Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Don Quijote & S<br />
Stefan Leonhardsberger und Martin Schmid versprechen in<br />
ihrer neuen Show gute Unterhaltung abseits von Corona. Dafür<br />
verwandeln sie sich in Lady Gagalier und Seiler & Garfunkel<br />
und einen der größten Rockmusik-Klassiker in Schleichwerbung<br />
für ihr Merchandising. TEXT: HANNES KROPIK<br />
Nach seinem Liederabend „Da Billi Jean<br />
is ned mei Bua“ (2013) und dem Kabarett-Thriller<br />
„Rauhnacht“ (2018)<br />
kehrt das österreichisch-bayrische Duo mit der<br />
„Leonhardsberger & Schmid Show“ zurück ins<br />
Rampenlicht. Der 35-jährige Oberösterreicher<br />
Stefan Leonhardsberger, der Mann mit dem<br />
längsten Namen der deutschsprachigen Kabarettszene,<br />
brilliert an der Seite seines stoisch ruhigen<br />
Partners Martin Schmid erneut als spielfreudiger<br />
Entertainer, der auf der Bühne vor<br />
allem eines will: die Zuseher maximal gut unterhalten.<br />
Stefan, „Die Leonhardsberger & Schmid Show“<br />
verspricht nicht weniger als „Songs, Gags, Glamour,<br />
Dance Moves und echte, fleischfressende<br />
Dinosaurier“ – aber worum geht es in eurem<br />
neuen Programm tatsächlich?<br />
Wir sprechen über die Entstehungsgeschichte<br />
des Programms und daraus entspinnt sich eine<br />
kleine Reise durch unsere Biografie. Wir erzählen,<br />
wie wir die Welt sehen und die Fantasie ist dafür<br />
unser Werkzeug.<br />
Musik spielt bei euch immer eine große Rolle,<br />
vor allem in Form von Coverversionen internationaler<br />
Hits mit mehr oder weniger werkgetreuen<br />
deutschen Texten. Bleibt ihr diesem<br />
Erfolgsrezept treu?<br />
Diesmal stellen wir uns die Frage, warum sich<br />
in der Pop-Landschaft immer alles wiederholt.<br />
22 |<br />
Wir wollten einen frischen Ansatz finden und<br />
mischen bestehende Künstler zu neuen Hybridwesen.<br />
So werden Andreas Gabalier und Lady<br />
Gaga zu Lady Gagalier. Es passt erstaunlich gut,<br />
wenn du auf die Melodie von ihrem „Bad Romance“<br />
einen Gabalier-haften Text singst. Und<br />
aus Simon & Garfunkel und Seiler & Speer wird<br />
Seiler & Garfunkel und statt „Sound of Silence“<br />
heißt es bei uns „Sand im Seidl“.<br />
Nach welchen Kriterien sucht ihr die Songs<br />
aus, denen ihr eine neue Bedeutung verleiht?<br />
Als Künstler ist es wichtig, die eigene Komfortzone<br />
zu verlassen. Das Publikum spürt ja intuitiv,<br />
wenn wir ein bisserl mehr riskieren, es liegt dann<br />
so eine Spannung in der Luft. Deshalb verwandeln<br />
wir zum Beispiel „Bohemian Rhapsody“<br />
von Queen in eine versteckte Schleichwerbung<br />
für unser Merchandising (lacht).<br />
Mutig, diesen opulenten Rock-Klassiker zu<br />
zweit aufführen zu wollen …<br />
Es hat natürlich keinen Sinn, Queen zu kopieren.<br />
Wir müssen unseren eigenen Weg finden – aber<br />
wir haben nichts herausgestrichen, weil es uns<br />
zu schwer gewesen wäre. Nachdem ich Martin<br />
von der Idee erzählt habe, hat er abgewunken<br />
und gesagt, er kann das nicht spielen. Aber wenn<br />
dir der kalte Schweiß auf der Stirn steht, wird es<br />
richtig interessant. Wenn aus dem „Das schaffen<br />
wir nicht“ ein „Probieren wir es aus“ wird, entwickelst<br />
du die weiter.<br />
Foto: Luis Zeno Kuhn