tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe Januar/Februar 2021
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AUSBILDUNG oder DUALES STUDIUM ?<br />
Ausbildungs- <strong>und</strong> Stu<strong>die</strong>nangebote<br />
für <strong>2021</strong> in der IT<br />
Bewerbungsschluss: 29. <strong>Januar</strong> <strong>2021</strong><br />
• Berufsausbildung z<strong>um</strong> Fachinformatiker<br />
für Systemintegration (m/w/d)<br />
Ausbildungs- <strong>und</strong> Stu<strong>die</strong>nangebote<br />
für 2022 in der Verwaltung<br />
Bewerbungsschluss: 30. April <strong>2021</strong><br />
• Berufsausbildung z<strong>um</strong><br />
Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
• Ausbildung z<strong>um</strong> Verwaltungswirt (m/w/d)<br />
Bewerbungsschluss: 30. Juni <strong>2021</strong><br />
• Praxisorientiertes Hochschulstudi<strong>um</strong> z<strong>um</strong><br />
Diplom-Verwaltungswirt (FH) (m/w/d)<br />
12 | <strong>tassilo</strong><br />
Ihr<br />
...in <strong>die</strong> berufliche...<br />
...Zukunft!<br />
vielseitige<br />
Aufgabengebiete<br />
Zukunftssichere<br />
Karrierechancen<br />
in der Region<br />
Bezahlung<br />
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Mehr Infos erhalten Sie unter der N<strong>um</strong>mer 0881/681-1135 bei<br />
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82362 <strong>Weilheim</strong>, Pöltnerstr.10 Rgb<br />
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ROBERT SCHWINGHAMMER, KLAVIERBAUER<br />
(B<strong>und</strong>esverband Deutscher Milchviehhalter)?<br />
(lacht laut) Der Verband der Deutschen<br />
Milchwirtschaft ist eine<br />
Plattform für <strong>die</strong> komplette deutsche<br />
Milchbranche, <strong>und</strong> somit als<br />
Mitglied im IDF, dem Internationalen<br />
Milchverband, vertreten. Der<br />
BDM dagegen ist eine rein bäuerliche<br />
Interessensvertretung, <strong>die</strong><br />
Erzeugermindestpreise einfordert.<br />
Insofern nicht ansatzweise mit<br />
dem VDM zu vergleichen.<br />
War<strong>um</strong> sind Sie kein Fan vom BDM?<br />
Weil der BDM spaltet, weil er nicht<br />
auf gemeinsame, tragfähige Lösungen<br />
für alle aus ist.<br />
Sind <strong>die</strong> Fronten zwischen BDM <strong>und</strong><br />
BBV noch immer verhärtet? 2009<br />
gab’s eine Kreistagssitzung, stattgef<strong>und</strong>en<br />
im Jakob-Pfeiffer-Haus<br />
in Schongau. Thema: Milchpreisfestlegung<br />
für <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Sie sprangen nicht auf den BDM-<br />
Zug <strong>und</strong> dessen Forderung eines<br />
„Mindestlohns für Landwirte“ von<br />
43 Cent pro Liter auf. War<strong>um</strong> nicht?<br />
Wir müssen immer <strong>die</strong> Wirksamkeit<br />
der globalen Märkte berücksichtigen.<br />
Zu allererst brauchen<br />
wir einen Außenschutz, müssen<br />
Zollsätze hochfahren, müssen unsere<br />
nichttarifären Handelshemmnisse<br />
in Außenhandelsverträge<br />
einarbeiten. Insofern ist <strong>die</strong>se Forderung<br />
eine Illusion.<br />
Wo liegt der Milchpreis aktuell für<br />
Bauern in der Region?<br />
Wir liefern zu Hochland, bekommen<br />
dafür 34,5 Cent pro Liter.<br />
Ausreichend, <strong>um</strong> ohne zweites oder<br />
gar drittes Standbein kostendeckend,<br />
im Optimalfall gewinnbringend<br />
arbeiten zu können?<br />
Diese Frage kann man nicht mit<br />
einem klaren Ja oder Nein beantworten.<br />
Es gibt Betriebe, denen<br />
reichen 50 Cent pro Liter nicht<br />
aus. Und es gibt welche, <strong>die</strong> erzielen<br />
bei 34 Cent hohe Gewinne,<br />
welche wieder<strong>um</strong> stark versteuert<br />
Wolfgang Scholz auf dem Futtertisch: Dieser Laufstall wurde mit Holz<br />
aus seinem eigenen Wald gebaut. Im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>: 80 Milchkühe.<br />
werden. Der durchschnittliche Betrieb<br />
in unserer Region bräuchte<br />
natürlich mehr. Aber auch dafür<br />
muss man immer hinter <strong>die</strong> Kulissen<br />
blicken. Es gibt <strong>die</strong> stabilen<br />
Betriebe, <strong>die</strong> in nur einer Generation<br />
drei Mal einen neuen Stall<br />
gebaut <strong>und</strong> sich ohne Investitionsrückstände<br />
kontinuierlich ges<strong>und</strong><br />
weiterentwickelt haben. Das kann<br />
man aber nicht von allen Betrieben<br />
voraussetzen. Allein deshalb<br />
nicht, weil manche Landwirte nie<br />
eine neue Fläche dazubekommen,<br />
sich gar nicht weiterentwickeln haben<br />
können. Mir hat mal ein Bauer<br />
gesagt: „Wenn ich 40 Cent pro Liter<br />
bekomme, schmeiße ich alle anderen<br />
Akteure in meiner Ortschaft<br />
aus dem Markt, weil ich schon jetzt<br />
der beste bin.“ Das heißt: Ein höherer<br />
Milchpreis hätte keine gute<br />
Sozialkomponente. Die kann nur,<br />
wie bisher auch, eine vernünftige<br />
Agrarpolitik mit kluger Förderungsstrategie<br />
gewährleisten. Wir<br />
in Bayern wollen nämlich auch<br />
weiterhin eine breite Streuung der<br />
Betriebsstrukturen – größere Betriebe<br />
ebenso wie kleinere <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
im Nebenerwerb.<br />
Würden Sie auf Ihrem eigenen Hof<br />
ausschließlich mit Milchviehhaltung<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> R<strong>und</strong>en kommen?<br />
Wir wollen ja nicht mit ach <strong>und</strong><br />
krach über <strong>die</strong> R<strong>und</strong>en kommen,<br />
sondern gut davon leben können,<br />
<strong>und</strong> uns im Idealfall weiterentwickeln.<br />
Wir wollen mit der Zukunft<br />
gehen. Da reicht es nicht, wenn<br />
am Jahresende <strong>das</strong> Geld gerade<br />
so reicht. Deshalb würde ich niemandem<br />
empfehlen, sich nur auf<br />
<strong>die</strong> Milchviehhaltung zu konzentrieren.<br />
Das zweite Standbein auf Ihrem Hof:<br />
Ein Resozialisierungsprogramm für<br />
Suchtkranke?<br />
In den 1990er Jahren hat ein in<br />
Köln praktizierender Streetworker<br />
mit Erfahrung in der Suchtberatung<br />
<strong>die</strong> Idee ausgearbeitet, <strong>das</strong>s<br />
ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb<br />
einen perfekten Rahmen<br />
zur Suchttherapie bildet.<br />
Wie läuft <strong>das</strong> Projekt bei Ihnen ab?<br />
In München gibt’s einen Verein<br />
für Suchtprävention namens „Prop<br />
e.V.“, gegründet von Eltern drogensüchtiger<br />
Kinder. Die haben<br />
<strong>die</strong> Idee des ehemaligen Pfarrers<br />
damals übernommen <strong>und</strong> professionalisiert.<br />
Von denen bekommen<br />
wir seit <strong>r<strong>und</strong></strong> 30 Jahren Klienten<br />
zugeteilt, <strong>die</strong> dann für <strong>r<strong>und</strong></strong> neun<br />
Monate bei uns auf dem Hof mitarbeiten.