4-2021
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Produktion<br />
Lage, ein Produkt, das an beliebiger<br />
Stelle im Markierfeld liegt, passgenau<br />
zu markieren. Somit spart man<br />
Arbeitszeit für den Aufwand einer<br />
manuellen Markierausrichtung, aber<br />
vor allem die erheblichen Kosten für<br />
Produkthalterungen.<br />
In der Medizinprodukte-Herstellung<br />
gibt es eine große Vielfalt,<br />
sowohl was die Art und Form der<br />
Produkte, ihr Material oder auch<br />
die Losgröße angeht. Somit variieren<br />
auch die Anforderungen an die<br />
Markierung und an das Maß einer<br />
Automation des Markiervorgangs.<br />
Die folgenden Beispiele aus der<br />
industriellen Praxis zeigen, dass<br />
es Lösungen für die unterschiedlichsten<br />
Markieranforderungen gibt.<br />
„Die genannten Kooperationspartner,<br />
die gemeinsam mit FOBA Automatisierungslösungen<br />
entwickeln,<br />
stehen stellvertretend für eine Vielzahl<br />
von weiteren globalen Partnerschaften“,<br />
erklärte Produktmanager<br />
Markus Vetter.<br />
Praxisbeispiele für halbund<br />
vollautomatische<br />
Markiersysteme<br />
Gerade bei Markierdienstleistern,<br />
die Medizinprodukte im Auftrag<br />
laserbeschriften, ist die Varianz<br />
der Teile sowie der Auftragsvolumina<br />
eine besondere Herausforderung.<br />
Wie eine halbautomatische<br />
Markierlösung in so einem<br />
Fall aussehen kann, zeigt FOBA in<br />
einer Case Study: Ein Industrieroboter<br />
der Firma fruitcore robotics entnimmt<br />
ein Tablett mit mehreren zu<br />
markierenden Teilen von einem Trägerwagen<br />
und platziert es in einer<br />
FOBA M2000-P Markierstation.<br />
Das großzügig dimensionierte Markierfeld<br />
sowie die kameragestützte<br />
Markierausrichtung ermöglichen die<br />
anschließende Markierung mehrerer<br />
Teile in einem Durchgang.<br />
Automatisierte Prüfung<br />
Im Laser übernimmt die Kamera<br />
die automatisierte Prüfung aller Teile,<br />
die Ausrichtung der Position der Markierung<br />
und die exakte Markierung.<br />
FOBA bezeichnet diesen Vorgang<br />
als IMP (Intelligente Markierpositionierung),<br />
bei der die Markiersoftware<br />
die Form, die Größe, mögliche<br />
Defekte oder falsche Zuordnungen<br />
identifiziert und ggfs. einzelne Teile<br />
von der Markierung ausschließt.<br />
Nach der Markierung öffnet sich die<br />
Markierstation, der Roboter nimmt<br />
das Tablett wieder heraus und ordnet<br />
es am ursprünglichen Einschubplatz<br />
im Service wagen wieder ein.<br />
Rund um die Uhr<br />
produzieren<br />
Markierdienstleister add’n solutions<br />
sieht den Vorteil dieser Automatisierungslösung<br />
in der Möglichkeit,<br />
bei Bedarf rund um die Uhr produzieren<br />
zu können, und das mit<br />
hoher Genauigkeit und Fehlerfreiheit.<br />
Außerdem muss die Arbeitszeit<br />
der Mitarbeiter nicht für einfache<br />
Beladetätigkeiten gebunden<br />
werden, sondern sie können sich<br />
mehr auf qualifizierte Umrüstarbeiten<br />
konzentrieren.<br />
Hohe Markierqualität<br />
Eine ähnliche halbautomatische<br />
Markierlösung funktioniert im<br />
Zusammenspiel von FOBAs kompaktem<br />
Markierarbeitsplatz M-1000<br />
und dem „X-Load cobot“ der Firma<br />
Zeltwanger, der die Markierstation<br />
mittels seines Greifarms be- und<br />
entlädt. Auch hier werden die Werkstücke<br />
zur Bearbeitung in mehreren<br />
mit Trays bestückten Wagen<br />
bereitgestellt und der Vorgang läuft<br />
ansonsten bedienerfrei. Die hohe<br />
Markierqualität wird auch bei der<br />
Einzelteilmarkierung automatisiert<br />
gesichert mittels visueller Teileinspektion,<br />
Markierausrichtung und<br />
anschließender Verifizierung der<br />
markierten Inhalte (Klartext oder<br />
2D-Codes).<br />
Lasermarkierstation mit Andockmodul © Wenger Automation<br />
Greifroboter, Andock-Modul,<br />
Stapelbeladung:<br />
Flexible Lösungen<br />
Weitere, besonders flexible und<br />
vollautomatisierte Markierlösungen<br />
basieren auf einem Andock-Modul,<br />
das an die Markierarbeitsplätze der<br />
FOBA M-Serie (M2000 oder M3000)<br />
direkt angeschlossen wird. Die angedockte<br />
Automationszelle ist in Format<br />
und Optik den FOBA-Markierarbeitsplätzen<br />
angepasst und kann mit bis zu<br />
20 Paletten bestückt werden, die über<br />
eine lineare Kine matik einzeln in die<br />
Markiereinheit eingezogen werden.<br />
„Vorteile dieser Einzugs-Systeme<br />
sind ihr relativ geringer Platzbedarf<br />
und die einfache Bedienbarkeit durch<br />
den Wegfall von zusätzlichem Programmieraufwand<br />
für einen Roboter-Greifarm.<br />
Dieser ist hier voll in<br />
die Beladeeinheit integriert“, erklärt<br />
Markus Vetter. Darüber hinaus<br />
könnten diese „WeStore“-Modulsysteme<br />
des Schweizer Automationsspezialisten<br />
Wenger auch auf<br />
klassische Weise manuell über die<br />
Fronttür der M-Serie-Markierstation<br />
bedient werden, wenn eine seitliche<br />
Beladung über den Paletteneinzug<br />
nicht erwünscht ist.<br />
Einzelteilmarkierung<br />
Für geometrisch komplexe Werkstücke<br />
ist jedoch in der Praxis häufig<br />
auch eine Einzelteilmarkierung<br />
erforderlich. Für solche Fälle rüstet<br />
Wenger das Belademodul mit einem<br />
6-Achs-Roboter und optional mit<br />
einem automatischen Greiferwechsel<br />
aus, der zur Beschriftung verschiedener<br />
Werkstücke direkt hintereinander<br />
dient. Zusätzlich bestehe<br />
die Möglichkeit der Kombination<br />
mit FOBAs Dreheinheit, so dass<br />
eine sehr individuelle Bearbeitung<br />
möglich werde, so der FOBA-Produktmanager.<br />
„Die zugehörige Software<br />
wurde speziell für den Medical-Bereich<br />
entwickelt, macht die<br />
Anbindung an vorhandene SAPoder<br />
ERP-Systeme problemlos möglich<br />
und somit auch den gesamten<br />
Markierprozess validierungsfähig.“<br />
Komplexe Anlagen<br />
Auch in umfangreiche Produktionsstraßen<br />
können integrierbare<br />
Markiersystems wie FOBAS Faserlaser<br />
der Y-Serie mit Einzugs- oder<br />
Roboterbeladungslösungen kombiniert<br />
werden. Insbesondere unter<br />
Einsatz großformatiger Trägerpaletten<br />
oder Rotationsanlagen<br />
kann über mehrere Stunden ohne<br />
menschlichen Einsatz autonom<br />
gefertigt werden. Besonders komplexe<br />
Anlagen baut die Firma IMS.<br />
Für die Fertigung von Kleinteilen,<br />
die zuvor in größeren Mengen auf<br />
stapelbaren Trägertabletts bereitgestellt<br />
werden, entwickelte FOBA mit<br />
seinen internen Spezialisten autonom<br />
arbeitende Greif- und Beladesysteme.<br />
Damit ist für die Markierung<br />
keine zusätzliche Teilehalterung<br />
erforderlich. Große Volumina<br />
werden stapelweise unter Verwendung<br />
von automatischen Ladevorrichtungen<br />
in das Markiersystem<br />
eingeladen, was nur wenig menschliche<br />
Interaktion erfordert.<br />
Das passende System<br />
auswählen<br />
Die Auswahl des passenden Markiersystems<br />
für die jeweilige Automatisierungslösung<br />
ist laut FOBA<br />
abhängig von der erforderlichen<br />
Größe des Markierfelds und der<br />
gewünschten visuellen Inspektion<br />
vor, während und nach der Markierung.<br />
Besonders geeignet für vielseitige<br />
Anwendungen in der Medizintechnik<br />
seien Faserlaser-Markiersysteme<br />
wie der sog. „Universallaser“<br />
für die UDI-Markierung<br />
FOBA Y.0201. So gut wie alle Arten<br />
von Metall, Kunststoffen oder anderen<br />
Materialien könnten mit FOBAs<br />
Kurzpuls-Faserlasern beschriftet<br />
werden. Deren hohe Markierqualität<br />
und die problemlos integrierbare<br />
visuelle Prozesskontrolle mache<br />
die UDI-Kennzeichnung zu einem<br />
sicheren Prozess, der auch einer<br />
Dokumentation und Validierung im<br />
Rahmen der Medizinproduktequalifizierung<br />
standhalte.<br />
FOBA<br />
Laser Marking + Engraving<br />
www.fobalaser.com/<br />
meditronic-journal 4/<strong>2021</strong><br />
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