2021/07 |Unternehmen #78 | Ausgabe Juli 2021 | !
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RESSORT FINANZIEREN unternehmen [!]<br />
Wenn eine Partei aussteigen will, ist es wichtig Pattsituationen zu verhindern.<br />
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Christian Futterlieb, Geschäftsführer<br />
der Beteiligungsgesellschaft<br />
VR Equitypartner,<br />
empfiehlt, trotz aller Komplexität<br />
den Gesellschaftervertrag<br />
schlank zu halten: „Es ist sinnlos,<br />
bestimmte Szenarien bis ins Detail<br />
regeln zu wollen.“ Besser sei<br />
es, sich auf die Grundsätze<br />
der Zusammenarbeit<br />
zu einigen, Eskalationsmechanismen<br />
einzubauen und<br />
einen einfachen Weg<br />
für den Fall zu konzipieren,<br />
dass eine Partei<br />
sagt: Ich will raus.<br />
„Sonst ist die Gefahr<br />
groß, dass es zu einer<br />
Pattsituation kommt,<br />
in der das Unternehmen<br />
nicht mehr weiterentwickelt<br />
werden<br />
kann.“<br />
Als Fußangel können<br />
sich zum Beispiel<br />
Zur Person<br />
Vorkaufsrechte erweisen,<br />
die sich die<br />
Alt-Eigentümer haben einräumen<br />
lassen für den Fall, dass einer<br />
der Gesellschafter an einen<br />
externen Dritten verkaufen will.<br />
„Das sieht auf dem Papier zunächst<br />
einmal gut aus und erzeugt<br />
für Familieneigentümer<br />
das Gefühl von Sicherheit“, sagt<br />
Jan Arnold ist Vorsitzender<br />
des Württembergischen<br />
Notarvereins<br />
e.V. mit<br />
dem Sitz in Stuttgart<br />
und Notar in Esslingen.<br />
Zuvor war er unter<br />
anderem für das<br />
Bezirksnotariat Geislingen/Steige<br />
tätig.<br />
Futterlieb, „aber nur wenige sind<br />
sich darüber bewusst, wie problematisch<br />
das in der Praxis sein<br />
kann. Denn selbst ein kleiner Gesellschafter<br />
kann abhängig von<br />
der individuellen Ausgestaltung<br />
den gesamten Verkaufsprozess<br />
blockieren, weil er vielleicht Wochen<br />
oder Monate<br />
Zeit hat, um ein Gegenangebot<br />
vorzulegen.<br />
Oftmals bedeutet das<br />
das Aus für den ursprünglichen<br />
Deal.“<br />
Experte Wiedemann<br />
hält es daher<br />
für angebracht, den<br />
Gesellschaftervertrag<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
auf Herz und<br />
Nieren zu prüfen.<br />
„Spätestens wenn<br />
sich steuerliche Regeln<br />
für das Unternehmen<br />
ändern, gibt<br />
es Aktualisierungsbedarf“,<br />
weiß der Jurist.<br />
„Dann sollten die einzelnen<br />
Gesellschafter die Gelegenheit<br />
nutzen, auch persönliche<br />
Verträge wie etwa das Testament<br />
und die Vorsorgevollmacht zu<br />
prüfen, um zu verhindern, dass<br />
sich einzelnen Regelungen mit<br />
dem Gesellschaftsvertrag beißen.“<br />
[!] Thomas Luther