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Nachhaltigkeitsreport 2021 BLANC & FISCHER Familienholding

Wie nachhaltig kann ein Unternehmen sein? Nachhaltigkeit hat jedoch nicht nur etwas mit Klima- und Umweltschutz zu tun. Es geht um die Menschen, die Mitarbeitenden oder die Partner und Zulieferer. Es geht auch um wirtschaftlichen Erfolg und Resilienz. Das zeigt der Nachhaltigkeitsreport 2021 der BLANC & FISCHER Familienholding.

Wie nachhaltig kann ein Unternehmen sein? Nachhaltigkeit hat jedoch nicht nur etwas mit Klima- und Umweltschutz zu tun. Es geht um die Menschen, die Mitarbeitenden oder die Partner und Zulieferer. Es geht auch um wirtschaftlichen Erfolg und Resilienz. Das zeigt der Nachhaltigkeitsreport 2021 der BLANC & FISCHER Familienholding.

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INTERVIEW<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

Oder wir sagen einfach: Dieses Unternehmen<br />

ist traditionell nachhaltig.<br />

WARUM HABEN SIE SICH ENTSCHIE-<br />

DEN, JETZT DAS THEMA NACH-<br />

HALTIGKEIT ZU EINEM ZENTRALEN<br />

INTEGRIERTEN TEIL DER UNTER-<br />

NEHMENSSTRATEGIE ZU MACHEN?<br />

Genau aus diesem Grund: Weil wir<br />

schon immer nachhaltig waren. Nur<br />

war es noch nicht integriert in die<br />

Firmenstrategie und wurde nicht systematisch<br />

gemacht. Jetzt verankern wir<br />

Nachhaltigkeit, um sie zu einem ganz<br />

wesentlichen, permanenten und selbstverständlichen<br />

Bestandteil der Unternehmensgruppe<br />

zu machen. Dadurch<br />

wird das Thema eine ganze eigene<br />

Qualität bekommen. Es wird für alle<br />

Mitarbeiter zentraler, umfänglicher und<br />

noch besser kommunizier- und sichtbar.<br />

STICHWORT ERFOLGE: WIE WIRD<br />

NACHHALTIGKEIT IN DEN UNTER-<br />

NEHMEN GEMESSEN, WIE WIRD<br />

NACHHALTIGKEIT SICHTBAR?<br />

Mit knallharten Zahlen, Daten und Fakten.<br />

Das klingt jetzt etwas unromantisch.<br />

Wir sind sehr zahlenorientiert, und messen<br />

kann man alle 3P. PERFORMANCE<br />

zum Beispiel: Wie viel Wachstum haben<br />

wir erreicht, wie ist unsere Liquidität<br />

beziehungsweise unsere Resilienz, wie<br />

der Stand der Internationalisierung. Da<br />

sind Zahlen hinterlegt, dafür gibt es einen<br />

Masterplan, der eingehalten werden muss.<br />

Das Gleiche haben wir für PLANET und<br />

PEOPLE. Ob es das Arbeitsschutz- oder<br />

Gesundheitsmanagement ist oder das<br />

Ergonomie-Programm, Recycling und<br />

Energieeinsparungen – alles Punkte, die<br />

wir in Zahlen abbilden können. So sehen<br />

wir, was sich durch die Maßnahmen verändert<br />

hat.<br />

WO HAT DIE <strong>BLANC</strong> & <strong>FISCHER</strong> FA-<br />

MILIENHOLDING DEN GRÖSSTEN<br />

NACHHOLBEDARF UND WO LÄUFT<br />

ES BEI DEN 3P BESONDERS GUT?<br />

In den Bereichen PERFORMANCE und<br />

PEOPLE sind wir sehr gut. Wenn ich<br />

sehe, was dafür alles getan wurde und<br />

wird, bin ich sehr zufrieden.<br />

Im Schwerpunkt PLANET haben wir<br />

noch Handlungsbedarf, da können<br />

wir und die Teilkonzerne noch besser<br />

werden. Da geht es um CO 2<br />

, um unseren<br />

Footprint, den wir hinterlassen. Wir<br />

müssen da noch anspruchsvoller sein.<br />

Wir müssen mit den ökologischen<br />

Fragen wie Wasserverbrauch, Luftverschmutzung<br />

oder Stromverbrauch<br />

umgehen und intensiver daran arbeiten,<br />

als wir es bereits tun. Nehmen wir ein<br />

Beispiel: Ersetzen wir alle Lampen in<br />

einer Fabrik durch stromsparende LED-<br />

Leuchten, kostet das zwar Geld, spart<br />

in den kommenden Jahren aber eine<br />

Menge Strom ein und wir verursachen<br />

weniger CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Wir sind schon auf einem guten Weg,<br />

aber wir haben noch eine Strecke vor<br />

uns, auf der sicherlich noch die ein oder<br />

andere Herausforderung wartet.<br />

WIR HABEN EINEN<br />

GLOBALEN AN-<br />

SPRUCH IN SACHEN<br />

MASSNAHMEN FÜR<br />

NACHHALTIGKEIT.<br />

ZUM BEISPIEL?<br />

Ein klassischer Zielkonflikt: Wenn Sie<br />

sich anschauen, wie viele Menschen<br />

anteilig bei der <strong>BLANC</strong> & <strong>FISCHER</strong> <strong>Familienholding</strong><br />

in Deutschland arbeiten,<br />

und wie viele Produkte in Deutschland<br />

verkauft werden, ist das ein schlechtes<br />

Verhältnis. Eigentlich müssen wir unsere<br />

Wertschöpfung verändern und in die regionalen<br />

Märkte gehen und die Fabriken<br />

in Deutschland abbauen, um logistisch<br />

näher bei Kunden zu sein. Aber fühlen<br />

wir uns dann besser? Das ist ein klassischer<br />

Zielkonflikt: Transport versus<br />

Arbeitsplätze. Deswegen gestalten wir<br />

zum Beispiel die Logistik CO 2<br />

-ärmer,<br />

bringen mehr Güter auf die Schiene<br />

oder beladen die Lastwagen effizienter.<br />

ANDERE LÄNDER HABEN ANDERE<br />

VORGABEN, WENN ES UM KLIMA-<br />

POLITIK GEHT. KÖNNTE DANN<br />

BEISPIELSWEISE DER STANDORT<br />

NEWNAN IN DEN USA EINE ART<br />

VORBILD SEIN FÜR UNTERNEH-<br />

MEN IN NORDAMERIKA?<br />

Wir haben einen globalen Anspruch.<br />

Heißt: Was in Mexiko gilt, gilt in Tschechien<br />

und Spanien gleichermaßen wie<br />

für Oberderdingen. Selbst wenn in einigen<br />

Ländern der Einsatz für mehr Nachhaltigkeit<br />

vom Endkunden gar nicht so<br />

gefragt ist, wir setzen das trotzdem um,<br />

da wird nicht zwischen den Ländern<br />

unterschieden. Wie Cybersicherheit ist<br />

auch Nachhaltigkeit nicht teilbar.<br />

DAS THEMA NACHHALTIGKEIT<br />

HAT IN DEN LETZTEN JAHREN<br />

NEUEN SCHWUNG ERFAHREN,<br />

NICHT ZULETZT WEGEN GRETA<br />

THUNBERG UND DEN „FRIDAYS<br />

FOR FUTURE“-BEWEGUNGEN, DIE<br />

ES WELTWEIT GIBT – WIE EMPFIN-<br />

DEN SIE DIESE ENTWICKLUNG?<br />

Ich finde es einerseits gut, andererseits<br />

ärgerlich. Greta gebührt ganz<br />

sicher der große Verdienst, dass sie<br />

die Menschen dazu gebracht hat, sich<br />

wieder intensiver mit Nachhaltigkeit<br />

und Umweltschutz auseinanderzusetzen.<br />

Das ist großartig. Was ich aber<br />

ärgerlich finde ist, wie die Plätze nach<br />

den Freitagsdemos aussehen: Zahllose<br />

weggeworfene Pappbecher und<br />

Papiertüten, Müll eben! Das muss<br />

nicht sein, zumal mit diesem Anspruch.<br />

Trotzdem: Durch das Vorbild<br />

Greta ist Nachhaltigkeit wieder >><br />

8<br />

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