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Credit Suisse bulletin, 2007/02
Credit Suisse bulletin, 2007/02
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Credit Suisse Business<br />
41<br />
technischen<br />
Produkten. Auch die Innovationstätigkeit,<br />
die den Sektor vorantreibt,<br />
kann ein Risikofaktor sein, da sie zu übermässiger<br />
Innovation führen kann. «Die geschäftliche<br />
Dynamik kann ausser Kontrolle<br />
geraten. Im Jahr 2005 gab es über 100 Hüftprothesen<br />
auf dem Markt. Aber welches<br />
sind die wirklich guten und welche einfach<br />
nur technische Spielerei?», fragte er.<br />
Dies seien genau die Probleme, deren<br />
sich die Politiker annehmen müssten, erklärte<br />
Markus Dürr, Präsident der Schweizerischen<br />
Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren.<br />
«Die Gesundheitskosten<br />
wachsen allzu schnell. Man sollte sich<br />
bewusst sein, dass nicht jede Zusatzbehandlung<br />
die zusätzlichen Kosten rechtfertigt.<br />
Nicht alle machbaren (medizinischen)<br />
<br />
Fotos: Maria Rita Demaurex | Oliver Lang<br />
Innovation und Spezialisierung sind wesentlich für den zukünftigen Erfolg des Schweizer<br />
Medtech-Sektors. Darin sind sich Urs Gauch, Leiter Firmenkunden – Grossunternehmen,<br />
Raymond Stauffer, CEO Tornos, und Gilberto Bestetti, Verwaltungsratspräsident<br />
von NOVO Business Consultants, einig.<br />
schulen<br />
sind weiter zu verbessern. Die Absolventen<br />
benötigen neben technischem<br />
Fachwissen auch Managementqualitäten.<br />
Ausserdem brauchen wir zusätzliche akkre-<br />
-<br />
<br />
Konsolidierung steht bevor<br />
Nach Ansicht von Credit Suisse Research<br />
haben das strenge regulatorische Umfeld<br />
und das anspruchsvolle Marketing viele<br />
KMU unter Druck gesetzt. «Der Konsolidierungstrend<br />
innerhalb des Sektors dürfte<br />
sich fortsetzen», erklärte Gilberto Bestetti.<br />
«Aber angesichts der reichlich vorhandenen<br />
Technologien und Anwendungen wird<br />
der Sektor weiterhin viele Start-up-Unternehmen<br />
generieren.» Die Unterstützung für<br />
Start-ups ist in der Schweiz immer besser<br />
institutionalisiert und bildet, gekoppelt mit<br />
einer stärkeren räumlichen Konzentration,<br />
ein solides Fundament für den Innovationsund<br />
Know-how-Transfer zwischen Hochschulen<br />
und Unternehmen.<br />
Der bedeutendste Risikofaktor für den<br />
Sektor ist für Tornos-CEO Stauffer die Pro-<br />
<br />
Rückrufaktionen, Verlust von Marktanteilen,<br />
Schädigung des Markenimages sowie erhebliche<br />
Prozess- und Schadenbearbeitungskosten<br />
zur Folge haben. Weitere Herausforderungen<br />
ergeben sich laut Bestetti aus<br />
der Vielzahl der Gesetze und Vorschriften,<br />
dem Preisdruck durch zunehmende Konkurrenz,<br />
den Kosten des geistigen Eigentums<br />
Die Mittel gezielt einsetzen<br />
Die Bereitstellung der verfügbaren Mittel<br />
muss in grösserem Ausmass diskutiert werden,<br />
betonte Dürr. «Sollen wir das Geld in<br />
Schulen stecken, da ein höherer Bildungsstand<br />
eine bessere Gesundheit gewährleistet,<br />
oder sollen wir es für die heutigen<br />
Gesundheitskosten ausgeben?», fragte er<br />
ins Plenum. Dabei sollte man nicht vergessen,<br />
dass nicht nur die medizinische Be-<br />
<br />
hat. «Ein höheres Ausbildungs- und Sozialbudget<br />
kann sich als nützlicher erweisen<br />
als höhere medizinische Ausgaben. Studien<br />
<br />
geringe Bildung und ein niedriges soziales<br />
<br />
und die Gesundheit auswirken», fügte Dürr<br />
hinzu. Und weiter: «Selbstverständlich wird<br />
eine Schweizer Krankenkasse ein medi-<br />
deutige<br />
Vorteile bringt. Aber oftmals ist die<br />
Situation weniger klar, und deshalb sind die<br />
Politiker auf die Richtlinien medizinischer<br />
Ausschüsse angewiesen.» Zudem muss<br />
sich die Bevölkerung klar werden, ob sie<br />
<br />
qualität oder einfach zur Verzögerung des<br />
Todes ausgeben möchte. <<br />
Credit Suisse Bulletin 2/<strong>07</strong>