2021/07 |Unternehmen #78 | Ausgabe Juli 2021 | !
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SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Manchmal muss es<br />
schnell gehen. Relativ<br />
schnell. In der<br />
Kindertagesstätte<br />
wird schon seit Monaten ein zusätzliches<br />
Spielzimmer<br />
schmerzlich vermisst. Andernsorts<br />
fehlen Klassenzimmer und<br />
so mancher Chef weiß nicht, wo<br />
er neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
unterbringen soll.<br />
Eine schnelle und effiziente Lösung<br />
muss gefunden werden. In<br />
diesen Fällen können Schul-,<br />
Büro- oder Wohncontainer eine<br />
wesentliche Rolle spielen.<br />
Container? Da denkt man<br />
doch sofort an Baustellen und<br />
lustlos aufeinandergestapelte<br />
Stahleinheiten, durch die der<br />
kalte Wind pfeift. Doch diese<br />
Zeiten gehören längst der Vergangenheit<br />
an. Denn moderne<br />
Kindergarten- und Schulcontainer,<br />
mit denen aufgrund von<br />
Platzmangel der Ausfall von Unterrichtsstunden<br />
verhindert<br />
werden kann, bieten Lehrern<br />
wie Kindern längst den gewohnten<br />
und geschätzten Komfort.<br />
Auch in Industrie und Wirtschaft<br />
können Arbeitgeber mit<br />
temporär erstellten Container-<br />
Das<br />
Modulgebäude<br />
ist grunsätzlich<br />
als Interimslösung<br />
vorgesehen.<br />
Christian Pröll<br />
Kreisspitalstiftung Weißenhorn<br />
systemen flexibel auf Konjunkturschwankungen<br />
und veränderte<br />
Beschäftigtenzahlen reagieren.<br />
Mit Heizung und Wasseranschluss<br />
ausgestattete<br />
Wohncontainer sind in kürzester<br />
Zeit verfügbar und nach dem<br />
Aufstellen sofort bezugsfertig.<br />
Soll heißen: Längst gelten Containersysteme<br />
als Aufenthaltsräume<br />
mit Wohlfühlcharakter.<br />
Auch im Gesundheitswesen<br />
setzt man auf das System der flexiblen<br />
Raumstrukturen. So zum<br />
Beispiel auch die Stiftungsklinik<br />
Weißenhorn, die jüngst einen<br />
Erweiterungsbau aus 21 Contai-<br />
Unterkunft<br />
auf Zeit<br />
Container Sie sind nicht für die Ewigkeit,<br />
helfen aber über Jahre bei Platznot in<br />
Kliniken, Schulen und Büros. Warum<br />
mobile Räume bei Bauherren so sehr an<br />
Beliebtheit gewinnen.<br />
Bei Containern ist beileibe nicht nach einem Stockwerk Schluss. Die<br />
Module lassen sich stapeln. Foto: © Martin Bilek/shutterstock.com<br />
nerelementen errichten ließ. Er<br />
lindert nun die größte Platznot.<br />
„Die Zeit drängte, da durch die<br />
Verlagerung der akutmedizinischen<br />
Versorgung von der Illertalklinik<br />
Illertissen nach Weißenhorn<br />
weitere Bettenkapazitäten<br />
notwendig wurden“, so<br />
Christian Pröll, Geschäftsbereichsleiter<br />
Investitions- und Infrastrukturmanagement.<br />
Höchste Hygienemaßnahmen<br />
Die weiteren Planungen für die<br />
Zukunft laufen. Christian Pröll:<br />
„Das Modulgebäude ist grundsätzlich<br />
als Interimsmaßnahme<br />
für einige Jahre vorgesehen, eine<br />
längerfristige Nutzung ist jedoch<br />
nicht auszuschließen.“ Das<br />
25 Meter lange und 18 Meter<br />
breite Modulgebäude ist im<br />
Winkel zwischen den Bettenstationen<br />
der Stiftungsklinik so positioniert,<br />
dass die zukünftigen<br />
baulichen Entwicklungsachsen<br />
auf dem Gelände nicht beeinträchtigt<br />
sind. Es besteht aus<br />
drei Stockwerken, die jeweils<br />
über einen Verbindungsflur mit<br />
dem Hauptgebäude der Stiftungsklinik<br />
verbunden sind.<br />
Im Erdgeschoss sind ambulante<br />
Behandlungsräume untergebracht.<br />
Durch diese provisorische<br />
Erweiterung kann die<br />
notwendige Entzerrung der<br />
Notaufnahme und der Ambulanzräumlichkeiten<br />
mit wählbaren<br />
Sprechstunden realisiert<br />
werden. In den beiden Obergeschossen<br />
befinden sich die Zimmer<br />
für die Patienten, die sich<br />
auch in dem Containerbau auf<br />
gehobenen Komfort verlassen<br />
können.<br />
Denn bei Baumaßnahmen im<br />
Kliniksektor sind grundsätzlich<br />
verschiedenste Vorgaben zu<br />
beachten: von hygienischen Aspekten<br />
über Brandschutzmaßnahmen<br />
bis hin zum Arbeitsschutz.<br />
„Das war natürlich auch<br />
bei der Erweiterung der Stiftungsklinik<br />
Weißenhorn in Modulbauweise<br />
entscheidend und<br />
auf qualitativ hohem Niveau zu<br />
erfüllen“, sagt Pröll.<br />
Fingerspitzengefühl gefragt<br />
Für ihn lag die besondere Herausforderung<br />
bei der Errichtung<br />
des Modulcontainersystems vor<br />
allem in der Schaffung eines so-