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4-2021

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Sensoren<br />

1 mm² großer und 1 Gramm schwerer<br />

Bildsensor<br />

AT&S Technologie ermöglicht nach eigenen Angaben die kleinste Digicam der Welt<br />

AT & S Austria Technologie &<br />

Systemtechnik AG<br />

www.ats.net<br />

Der Bildsensor ist kleiner als ein<br />

Reiskorn, leichter als eine Briefmarke<br />

aber leistungsfähiger als<br />

alle bisher dagewesenen Entwicklungen<br />

seiner Art. Mit einer Größe<br />

von 1 mm² und einem Gewicht von<br />

etwa 1 Gramm ist der Bildsensor so<br />

klein, dass er nicht nur in Smartphones,<br />

VR-Kameras und anderen<br />

Wearables eingebaut, sondern<br />

auch in medizinischen Bereichen<br />

wie etwa in Endoskopen integriert<br />

werden kann.<br />

Trend Miniaturisierung<br />

Miniaturisierung wird in der Mikroelektronik<br />

nämlich immer wichtiger.<br />

High-End-Anwendungen müssen<br />

immer kleiner werden und gleichzeitig<br />

geht es darum, immer mehr<br />

Platz für zusätzliche oder leistungsfähigere<br />

Komponenten und neue<br />

Features zur Verfügung zu haben,<br />

um die Funktionalität der jeweiligen<br />

Anwendungen zu erhöhen.<br />

Gerade im Bereich der Medizintechnik<br />

bekommt die Miniaturisierung<br />

eine weitere wichtige Komponente:<br />

Je kleiner die Geräte zur<br />

Diagnose oder Behandlung, desto<br />

schonender ist es für den Patienten.<br />

Hochauflösender, smarter<br />

Bildsensor<br />

„Der Bildsensor schafft nicht<br />

nur aufgrund seiner Auflösung von<br />

100.000-Pixel scharfe Bilder, sondern<br />

er hat durch unsere smarte<br />

Verbindungsarchitektur einen geringen<br />

Stromverbrauch“, sagt Markus<br />

Maier, Global Account Manager bei<br />

AT&S. AT&S hat für den Sensor die<br />

Leiterplatte entwickelt, der Sensor<br />

selbst wurde vom steirischen<br />

Anbieter von Hochleistungssensorlösungen,<br />

ams OSRAM gebaut.<br />

ams OSRAM ist ein weltweit führender<br />

Anbieter von optischen<br />

Lösungen mit Hauptsitz in Österreich,<br />

mit dem AT&S bereits in der<br />

Vergangenheit in Technologieprojekten<br />

zusammengearbeitet hat.<br />

Die erfolgreiche Kooperation der<br />

beiden steirischen Hightech-Unternehmen<br />

ist zudem ein Beweis dafür,<br />

wie mit österreichischem Know-<br />

How die Hightech-Welt mitgestaltet<br />

wird. Der Digicam-Sensor, der<br />

einen digitalen Video-Output bietet,<br />

ermöglicht jede Art von Visual<br />

Sensing für mobile Anwendungen.<br />

NanEye<br />

Eines der ersten Produkte, in dem<br />

die AT&S-Lösung integriert wird,<br />

ist die NanEye von ams OSRAM,<br />

eine der kleinsten Digitalkameras<br />

auf dem Markt. Der Anwendungsbereich<br />

von NanEye ist breit, so<br />

kann sie etwa für das Eye-Tracking<br />

in VR-Brillen aber auch im medizinischen<br />

Bereich eingesetzt werden.<br />

Die AT&S-Entwicklung wird etwa in<br />

einen Kamerakopf integriert, der für<br />

endoskopische Untersuchungen<br />

verwendet wird.<br />

Bauteile in der Leiterplatte<br />

Für AT&S ist dieses Produkt ganz<br />

speziell – erstens hat das AT&S<br />

Hardware Design Team von AISS<br />

(Advanced Interconnect Solution<br />

Services) das Layout erstellt. Zweitens<br />

wurde das Verbindungsdesign<br />

mit Hilfe der Technologie ECP (Embedded<br />

Component Packaging) realisiert.<br />

ECP ermöglicht, dass sowohl<br />

aktive als auch passive Komponenten<br />

in laminatbasierten Substraten,<br />

also Hightech-Leiterplatten,<br />

auf kleinstem Raum integriert werden<br />

können. „Statt die Bauteile auf<br />

der Leiterplatte zu platzieren, werden<br />

sie in die Leiterplatte integriert.<br />

Sie „verschwinden“ im Inneren der<br />

Leiterplatte“, sagt Maier. Zudem ist<br />

das NanEye-Projekt ein Beispiel für<br />

eines jener Produkte, wie sie AT&S<br />

künftig häufiger anbieten wird, neben<br />

der Technologie hat das Unternehmen<br />

nämlich auch das Leiterplatten-Design<br />

entwickelt. „Dieses Produkt<br />

passt perfekt in unsere Strategie<br />

und zeigt auch auf, wohin unsere<br />

Reise gehen wird“, erklärt Günter<br />

Köle, Director Advanced Interconnect<br />

Solution Service bei AT&S.<br />

„Wir entwickeln künftig nicht nur<br />

Verbindungslösungen, mit denen<br />

wir einer der globalen Technologieführer<br />

geworden sind, sondern wir<br />

werden zu einem Anbieter von Komplettlösungen.<br />

Ich bin stolz darauf,<br />

dass wir mit unseren Lösungen dazu<br />

beitragen, Produkte zu ent wickeln,<br />

die nicht nur neue Maßstäbe setzen,<br />

sondern mit denen die Herausforderungen<br />

und Probleme der Gesellschaft<br />

gelöst werden können“, sagt<br />

Günter Köle.<br />

Embedded Component<br />

Packaging (ECP)<br />

Embedded Component Packaging<br />

(ECP) wird durch ein spezielles<br />

Herstellungsverfahren ermöglicht.<br />

Nachdem die jeweiligen Bauteile<br />

in speziellen Fertigungsschritten<br />

in eine Harzschicht integriert wurden,<br />

werden sie durch kupfergefüllte,<br />

lasergebohrte Microvias verbunden.<br />

Für das eingebettete Bauteil sind<br />

dadurch keine Lötstellen mehr notwendig,<br />

gleichzeitig sind feinere Designs<br />

auf der Außenschicht möglich<br />

und die Bauteile sind bestmöglich<br />

gegen äußere Einflüsse geschützt.<br />

Mit der innovativen „Embedded<br />

Component Packaging“-Technologie<br />

(ECP) können bei gleichbleibender<br />

Größe des Endgeräts mehr<br />

Komponenten in die Leiterplatte integriert<br />

werden. Das erhöht einerseits<br />

die Funktionalität und alternativ<br />

kann bei gleichbleibendem<br />

Funktionsumfang die Leiterplatte<br />

schrumpfen, was wiederum kompaktere<br />

Endgeräte ermöglicht. ◄<br />

54 meditronic-journal 4/<strong>2021</strong>

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