleon

zu stellen. Für ihn und seine

Husaren seien die Niederlagen

stets ein Ende mit Schrecken.

Schill fiel später in Stralsund einem

Straßenkampf zum Opfer.

Ein Ende mit Schrecken wurde

es auch für sein Heer. Elf seiner

Offiziere wurden standrechtlich

erschossen und über 500 Soldaten

gingen in die Gefangenschaft.

Weiter mit Martin Luthers Bibelübersetzung:

Einen Ursprung für der Glaube versetzt

Berge findet sich im 1. Korinther, 13,2: „Und

wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste

alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte

allen Glauben, sodass ich Berge versetzen

könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich

nichts.“ Andere Bibelstellen z.B. Matthäus

17,20-21 wo Jesus sagt: „Denn wahrlich, ich

sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein

Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge:

Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und

euch wird nichts unmöglich sein.“

Für die Gebrüder Grimm geht die Redewendung

die Feuerprobe bestehen auf ein

altes Gottesurteil zurück. Im Mittelalter zwang man Angeklagte

über einen glühenden Rost zu schreiten oder ein

glühendes Eisen anzufassen. Wer unverletzt blieb wurde

freigesprochen. In weiteren Bibelstellen findet man diese

Redewendung. In den Sprüchen Salomos 17,3 steht: „Wie

das Feuer Silber und der Ofen Gold, also prüfet der Herr

die Herzen“.

Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach. Selbst

heute fühlen wir uns von der Erkenntnis betroffen, die einst

Jesus in Gethsemane zu seinen Jüngern sprach: „Wachet und

betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig;

aber das Fleisch ist schwach.“ Geschrieben in Matthäus 26,41.

In Lukas 9,55 verweist die Bibel auf die Nächstenliebe.

Jesus ermahnt Jakobus und Johannes: „Wisset ihr nicht,

welches Geistes Kind ihr seid?“ Als Samariter verwehrten

die Jünger Jesus eine Herberge. Stattdessen baten sie,

dass Feuer vom Himmel auf die Samariter falle, um sie

zu verzehren. Jesus verweist mit seinen Worten auf den

Geist der Toleranz und fordert es auch von seinen Jüngern

Foto: IStock

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ein. Missbräuchlich setzten die Nationalsozialisten diese

Redewendung sehr rassistisch ein.

Ernstgemeinte Bibelstellen wie: wer glaubt, wird selig,

werden sehr häufig ironisch gebraucht. So heißt es eigentlich

bei Markus 16,16: „Wer da glaubet und getauft wird,

der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt

werden.“

Die Redewendung in die Wüste schicken hat einen alttestamentarischen

Hintergrund. Die Kunde besagt, dass

am Jon Kippur, dem Versöhnungstag der Juden, sie einen

Bock in die Wüste jagten. Ihm übertrug man alle

Sünden des Volkes. Er wurde also zum Sündenbock gemacht.

Der Hohepriester legte dem Tier die Hand auf und

sprach ein Sündenbekenntnis. Natürlich kostete es dem

armen Tier das Leben. Geschrieben steht es bei Mose

16, 5-10 und 19-22. Tatsächlich haben die Sündenböcke

alle Zeiten überlebt. Den Menschen ist die Angewohnheit

geblieben, die eigene Schuld auf andere abzuwälzen.

Eva-Maria Herrmann

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... in die Wüste schicken

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