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Bahnsport aktuell Ausgabe 07/2021

Liebe BSA-Leser, wir begrüßen Sie aufs Herzlichste zu unserer Juli-Ausgabe von Bahn- sport aktuell. Dass wir diese Ausgabe heute veröffentlichen dür- fen bzw. können, erfüllt uns mit Stolz, Freude, Erleichterung und großer Dankbarkeit. Denn wir feiern 50. Geburtstag und besonders die letzte Zeit war alles andere als leicht und hat uns auf eine harte Probe gestellt...

Liebe BSA-Leser,
wir begrüßen Sie aufs
Herzlichste zu unserer
Juli-Ausgabe von Bahn-
sport aktuell.
Dass wir diese Ausgabe
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und großer Dankbarkeit. Denn wir feiern 50.
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BAHNSPORT-LEGENDEN<br />

Erstmals international trat Tony Kasper 1980 in<br />

Erscheinung – beim U21-EM-Finale in Pocking<br />

wurde er mit 8 Punkten Neunter. Ein Jahr später<br />

fand der Endlauf vor heimischen Fans in Slany<br />

statt und hier holte der Newcomer schon den Vizetitel.<br />

Gewonnen hat damals ein gewisser<br />

Shawn Moran, wobei Kasper gegen den amerikanischen<br />

Champion seinen einzigen Punkt abgab.<br />

Warum das Ganze damals noch unter dem<br />

Etikett „Europameisterschaft“ lief, darf einem<br />

heute durchaus ein Rätsel sein. Denn unübersehbar<br />

rollten ja Fahrer aus allen Erdteilen ans<br />

Startband.<br />

1982 richtete der MSC Pocking dann wieder den<br />

U21-EM-Finallauf aus und diesmal ließ Antonin<br />

Kasper alle Konkurrenten hinter sich. Wie bereits<br />

angerissen: Der damals 19-Jährige besiegte<br />

die besten Juniorenfahrer der Welt und durfte<br />

sich doch „nur“ Junioren-Europameister nennen.<br />

Noch im selben Jahr gab Tony sein Debüt<br />

für das tschechische Nationalteam. Beim WM-<br />

Finale in White City konnte er zwar keinen Punkt<br />

für sein Land beisteuern, jedoch tauchte nun<br />

wieder der Name „Antonin Kasper“ auf dem Radar<br />

der britischen Promoter auf. Wieder, weil<br />

schon der Vater für Coventry und West Ham seine<br />

Motorräder um Englands Sandpisten<br />

peitschte.<br />

Im Mai des Jahres machte Hackney-Boss Len<br />

Silver auch Antonin junior zum britischen Ligafahrer,<br />

doch das Engagement des Neulings war<br />

schnell beendet: Ein Beckenbruch und eine<br />

ausgekugelte Hüfte führten zum bitteren Abschied<br />

von der Insel: Die Mutter, eine Krankenschwester,<br />

brachte ihn zurück nach Prag. Tony<br />

kam allerdings schnell wieder in Schwung und<br />

qualifizierte sich 1983 für sein erstes Einzel-<br />

Antonin Kasper<br />

Erhard Wallenäffers<br />

<strong>Bahnsport</strong>-Legenden<br />

vergangener Jahre<br />

Das „Benzin im Blut“ wurde Antonin Kasper<br />

(geboren, am 5. Dezember 1962) weitervererbt,<br />

und zwar vom Vater, dem erfolgreichen ehemaligen<br />

Speedwayfahrer gleichen Namens. Exemplarisch<br />

gewann Antonin senior 1963 das Goldhelm-Rennen<br />

in Pardubice und wurde im gleichen<br />

Jahr Team-Vizeweltmeister. So verwundert<br />

es nicht, dass sein Filius in die Fußstapfen<br />

trat und zum vielleicht besten tschechischen<br />

Drifter der 1980er- und 1990er-Jahre wurde.<br />

Mit freundlicher Unterstützung durch Fotos von:<br />

The John Somerville Collection<br />

(www.skidmarks1928.com)<br />

Weltfinale. In Norden – an jenem Sonntagnachmittag,<br />

an dem sich Egon Müller als einziger<br />

deutscher Speedway-Weltmeister praktisch unsterblich<br />

machte – holte der junge Tscheche<br />

3 Punkte.<br />

„Pocking, immer wieder Pocking“, auch dieser<br />

Slogan passt zu Antonin Kaspers Karriere: Abseits<br />

vom U21-EM-Gold feierte er auch seinen<br />

zweiten großen Erfolg auf dem legendären niederbayerischen<br />

Highspeed-Oval. Am 11. Juni<br />

1986, an einem schwülen Nachmittag, gewann<br />

Kasper mit dem „wilden“ Roman Matousek die<br />

Bronze-Medaille beim Best-Pairs-WM-Finale.<br />

Ältere Leser erinnern sich gewiss noch an Tony<br />

Kaspers Partner: Das Attribut „wild“ ist eher untertrieben,<br />

vielmehr müsste man von „Kamikaze-Matousek“<br />

schreiben – ein weiterer Kandidat<br />

für die Legenden-Serie, nebenbei bemerkt.<br />

Antonin Kasper jedenfalls gewann vier seiner<br />

sechs Läufe, wonach Platz 3, hinter den Dänen<br />

Hans Nielsen/Erik Gundersen und den US-Amerikanern<br />

Kelly Moran/Sam Ermolenko, gesichert<br />

war.<br />

Pocking musste also längst zum „Lieblingsort“<br />

von Tony Kasper geworden sein. Um den Erfolg<br />

richtig einzuordnen: Kasper und Matousek ließen<br />

auch die Duos aus Schweden (Jan Andersson/Jimmy<br />

Nilsen), Neuseeland (Larry Ross/<br />

Mitch Shirra), Gastgeber Deutschland (Karl<br />

Maier/Klaus Lausch), England (Simon Wigg/Jeremy<br />

Doncaster) und Australien (Phil Crump/<br />

Steve Regeling) hinter sich.<br />

„Antonin Kasper war ein Tiger, der sich nie geschlagen<br />

gegeben hat“, war vor einigen Jahren<br />

im britischen Backtrack-Magazin zu lesen. Eineinhalb<br />

Saisons bestritt er für Hackney, die<br />

„Hawks“ aus dem Londoner Osten, bis sich je-<br />

Foto oben: Antonin Kasper im Jahr 2000 beim Speedway-Grand Prix von Schweden • Foto unten: Tony Kaspers Wohnzimmer war das Rottalstadion in Pocking. Auf Niederbayerns<br />

Highspeed-Oval wurde er U21-Europameister und Dritter beim Finale der Paar-WM. Von Letzterem stammt dieses Bild: Kasper hängt seine Gegner ab – Karl Maier<br />

(dunkelgelbe Helmfarbe) versucht innen dranzubleiben, während Roman Matousek (rot) schon den Anschluss verliert<br />

10 BAHNSPORT AKTUELL Juli '21

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