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Wirtschaft Luxus
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Investieren
in Luxusaktien
ist kein Luxus
Luxusartikel sind en vogue wie nie zuvor. 2006 war ein Rekordjahr für viele Hersteller
Jahren haben Luxusaktien den globalen Morgan-Stanley-Aktienindex weit geschlagen.
Vieles deutet darauf hin, dass dieser Trend anhält.
Text: Dr.Scilla Huang Sun, Managerin Clariden Leu Luxury Goods Equity Fund
Foto: Joey Nigh, Corbis
Was schürt eigentlich die Nachfrage nach
Labels wie Cartier, Hermès und Bulgari?
Diese Namen stehen für Exklusivität und
Reichtum. Sie sind heiss begehrt und für
immer mehr Leute erreichbar. Insbesondere
die Asiaten lieben diejenigen Luxusmarken,
die historisch ausschliesslich von der Aristokratie
konsumiert wurden. Zählt man noch
die Russen und die vermögenden Leute aus
anderen Schwellenländern hinzu, so machen
diese heute weit mehr als die Hälfte des
globalen Luxusgüterumsatzes aus. Tendenz
steigend.
Eine wichtige Rolle spielen die Einkäufe,
die von Touristen getätigt werden. Global
gibt es heute bereits mehr russische und
chinesische Touristen als japanische. Und
man sieht es in den europäischen Metropolen:
Chinesen und Russen geben ebenfalls
gerne Geld für Luxusprodukte aus. Aufgrund
der Grösse Chinas und seines hohen
Wirtschaftswachstums schätzt die WTO
(World Travel Organization), dass im Jahr
2020 weltweit jährlich mit mindestens 100
Millionen chinesischen Touristen zu rechnen
ist! Nimmt man Hongkong und China zusammen,
so machen die Chinesen heute bereits
rund zehn Prozent des Luxusmarktes
aus. Letztes Jahr ging fast ein Fünftel
aller Schweizer Uhrenexporte dorthin, mehr
als in die USA oder nach Japan. Für die zur
Swatch-Gruppe gehörende Marke Omega
ist zum Beispiel der chinesische Markt der
wichtigste überhaupt.
Reiche werden weiterhin immer reicher
Die Luxusgüterindustrie profitiert weiterhin
davon, dass Vermögende immer reicher
werden. Damit wird mehr und mehr Geld
für Luxusgüter ausgegeben. Dieses Phänomen
ist sehr ausgeprägt in den USA, wo
sich 60 Prozent des gesamten Einkommens
auf die 20 Prozent mit dem höchsten Verdienst
verteilen. Beim Vermögen ist es noch
extremer, die reichsten ein Prozent besitzen
40 Prozent des gesamten US-Vermögens.
Die Luxusgüterumsätze in den USA wuchsen
in den ersten drei Monaten dieses
Jahres zweistellig. Die erwartete Verlangsamung
des Konsums fand, zumindest bei
den hochpreisigen Konsumgütern, also
nicht statt.
Die Luxusindustrie wächst nicht nur
schnell, sondern sie ist auch profitabel. Kein
Wunder, Luxusprodukte sind in der Regel
schön, von höchster Qualität, aber auch sehr
teuer. Offensichtlich sind die Konsumenten
bereit, für Produkte bekannter Luxusmarken
überproportional viel zu zahlen. Schliesslich
stehen sie auch für Prestige und soziales
Ansehen. Starke Marken können somit
Preise diktieren. Historisch gesehen sind
Preise von Luxusgütern sogar schneller
gestiegen als die Inflation, was nur in sehr
wenigen Wirtschaftszweigen möglich ist.
Die Preissetzungsmacht der Luxusmarken
hat zur Folge, dass das Geschäft mit Luxusgütern
sehr profitabel sein kann. Denn
natürlich gibt es Gewinner und Verlierer.
Marke als wertvollstes Gut
Was macht eine erfolgreiche Luxusmarke
aus? In welche Luxusfirma soll man investieren?
Die Marke ist das wertvollste Gut für
jede Firma in der Luxusindustrie. Eine Marke
zu besitzen, ist allerdings nur der Anfang.
Es gibt zahlreiche Beispiele von Marken, die
entweder sehr teuer gekauft wurden, mit
denen aber nie richtig Geld verdient wurde,
oder erfolgreiche Marken, die nicht gepflegt
und sogar verwässert wurden. Eine erfolgreich
geführte Marke weist mindestens die
folgenden vier Merkmale auf.
Erstens darf eine Luxusmarke keine
Kompromisse bei der Qualität der Produkte
eingehen. Luxuskonsumenten sind bereit,
viel Geld für Marken auszugeben, erwar- >
Credit Suisse Bulletin 2/07