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LIVE SPÜRT MAN MEHR<br />

Musikjournalist<br />

Robert Fröwein<br />

präsentiert: die besten<br />

Live-Alben aller Zeiten!<br />

Johnny Cash<br />

At Folsom Prison<br />

1968, Columbia Records<br />

Live-Alben – wozu? Wer sich diese Frage stellt,<br />

dem gehört vielleicht noch einmal eine Extralektion<br />

Musikerziehung aufgebürdet. Selbstredend<br />

gibt es die pflichterfüllenden, nichtssagenden,<br />

mediokren. Aber es gibt auch die einzigartigen,<br />

legendären, unverzichtbaren.<br />

Grundig Heinzelmann 75 Jahre Edition<br />

Optisch an das Originalgerät angelehnt, ist unter der Haube der<br />

Neuauflage des legendären Heinzelmann-Radios aus dem Jahre 1945<br />

moderne Technik verbaut. Der digitale Soundprozessor, ein Passivradiator<br />

sowie 4-Zoll-Hochleistungslautsprecher liefern einen besonders intensiven<br />

Sound. Das Radio unterstützt FM, DAB+, Bluetooth sowie Spotify<br />

Connect und bietet eine Weckerfunktion.<br />

€ 329,– (UVP)<br />

Harman Kardon Citation 200<br />

Ein tragbarer High-End-Lautsprecher, der in schmutz- und<br />

wasserabweisenden grauen oder schwarzen Stoff gekleidet ist.<br />

Musikinhalte können drahtlos über WLAN oder Bluetooth vom<br />

Smartphone bzw. PC aus wiedergegeben werden. Zusätzlich<br />

verfügt der Lautsprecher über einen USB-C-Anschluss. Ist der Akku<br />

nach etwa acht Stunden Dauerwiedergabe leer, spielt das Gerät in<br />

der Ladestation weiterhin Musik ab.<br />

€ 349,– (UVP)<br />

Technics SC-C70MK2<br />

Das neue Kompaktsystem ist ein Upgrade des Vorgängermodells C70 und<br />

wurde in Sachen Klangqualität, Funktionen und Design verbessert. Dank<br />

Chromecast- und AirPlay-Unterstützung ist das Stereo-Soundsystem multiroomfähig<br />

und verfügt mit Space-Tune über eine Funktion, die individuelle<br />

Sounds an die jeweilige Raumsituation anpasst. Unterstützt werden neben<br />

Streamingdiensten auch Radio- und CD-Wiedergabe.<br />

€ 899,– (UVP)<br />

13. Jänner 1968. Es ist nicht das erste Mal, dass<br />

Amerikas inoffizielles Nationalidol Johnny Cash<br />

als Musiker durch Gefängnistore geht. 1957 hat<br />

er im Alter von 25 Jahren das erste Mal in einer<br />

Strafanstalt gespielt, einige weitere Male sollten<br />

folgen. Doch die Glanzstunde seiner eigentlich<br />

kaputten Karriere folgt an diesem verhängnisvollen<br />

Tag, wo Woodstock oder die Geburt des Heavy<br />

Metal maximal lose Gedankenexperimente<br />

darstellten. Den „Folsom Prison Blues“ schrieb er<br />

schon 1955, nun war es an der Zeit, dem Gefängnis<br />

in Kalifornien seine Aufwartung zu machen. Nur<br />

zwei Monate davor gab er sein erstes Konzert in<br />

nüchternem Zustand seit zehn Jahren, die jahrelange<br />

Tablettenabhängigkeit führten beinahe zum Freitod<br />

und dann zu einem harten Entzug. Nun jubeln<br />

ihm rund 1.000 Häftlinge zu und sehen rund 70<br />

Minuten lang, wie der geknickte Mann mit einer<br />

Wagenladung voller Charisma und Spielfreude in<br />

die Annalen der Musikhistorie eingeht.<br />

Im Speisesaal spielt er in zwei Anläufen (das Label<br />

traute ihm nicht zu, dass er den Gig in einer Aufnahme<br />

gut genug spielen würde) nicht nur ein<br />

Album ein, das sich sechs Millionen Mal verkaufen<br />

wird, sondern das sich auch zum amerikanischen<br />

Kulturgut entwickelt. Einer Auferstehung gleich<br />

spielt und singt sich Cash mit seinen Tennessee<br />

Three in die Herzen der „schweren Jungs“, die<br />

sich vom „Man in Black“ so verzaubern lassen,<br />

dass die Wärter ihre in Stellung gebrachten<br />

Maschinenpistolen niemals erheben müssen. Das<br />

Besondere an diesem legendären Vormittag sind<br />

aber freilich nicht die Songs, die Cash singt, sondern<br />

die Verbundenheit zwischen ihm und den Häftlingen:<br />

Wortwörtlich ist er einer von ihnen. Er ist<br />

humorig, flucht manchmal und die Stimme droht<br />

öfters zu brechen. Authentizität auf allerhöchstem<br />

Level, denn die Sträflinge jubeln einem gebrochenen<br />

Mann zu, der in diesem Moment eins mit ihnen<br />

ist, eine telepathische Verbindung aufbaut. Eine<br />

Momentaufnahme für die Ewigkeit.<br />

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