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das Stadtgespraech Ausgabe Januar 2021

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S<br />

SPD setzt auf<br />

konstruktive Arbeit<br />

Sozialdemokraten wollen Wähler zurückgewinnen<br />

Nach der heftigen Schlappe bei den Kommunalwahlen ist die Stimmung<br />

bei der SPD in Rheda-Wiedenbrück nun nicht mehr im Keller. »Unser Blick<br />

geht jetzt nach vorne«, sagte uns ihr Fraktionsvorsitzender im Stadtrat,<br />

Dirk Kursim. Die Sozialdemokraten haben versucht die möglichen Ursachen<br />

für die Niederlage sorgfältig zu reflektieren und soweit es in ihren<br />

Händen vor Ort liegt, künftig nicht zu wiederholen.<br />

Analyse<br />

Zum einen waren sie mit ihrer Arbeit gerade in der jüngeren Zeit zu wenig<br />

in den Medien und der Öffentlichkeit präsent, obwohl sie sich engagiert<br />

für die Bürger eingesetzt hatten. Beispiel Kiefernweg: Die SPD hatte<br />

als einzige der im Rat vertretenen Parteien bei diesem Thema zu einer<br />

Bürgerversammlung eingeladen, eine weitere musste covid-19-bedingt<br />

ausfallen. Zudem setzte sich ihre Fraktion im Stadtrat für die Belange der<br />

Anwohner ein. Die Sozialdemokraten stellten Anträge u. a. zur Begrenzung<br />

der Höhe und Größe der zulässigen Gewerbehallen und zum Verbot<br />

von Branchen mit einem großen Verkehrsaufkommen, beispielsweise<br />

Logistikunternehmen. Sie fanden im Bauausschuss aber keine Mehrheit.<br />

Am Wahlabend aber spiegelte sich ihr Einsatz für die Mitbürger nicht in<br />

einem entsprechenden Votum für die Sozialdemokraten wider.<br />

Zum anderen gingen der Erdrutschsieg der Bündnisgrünen und der<br />

aus dem Stand gelungene sensationell starke Einzug von move in den<br />

Stadtrat auch zu Lasten der Sozialdemokraten, räumte der Fraktionsvorsitzende<br />

ein. Der SPD war es im Vergleich zu den Bündnisgrünen<br />

nicht gelungen, <strong>das</strong> Thema »Umwelt- und Klimaschutz« prominent darzustellen.<br />

move konnte damit punkten, <strong>das</strong>s seine Vereinigung nicht<br />

als Partei, sondern als bürgernahe Protestbewegung wahrgenommen<br />

worden ist. Zudem sei move sehr gut in der Bürgerschaft vernetzt, gab<br />

der Fraktionsvorsitzende zu bedenken.<br />

Als weitere Gründe für <strong>das</strong> schlechte Abschneiden nannte er die Nachwehen<br />

der Hartz-IV-Reform, die »Sozialdemokratisierung« der CDU und die<br />

politische Großwetterlage. Sie arbeitet seit einigen Jahren gegen die SPD.<br />

Konsequenzen<br />

Die Sozialdemokraten nehmen <strong>das</strong> Wahlergebnis und die Erkenntnisse<br />

aus seiner Analyse konstruktiv an, ging aus den Darlegungen von Dirk<br />

1 Der Fraktionsvorsitzende der SPD im<br />

Stadtrat Dirk Kursim<br />

Kursim hervor. Das Ziel der SPD<br />

ist es danach, nun mit Engagement<br />

und Kompetenz die Bürger<br />

für ihre Arbeit zu begeistern und<br />

zu gewinnen. Dabei <strong>das</strong> Ohr beim<br />

Bürger zu haben und für die Ziele<br />

im Rat demokratische Mehrheiten<br />

zu finden. Nur so können die<br />

Sozialdemokraten am Ende die<br />

ersehnten Erfolge einfahren – für<br />

Rheda-Wiedenbrück und für ihre<br />

Partei, beschrieb Dirk Kursim die<br />

praktische Ratsarbeit. Themen dafür<br />

gibt es en masse.<br />

Kolpingstraße<br />

Die SPD-Fraktion hat die Ansiedlung eines Fachmarktzentrums u. a.<br />

wegen der ungeklärten Verkehrsproblematik von Anfang an kritisch<br />

gesehen: »Wir sind die Letzten, die sich gegen eine reine Wohnbebauung<br />

wehren würden«, so der Fraktionsvorsitzende. Er äußerte in diesem<br />

Zusammenhang sein Erstaunen, <strong>das</strong>s ausgerechnet Dirk Kamin sich<br />

für ein reines Wohngebiet ausspricht, obwohl er sich selber über Bahnlärm<br />

beschwert hat. Kritisch sei die reine Wohnbebauung ohnehin zu<br />

sehen, weil die Kaufmannschaft sich für die Umsetzung der vom Rat<br />

einstimmig beschlossenen Pläne ausgesprochen hat. Eine endgültige<br />

Entscheidung in dieser Frage werde die SPD treffen, wenn alle Fragen<br />

zum Verkehr und zur Haftung bei einer Modifizierung der bisherigen<br />

Pläne ausgeräumt seien, machte Dirk Kursim deutlich: U. a. inwieweit<br />

es rechtlich möglich sei, dieses bereits beschlossene und eingeleitete<br />

Bauleitverfahren zu stoppen, so lange der Investor seine Verpflichtungen<br />

inklusive Vorlage des Verkehrsgutachtens erfülle. Und ob der Investor,<br />

der zwischenzeitlich Eigentümer des Grundstücks geworden ist, einen<br />

Anspruch auf Durchführung der beschlossenen Bauleitplanung hat, die<br />

er ggf. gerichtlich durchsetzen könnte. Ferner gehe es um die Frage ob<br />

der Investor bei einer Planungsänderung durch den Stadtrat Regressansprüche<br />

gegen die Stadt habe – und ggf. in welcher Höhe.<br />

Wohnungsnot<br />

»Zu ihrer Bekämpfung brauchen wir eine kommunale Wohnlandpolitik<br />

ähnlich dem in der Westfalenmetropole erfolgreich praktizierten ›Münsteraner<br />

Modell‹«, fordert der Fraktionsvorsitzende. Zudem müsse die<br />

Durchführung der Bauleitverfahren dringend schneller gehen.<br />

Angesichts des dringenden Wohnungsbedarfs seien Baugebiete als<br />

Mischgebiete für Mehr- und Einfamilienhäuser sowie Reihen- und Doppelhäuser<br />

nebst Sozialem Wohnungsbau auszuweisen. Reine Wohnge-<br />

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34 Das Stadtgespräch

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