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Unser Rietberg Ausgabe 20 vom 13. Januar 2021

Stadtmagazin für Bokel, Druffel, Mastholte, Neuenkirchen, Rietberg, Varensell und Westerwiehe

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6<br />

Lokales<br />

Bäche im Stadtgebiet verstärkt renaturieren<br />

Neuer Bewirtschaftsplan für die Gewässer ist für Stellungnahmen offen<br />

Renaturierungsmaßnahmen an der Ems sind in der Kernstadt natürlich nicht möglich.<br />

<strong>Rietberg</strong>/OWL (pb). Die europaweit<br />

einheitliche Gewässerbewirtschaftung<br />

geht in die<br />

dritte Runde. Das Ministerium<br />

für Umwelt, Landwirtschaft,<br />

Natur- und Verbraucherschutz<br />

(MULNV) hat den Entwurf des<br />

dritten Bewirtschaftungsplans<br />

und des Maßnahmenprogramms<br />

für die Gewässer in<br />

NRW veröffentlicht.<br />

Der Inhalt: differenzierte<br />

Analysen und Vorgaben für<br />

wasserwirtschaftliche Entscheidungen<br />

der kommenden<br />

sechs Jahre. Der Entwurf ist<br />

jetzt im Internet einzusehen.<br />

Und beinhaltet auch viele Details<br />

zu den Wasserläufen im<br />

<strong>Rietberg</strong>er Stadtgebiet.<br />

Grundwasser, Bäche und Flüsse<br />

in Ostwestfalen-Lippe seien<br />

auf dem Weg der Besserung,<br />

heißt es in einer Pressemitteilung<br />

der Bezirksregierung<br />

Detmold. Und weiter: „Seit<br />

zwanzig Jahren gibt die Wasserrahmenrichtlinie<br />

der EU<br />

die Richtung für jeden vor,<br />

der Einfluss auf Gewässer hat.<br />

Wasserverbände, Kläranlagenbetreiber,<br />

Industrie und<br />

Landwirtschaft – sie alle sind<br />

verpflichtet, den ökologischen<br />

und chemischen Zustand<br />

von Oberflächengewässern<br />

sowie den chemischen und<br />

mengenmäßigen Zustand des<br />

Grundwassers zu verbessern.<br />

Die Bezirksregierung fördert<br />

solche Maßnahmen mit etwa<br />

elf Millionen Euro jährlich.<br />

„Gewässerbewirtschaftung ist<br />

eine Aufgabe für Generationen“,<br />

sagt Tobias Gaul von der<br />

Bezirksregierung Detmold.<br />

Gemessen an dieser historischen<br />

Dimension sei für Ostwestfalen-Lippe<br />

schon einiges<br />

erreicht worden.<br />

Die Gewässerchemie wäre im<br />

Großen und Ganzen in Ordnung.<br />

Eine Reihe von Flüssen<br />

und Bächen böten mittlerweile<br />

wieder einen vielfältigen<br />

Lebensraum – und schützten<br />

außerdem deutlich besser vor<br />

Hochwasser.<br />

Neben allen Erfolgen gebe es<br />

aber noch viel zu tun. „Viele<br />

Gewässer warten noch darauf,<br />

ein naturnahes Bett zu<br />

bekommen, um ökologisch<br />

wertvolle Lebensräume zu<br />

entwickeln“, sagt Gaul. Auch<br />

der Eintrag von Schadstoffen<br />

in Grund- und Oberflächengewässer<br />

müsse weiter ge-<br />

Foto: P: Blöß<br />

drosselt werden. Angefangen<br />

von Nitrat von den Äckern<br />

über Schadstoffe aus Straßenabwasser<br />

bis zu Medikamentenrückständen<br />

in Haushaltsabwasser.<br />

Der neue Bewirtschaftungsplan<br />

schreibt die laufenden<br />

Aktivitäten fort. Dabei fußt er<br />

auf einer aktualisierten Analyse<br />

jedes Gewässers, den so<br />

genannten Steckbriefen. Dort<br />

sind Angaben zu Wasserlebewesen,<br />

Pflanzen, dem Vorkommen<br />

chemischer Stoffe<br />

sowie Form und Beschaffenheit<br />

von Ufer und Bett zu finden.<br />

Das Ziel aller Maßnahmen<br />

ist weiterhin klar benannt: der<br />

„gute Zustand“ – ökologisch,<br />

chemisch und mengenmäßig,<br />

in Oberflächengewässern und<br />

im Grundwasser.<br />

Interessierte und solche, die<br />

<strong>vom</strong> Bewirtschaftungsplan<br />

betroffen sind, können zum<br />

aktuellen Entwurf Stellung<br />

nehmen. Die Entwürfe der<br />

Bewirtschaftungspläne sind<br />

im Internet unter der Adresse<br />

https://www.flussgebiete.nrw.<br />

de/bwp<strong>20</strong>22-<strong>20</strong>27-Entwurf<br />

einzusehen. Stellungnahmen<br />

können unter dem Portal „Beteiligung<br />

online“ abgegeben<br />

werden (https://www.beteiligung-online.nrw.de/bo_<br />

wrrl_<strong>20</strong>21/start.php). So teilt<br />

es die Berziksregierung in Detmold<br />

in einem öffentlichen<br />

Schreiben mit.<br />

Die Beteiligung ist bis sechs<br />

Monate nach der Veröffentlichung<br />

des Entwurfs, also bis<br />

zum 22. Juni <strong>20</strong>21 möglich.<br />

Die abschließende Fassung<br />

des dritten Bewirtschaftungsplans<br />

wird im Dezember <strong>20</strong>21<br />

in Kraft treten. Sie gilt sechs<br />

Jahre, bis Ende <strong>20</strong>27.<br />

Für die Gewässer, die durch<br />

<strong>Rietberg</strong>er Gelände fließen,<br />

heißt es in der ausführlichen<br />

Stellungnahme: „Die Fließstrecke<br />

der Ems ist zu verlängern.<br />

Uferbefestigungen sind<br />

zurückzubauen. Raum für die<br />

Entwicklung einer natürlichen<br />

Uferstruktur ist zu geben und<br />

das Wasserspiegelgefälle ist<br />

bei Mittel- und Niedrigwasser<br />

dem eines natürlichen Fließgewässers<br />

anzupassen.“<br />

Konkret formuliert es der<br />

Text im Entwurf: „Hierzu ist<br />

es erforderlich, die Ems in<br />

Abschnitten naturnah auszubauen.<br />

Wo Flächen nicht im<br />

ausreichenden Umfang verfügbar<br />

sind, werden strukturverbessernde<br />

Maßnahmen im<br />

Profil durchgeführt.“<br />

Klar gesagt wird zudem: „Die<br />

Durchgängigkeit der Stauanlagen<br />

Tenge und Antfängers<br />

Mühe ist herzustellen.“<br />

Der Sennebach münde im<br />

<strong>Rietberg</strong>er Bereich in die Ems.<br />

Rund 600 Meter oberhalb<br />

der Mündung sei seitens der<br />

Kommune bereits ein Renaturierungsabschnitt<br />

geschaffen<br />

worden, bei dem durch<br />

Gewässeraufweitungen eine<br />

Sekundäraue entstanden sei.<br />

„Dieses Vorgehen soll zukünftig<br />

an weiteren Abschnitten<br />

im westlichen Stadtbereich<br />

die Gewässerstrukturgüte<br />

deutlich verbessern.“<br />

Schließlich wird für die wetieren<br />

Geläufe im Stadtgebiet,<br />

Grubebach, Wapel (Wehrbach)<br />

und Ölbach gefordert,<br />

„die Durchgängigkeit der Gewässer<br />

herzustellen.“

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