Bahnsport aktuell Ausgabe 07/2021

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SPEEDWAY-WM U21-WM - Qualifikationsrunde - Güstrow/D Endlich brummten die Motoren Sieger Jacub Miskoviac (blau) vor Jan Kvech (rot) Mads Hansen (weiß) und Alexander Woentin (gelb) Zum ersten Mal in diesem Jahr war im Güstrower Speedway-Stadion ein Rennen angesetzt. Die erlaubten gut 2000 Zuschauer waren auch da und sahen sich einen Qualifikationslauf zur U21-WM an. Für Deutschland standen Lukas Baumann und Norick Blödorn am Start, als Reservisten waren Ben Ernst und Mario Niedermeier gesetzt. Ernst sollte ja ursprünglich seine Quali in Manchester fahren, dies wurde aber Corona-bedingt abgesagt. Die große Frage war: Wer sollte eigentlich Jacub Miskoviac schlagen? Jacub gehört zu den schnellsten Junioren und prompt gewann er auch seine ersten beiden Läufe souverän. Aber auch der Schwede Alexander Woentin, der Tscheche Jan Kvech und der Däne Mads Hansen holten je zwei Siege. Nach dem dritten Durchgang waren mit Kvech, Hansen und Woentin nur noch drei Fahrer ungeschlagen und selbst Miskoviac musste einen Punkt an den Dänen Jonas Seifert Salk abgeben. Für die Deutschen sah es weniger gut aus. Lukas Baumann fing mit einem Punkt an, konnte im zweiten Heat sogar kurz innen an Miskoviac vorbeigehen, hatte aber nach vier Heats bei nur einem Laufsieg lediglich 7 Punkte auf dem Konto. Norick Blödorn schrieb lediglich 4 Zähler und war damit schon aus der Wertung. Um die Führung ging es vor allem in Heat 14, als Miskowiak durch seinen dritten Sieg auf 11 Punkte kam. Hansen musste sich hier erstmals gegen den Polen geschlagen geben, während Kvech (10) einen und Alexander Woentin (9) null Zähler schrieb. Dafür fuhr sich Seifert Salk mit seinem zweiten Laufsieg in die Führungsgruppe (10). Im ersten Heat des letzten Durchgangs war es wieder Seifert Salk, der sich mit 13 Punkten erstmal in Führung fuhr. Er besiegte Hansen, der dadurch auf ebenfalls 13 Zähler kam. In Rennen 18 wollte Baumann seine Chance auf einen der ersten sechs Plätze sichern, wurde aber vom 2. auf den 3. Platz abgedrängt. Hier stand er plötzlich zu quer und riss dabei Matthew Gilmore mit von der Maschine. Gilmore krachte mit full Speed in die Airfences. Glücklicherweise konnte er nach einer Weile auf beiden Beinen ins Fahrerlager gehen. Baumann konnte nach dieser Aktion einpacken. Kvech gewann den Re-run vor Anton Karlsson und hatte sich nun auf ebenfalls 13 Punkte katapultiert. Ben Ernst fuhr hier als Reserve mit und wurde Dritter. Um es kurz zu machen: In Heat 19 siegte Miskoviac zum vierten Mal und gewann damit das Rennen. Zweiter wurde Mateuz Swidnicki, der mit 8 Gesamtpunkten erster Nichtqualifizierter war. Blödorn belegte vor dem Italiener Michele Menani den 3. Laufrang und wurde mit 5 Punkten nur Gesamtzehnter. Den letzten Vorlauf gewann Woentin und konnte sich mit 12 Punkten den 5. Qualiplatz sichern. Steven Goret wurde Zweiter und holte sich mit 9 Punkten den letzten Qualiplatz. Um die Plätze 2 bis 4 gab es ein Stechen zwischen Kvech und den beiden Dänen Hansen und Seifert Salk. Hansen ging sofort in Führung, ließ seinen beiden Gegnern keine Chance und wurde Zweiter vor Seifert Salk und Kvech. • Text u. Foto: W.Radszuweit Speedway-U21-WM - Qualifikationsrunde - Güstrow/D- 12.6.2021 Ergebnis: Qualifiziert für Finals: 1. Jacub Miskoviac, PL, 14 Punkte; 2. Mads Hansen, DK, 13+3; 3. Jonas Seifert Salk, DK, 13+3; 4. Jan Kvech, CZ, 13+1; 5. Alexander Woentin, S, 12; 6. Steven Goret, F, 9. Ausgeschieden: 7. Mateuz Swidnicki, PL, 8; 8. Lukas Baumann, D, 7; 9. Anton Karlsson, S, 7; 10. Norick Blödorn, 5; 11. Matthew Gilmore, AUS, 5; 12. Anze Grmek, SLO, 4; 13. Carlos Eber Ampugnani, ARG, 3; 14. Michele Menani, I, 2; 15. Mathias Tresarrieu, F, 2; 16. Sebastian Kössler, A, 1; 17. Ben Ernst (Res.), D, 1; 18. Mario Niedermeier (Res.), D, N. U21-WM - Qualifikationsrunde - Daugavpils/LV Lampart mit Maximum Nur zwei, statt drei Qualifikationsrunden des U21-Wettbewerbs konnten durchgeführt werden, um die Teilnehmer für die Finalserie der Junioren-WM zu ermitteln. Der Club aus Manchester verzichtete wegen der Corona-Maßnahmen auf die Organisation seiner Quali und der Vermarktungsfirma OneSport gelang es nicht, rechtzeitig einen Ersatzveranstalter zu finden. Aus diesem Grund qualifizierten sich in Daugavpils nicht fünf, sondern sechs Fahrer für die Finalrunde. Sieger des Rennens in Lettland wurde Wiktor Lampart. Der Pole galt vor dem Turnier als Favorit und wurde seiner Rolle gerecht. Der 20-Jährige von Motor Lublin fand auf dem 373 Meter langen Oval keinen Bezwinger und erzielte ein makelloses Punktemaximum. Er wird sicherlich zu einem engen Kreis der WM-Titelanwärter gehören. Eine starke Leistung bot Mark Karion. Der 20-jährige Russe von Wostok Wladiwostok und Motor Lublin, wo er jedoch nur sporadisch zum Einsatz kommt, war nach drei Durchgängen noch ungeschlagen. Im 14. Lauf wurde seine Siegesserie unterbrochen, als er hinter Marko Levishyn als Zweiter ins Ziel kam. Mit insgesamt 13 Zählern sicherte sich Karion den 2. Gesamtrang. Der Sieg über den Russen war für den 20-jährigen Ukrainer sehr wichtig. Als Levishyn im achten Heat an 3. Stelle liegend ausfiel, hatte er nur einen Punkt auf dem Konto und kaum noch Chancen, unter die Top Sechs zu kommen. Doch der aus Rivne stammende Fahrer holte im weiteren Rennverlauf drei Siege, kam insgesamt auf 10 Zähler und schaffte als Fünfter noch die Qualifikation. Von einem großen Erfolg können die Gastgeber reden, denn nicht weniger als drei lettische Fahrer erreichten die WM-Finalserie. Der 18-jährige Francis Gusts, der eine Woche zuvor erheblich zum Sieg in der U19-Paar-EM beigetragen hatte, verzeichnete in Daugavpils zwei Siege und schloss das Rennen mit 11 Punkten ab. Auch Daniils Kolodinskis kam am Ende auf 11 Punkte, wobei der 20-Jährige eigentlich gar nicht dabei sein sollte. Erst nachdem sich Andrei Popa aus Rumänien abgemeldet hatte, rückte der Lette ins Starterfeld nach. Aus dem Stechen um den niedrigsten Podiumsplatz ging schließlich Gusts als souveräner Sieger hervor. Leider konnten die lettischen Fans das gute Abschneiden ihrer Fahrer im Lokomotiv- Stadion nicht mit verfolgen. Wegen der Pandemie fand das Rennen nämlich ohne Publikum statt. Nicht weniger als vier Aktive erkämpften nach 20 Läufen jeweils 9 Punkte und Referee Pavel Vana aus Tschechien war gezwungen, einen Zusatzlauf um den letzten Qualifikationsplatz anzuordnen. Ernests Matjusonoks ließ seinen Rivalen nicht den Hauch einer Chance und siegte unangefochten. Der 19-Jährige hätte sich schon vorher qualifizieren können, aber im zwölften Heat stürzte er in Führung liegend und wurde disqualifiziert. Evgeny Saidullin aus Russland kam als Zweiter ins Ziel, gefolgt von Tim Sörensen und Philip Hellström-Bängs. Der 18-jährige Schwede hätte das Stechen ebenfalls vermeiden können, wäre er nicht im 14. Rennen an 3. Stelle liegend ausgefallen. • Georg Dobes Speedway-U21-WM - Qualifikationsrunde - Daugavpils/LV - 12.6.2021 Ergebnis: Qualifiziert für Finals: 1. Wiktor Lampart, PL, 15 Punkte; 2. Mark Karion, RUS, 13; 3. Francis Gusts, LV, 11+3; 4. Daniils Kolodinskis, LV, 11+2; 5. Marko Levishyn, UKR, 10; 6. Ernests Matjusonoks, LV, 9+3. Ausgeschieden: 7. Evgeny Saidullin, RUS, 9+2; 8. Tim Sörensen, DK, 9+1; 9. Philip Hellström-Bängs, S, 9+0; 10. Petr Chlupac, CZ, 7; 11. Mathias Pollestad, N, 5; 12. Jan Macek, CZ, 4; 13. Timi Salonen, FIN, 3; 14. Markus Maximus Lill, EST, 2; 15. Jan Mihalik, SK, 2; 16. Mitchell Cluff, AUS, 1. 14 BAHNSPORT AKTUELL Juli '21
EM - Challenge - Pardubice/CZ Entscheidungen nach Stechen Nach Huckenbecks Verletzung ging der Startplatz an Miitic Ivancic aus Slowenien, womit für Schwarz-Rot-Gold ebenso wie für neun andere Nationen nur ein Startplatz übrigblieb (lediglich Schweden, Russland und Polen traten im Duo auf). Und den konnte Erik Riss nicht umsetzen. „Eine schnelle Strecke für die das Set-up ganz entscheidend ist“, urteilte er vor dem Rennen. Am Ende waren aber 4 Punkte bei weitem zu wenig, um den nächsten Level zu erreichen. Wie heftig die Qualifikationsplätze umstritten waren, zeigte der Status nach 20 Läufen. Denn da waren drei Stechen notwendig, um die richtige Reihenfolge festzulegen. Covid-bedingt war die Publikumsmenge beschnitten, angeblich sollen 600 Leute zutrittsberechtigt gewesen sein (inklusive Aktiver und Funktionäre), was im riesigen Pardubicer Areal wie menschenleer wirkte. Situationsbedingt wurde auch die Begrüßung gestrichen und das erste Quartett rollte pünktlich ans Startband. Mit dem Finnen Timo Lahti wurde der erste Laufsieger abgewinkt. Unglücklicherweise war er auch derjenige, der zum Schluss als Erster ausschied, als er im Stechen um Rang 5 gegen den Dänen Patrick Hansen unterlag. Nach dem ersten Durchgang teilten sich Lahti (FIN), Hansen (DK), Jacob Thorssell (S) und Dan Bewley (GB) die Spitzenposition. Das bis dahin sommerliche Wetter schien zu kippen, überlegte es sich aber doch und blieb trocken. Bewley und Lahti waren nach dem zweiten Durchgang die einzigen Ungeschlagenen, mussten aber dann unerwartete Rückschläge (Bewley nur Dritter hinter Vadim Tarasenko und Jakub Jamrog sowie Lahti ebenfalls nur Dritter hinter Hansen und Patryk Dudek) einstecken. Damit schoben sich nach Lauf 12 der Russe Sergey Logachev und Patryk Dudek (PL) in den Vordergrund und bildeten mit Bewley und Lahti das 7-Punkte-Spitzenquartett, hinter dem eine Mussten um Platz 1 stechen: Dan Bewley (blau) und Patryk Dudek (weiß) Dreiergruppe mit je 6 Punkten lauerte. Patrick Hansen aus Dänemark, Andzejs Lebedevs aus Lettland und der Schwede Jacob Thorssell waren die Akteure. Im vierten Durchgang angelte sich Logachev die Alleinführung, indem er den Briten im direkten Duell bezwang. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die später Qualifizierten bereits in Stellung gebracht (Bewley, Lebedevs und Dudek je 9 Punkte, Hansen 8). Der abschließende Durchgang brachte mit Laufsiegen von Bewley und Dudek keine Überraschung, eher schon die nur 1-Punkt-Ausbeute von Logachev, da sich zwischen ihn und den Laufsieger der bis dahin eher unauffällige Italiener Nicolas Covatti (Gesamtzwölfter) schob. Nachdem im ersten Stechen der Däne Patrick Hansen die Oberhand und den letzten Qualiplatz ergatterte, ging es im zweiten Stechen um den Sprung auf das Treppchen. Russland triumphierte durch Logachev über Lettland mit Lebedevs, der es immerhin auf drei Laufsiege gebracht hatte (genauso viele wie Bewley bzw. Lahti). Und schließlich rollte das polnisch-britische Duo an den Ablauf. Der auf der Außenbahn gestartete Dudek gewann den Start, aber Bewley blieb vier Runden am Hinterrad und die Entscheidung ging mit Reifenbreite aus. Für das Gastgeberland endete der Tag mit einer Enttäuschung. Josef Franc agierte weit weg von seiner Form, hatte dazu einen Defekt zu verzeichnen und wurde Fünfzehnter vor Ersatzfahrer und Landsmann Eduard Krcmar. Absoluter Nuller war Matic Ivacic (SLO) auf dem Schlussrang. Ebenfalls nicht ganz die Erwartungen erfüllten die beiden Schweden Jacob Thorssell und Pontus Aspgren. Thorssell zeigte zwar mit zwei Laufsiegen auf, doch je 8 Punkte reichten hier nur für Platz 8 und 9. • Text u. Foto: Alfred Domes Speedway-EM - Challenge - Pardubice/CZ - 12.6.2021 Ergebnis: Qualifiziert für Finals: 1. Patryk Dudek, PL, 12+3 Punkte; 2. Dan Bewley, GB, 12+2; 3. Sergey Logachev, RUS, 11+3; 4. Andzejs Lebedevs, LV, 11+2; 5. Patrick Hansen, DK, 10+3. Ausgeschieden: 6. Timo Lahti, FIN, 10+2; 7. Vadim Tarasenko, RUS, 9; 8. Jacob Thorssell, S, 8; 9. Pontus Aspgren, S, 8; 10. David Bellego, F, 7; 11. Jakub Jamrog, PL, 7; 12. Nicolas Covatti, I, 6; 13. Erik Riss, D, 4; 14. Aleksandr Loktaev, UKR, 3; 15. Josef Franc, CZ, 1; 16. Eduard Krcmar, CZ, 1; 17. Matic Ivcacic, SLO, 0. EM - U19 - Semifinale 1 - Nagyhalasz/H Pechsträhne für D-Fahrer Das erste Semifinale des neuen europäischen Einzelwettbewerbs fand im ungarischen Nagyhalasz statt. Am 22. Mai kämpften junge Speedwayfahrer aus zehn Nationen um den Einzug ins Finale, das in Riga am 7. August ausgerichtet wird. Das Rennen hatte es in sich, denn nur die fünf besten Cracks konnten sich für den Endlauf in der lettischen Hauptstadt qualifizieren und jeder Fehler auf der nur 300 Meter langen Bahn konnte schwere Folgen fürs Weiterkommen haben. In der Anfangsphase hinterließ Mateusz Cierniak den besten Eindruck. Der Pole war nach drei Durchgängen noch ungeschlagen, musste sich jedoch im 16. Heat Ernests Matjusonoks beugen. Beide Fahrer schlossen das Semifinale mit jeweils 14 Zählern ab und bestritten danach ein Stechen um den Tagessieg. Der noch 18-jährige Lette sah vor 1500 Zuschauern als Einziger die Zielflagge und freute sich über den Sieg. „Ich werde in diesem Jahr 19 (am 24. Mai, Anm. der Red.), darum möchte ich in diesem Wettbewerb eine gute Platzierung erzielen. Am liebsten wäre mir eine Medaille. Vor allem deswegen, weil wir um den Titel in Riga rivalisieren werden. Ich hätte nichts dagegen, dort genauso gut abzuschneiden wie hier. Es ist mir schon klar, dass das Starterfeld in Riga deutlich stärker sein wird, aber auch in Ungarn gab es einige Fahrer, die auf hohem Niveau fuhren“, sagte Matjusonoks, der in Nagyhalasz nur von Petr Chlupac bezwungen wurde. Cierniak stürzte im Stechen und belegte den 2. Gesamtrang. Zum Glück zog sich der 18-jährige Pole dabei keine Verletzungen zu. Sein Landsmann Karol Zupinski verzeichnete zwei Siege und erklomm mit insgesamt 12 Punkten die niedrigste Podiumsstufe. Chlupac und Francis Gusts erkämpften in Ungarn jeweils 11 Zähler und lösten damit ebenfalls ihre Fahrkarten nach Riga, während Daniel Gilkes, der am Vortag 19 geworden war, in Lettland als Reservist fungieren wird. Der Engländer holte zwei Siege und kam letztendlich auf 10 Punkte. Mit von der Partie waren auch zwei Deutsche, die jedoch den Sprung ins Finale nicht geschafft haben. Ben Ernst erzielte 5 Zähler und wurde am Ende Elfter. Im Auftaktlauf lag der 17-Jährige in Führung, doch Probleme mit dem Sattel führten dazu, dass er durchgereicht wurde. Im 19. Heat übernahm Ernst nach dem Start die Spitze, doch das Rennen wurde abgebrochen und im Re-run kreuzte er nur als Dritter die Ziellinie. Erik Bachhuber möchte das Turnier sicherlich schnellstens vergessen. Der 17-Jährige stürzte im ersten Durchgang gleich zweimal und absolvierte danach keine weiteren Läufe, weil seine Motorräder kaputt waren. „Das war so nicht geplant, aber das ist Rennen fahren und gehört auch dazu! Das Lehrgeld bezahle ich mit Kopf-, Nackenschmerzen, Prellun- Juli '21 BAHNSPORT AKTUELL 15
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